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#Nagelsmann genießt die Rückkehr nach Leipzig

Nagelsmann genießt die Rückkehr nach Leipzig

Mitten im Spielfeld, wo sonst der Rasen so saftig grün schimmert wie ein junger Apfel, lagen die Brocken. Braune, aufgewühlte Erde in Klumpenform, jeder einzelne Zeugnis eines Aufeinandertreffens, in dem Fußball über weite Strecken mehr gearbeitet als gespielt wurde.

Mit ihren Stollen pflügten die 22 Akteure von RB Leipzig und dem FC Bayern den Platz derart um, dass in der Halbzeitpause ein Heer von Helfern notwendig war, um die Spielfläche wieder einigermaßen herzurichten. Zu diesem Zeitpunkt lag Leipzig daheim trotz großem Einsatz 0:1 zurück, am Ende hieß es gar 1:4. Eine deftige Abreibung, für RB war es bereits die dritte Niederlage im vierten Spiel.

Ein Fehlstart, der mehr als nur die Frage aufwirft, ob Leipzig wie in den vergangenen zwei Jahren als Hauptkonkurrent der Münchner gelten darf oder ob es für RB doch eine Saison des Übergangs wird. Der Rückstand auf den FC Bayern beträgt zu diesem frühen Zeitpunkt schon sieben Punkte. „Der Anspruch ist schon, dass wir einen Sieben-Punkte-Vorsprung nicht mehr hergeben“, sagte Bayern-Spieler Thomas Müller beim Fernsehsender Sky.

Das Spiel bezog seine Brisanz ja nicht nur aus den jüngeren Plazierungen beider Klubs, sondern auch daraus, dass ein Leipziger Trio in den vergangenen Wochen und Monaten die Seiten gewechselt hat. Nicht irgendeines, sondern tragende Säulen wie Trainer Julian Nagelsmann, Abwehrchef Dayot Upamecano und dann zuletzt auch noch Kapitän Marcel Sabitzer. Das weckte Erinnerungen an Zeiten, als es ein fester Bestandteil der Münchner Transferstrategie war, die wichtigsten Spieler der ärgsten Konkurrenten wegzukaufen. Werder Bremen, Bayer Leverkusen und Borussia Dortmund wissen, wovon die Rede ist.

Nun also Leipzig, wo der Münchner Kaufrausch ein arges Ungleichgewicht der Statik zur Folge hat. Wie sehr sich die Mannschaft und der neue Trainer Jessé Marsch noch finden müssen, wurde während der 90 Minuten deutlich. Zeit dafür bleibt jedoch kaum, in der kommenden Woche geht es in der Champions League zum englischen Meister Manchester City (Mittwoch, 21 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Champions League und bei Dazn). Die nächste schwere Aufgabe.

Für Marschs Vorgänger Nagelsmann gab es schon vor dem Spielbeginn laute Pfiffe des Leipziger Publikums, für Upamecano ebenso. Sabitzer ereilte das Gleiche nach seiner Einwechselung. Nagelsmann hatte RB während seiner zwei Jahre als Trainer in Leipzig national und international etabliert. In der Champions League erreichte er das Halbfinale, im DFB-Pokal das Finale und in der Meisterschaft Platz zwei. Nur haftete ihm der Makel an, die richtig wichtigen Spiele nicht gewinnen zu können. In München hat er sich davon frei gemacht, der souveräne Sieg gegen RB war ein deutliches Signal an die Konkurrenz und gleichzeitig eine gelungene Probe für den Auftakt in der Champions League am Dienstag (21 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Champions League und bei Dazn) beim FC Barcelona.

Das Spitzenspielspiel startete gleich mit viel Tempo und Aufregung. Nach zwei Minuten forderten die Leipziger einen Elfmeter, der aber nicht gegeben wurde. Dafür war das Handspiel von Thomas Müller nach Ansicht der Schiedsrichter nicht klar genug. Anders auf der Gegenseite. Leipzigs Kevin Kampl legte sich den Ball im eigenen Strafraum deutlich mit dem Oberarm vor, den Elfmeter verwandelte Robert Lewandowski sicher (12.). Für den Polen war es schon das sechste Saisontor.

Münchner Jubel an einem erfreulichen Spieleabend: die Bayern gewinnen 4:1 in Leipzig


Münchner Jubel an einem erfreulichen Spieleabend: die Bayern gewinnen 4:1 in Leipzig
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Bild: AP

Mit der Führung im Rücken kontrollierten die Münchner das Spiel, Leipzig fiel zu wenig ein, um die bayrische Abwehr vor Probleme zu stellen. Bis vor das letzte Drittel kam das Spiel der Gastgeber gefällig daher, in den wirklich gefährlichen Zonen hatten die Bayern aber alles im Griff. Lediglich Angeliño bot sich die Chance zum Ausgleich (35.). Vorausgegangen war aber kein gelungener Spielzug sondern eine verunglückte Kopfballabwehr von Upamecano. RB fehlte nicht nur die Kreativität, sondern auch ein Antreiber, der immer wieder auf den Gegner zuläuft um ihn zum Handeln zu zwingen. Einer wie es Sabitzer war.

Den neuen Drehpunkt im Leipziger Spiel soll Dominik Szoboszlai geben, doch der Ungar blieb an diesem Tag wirkungslos. Gleiches traf auch auf Dani Olmo zu. Leipzigs teuerster Zugang des Sommers, der Portugiese André Silva, beförderte den Ball zwar einmal ins Tor, der Treffer wurde aber korrekterweise wegen einer Abseitsstellung nicht gegeben (51).

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Zu diesem Zeitpunkt stand es bereits 2:0 für die Bayern. Der zur Pause gekommene Jamal Musiala traf 67 Sekunden nach seiner Einwechselung. Der auffällige Leroy Sané hätte kurz darauf beinahe erhöht, doch sein Abschluss war zu ungenau (51.). Lewandowski machte es nicht viel besser (53.). Es war die stärkste Phase der Bayern, gekrönt durch das 3:0 von Sané. Der Nationalspieler drückte eine Eingabe von Musiala problemlos über die Linie.

Leipzig steckte in dieser fulminanten zweiten Halbzeit aber nie auf, Lohn war der sehenswerte Anschlusstreffer von Konrad Laimer, der den Ball aus 25 Meter in den Winkel beförderte. In Gefahr geriet der Sieg der Bayern aber nicht mehr, dafür war die Münchner Dominanz auf allen Teilen des Feldes zu groß. Der eingewechselte Eric Maxim Choupo-Moting baute das Resultat in der Nachspielzeit sogar noch aus.

„Vier Tore tun schon weh. Die zwei Tore nach der Pause dürfen so nicht passieren, das war zu leicht. Um heute etwas mitzunehmen war es zu wenig“, sagte Laimer bei Sky. Laimers ehemaliger Trainer Nagelsmann sah trotz des deutlichen Resultats Verbesserungsbedarf: „Wir waren dem Unterschied der Tore gemessen nicht so viel besser. Wir können vieles noch besser machen und besser spielen“, sagte er. Seine Rückkehr nach Leipzig habe er genossen, so Nagelsmann. Die vier Tore seiner Mannschaft dürften über die Pfiffe hinweggetröstet haben.

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