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#Nationalisten setzen Verwaltungsgebäude in Brand

„Nationalisten setzen Verwaltungsgebäude in Brand“

Auf der französischen Mittelmeerinsel Korsika ist es am Rande einer nationalistischen Demonstration abermals zu Ausschreitungen gekommen. Protestierende warfen Molotowcocktails und setzten ein Verwaltungsgebäude teils in Brand, wie der französische Sender „France Bleu“ am Sonntagabend berichtete. Die Polizei benutzte Tränengas. Videos zeigten auch Angriffe auf das Gebäude der Präfektur in Bastia.

Der Zeitung „Corse Matin“ zufolge beteiligten sich mehrere Tausend Menschen an dem Protest in der nordkorsischen Stadt. Nach Angaben der Präfektur waren es 7000 Demonstranten, die Organisatoren sprachen von 12.000 Teilnehmern. Das wären fast doppelt so viele wie in der vergangenen Woche in Corte im Innern der Insel. Aus Sicherheitsgründen waren Straßen abgesperrt worden. Die Präfektur hatte bestimmte Feuerwerkskörper verboten.

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Bereits in der vergangenen Woche war es mehrfach zu gewaltvollen Ausschreitungen bei Demonstrationen auf der Insel gekommen. Ausgelöst wurden sie durch den Angriff auf den wegen Mordes 1998 am damaligen Präfekten Erignac verurteilten Nationalisten Yvan Colonna. Ein Mitgefangener attackierte Colonna im Gefängnis in Arles im Süden Frankreichs vor gut anderthalb Wochen. Colonna liegt nun im Koma.

Demonstranten werfen Frankreich nun vor, mitschuldig an dem Angriff auf Colonna zu sein. Sie stören sich daran, dass dieser nicht nach Korsika verlegt worden war. Frankreichs Premierminister Jean Castex hatte am Freitag versucht, die Situation zu beruhigen, indem er ankündigte, den Status von Pierre Alessandri und Alain Ferrandi, zwei weiteren Mitgliedern des sogenannten „Erignac-Kommandos“, die noch auf dem Festland inhaftiert sind, als „besonders überwachte Häftlinge“ aufzuheben. Diese Kennzeichnung ermöglichte es dem französischen Staat, die Täter in anderen Gefängnissen als denen auf Korsika unterzubringen.

Experten sehen den Grund der gewaltvollen Proteste aber eher darin, dass nationalistische Forderungen in den vergangenen Jahren nicht erreicht wurden und ein echter Dialog mit der Regierung in Paris nicht stattfindet.

Das Verhältnis zwischen Korsika und der Regierung in Paris gilt seit langem als schwierig. Jahrzehntelang kämpften korsische Separatisten für mehr Eigenständigkeit, oft mit Gewalt. Die Untergrundorganisation FLNC legte 2014 die Waffen nieder. Etwa zeitgleich gewannen gemäßigte Nationalisten politisch an Bedeutung. Mittlerweile haben sie die Mehrheit im Regionalparlament und fordern einen Autonomiestatus.

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