Zehntausende im Gazastreifen bereits nach Süden geflohen +++ Netanjahu: Derzeitige Angriffe sind „erst der Anfang“ +++ Reuters-Journalist an israelisch-libanesischer Grenze getötet +++ Raketenalarm in Tel Aviv – Baerbock im Schutzraum +++ Alle Entwicklungen im Liveblog
Vanessa Angermann
Das israelische Militär hat bei Bombenangriffen auf Einsatzzentralen der islamistischen Hamas im Gazastreifen nach eigenen Angaben einen der mutmaßlich Verantwortlichen des Massakers an israelischen Zivilisten getötet. Merad Abu Merad, Leiter des Hamas-Luftüberwachungssystems in Gaza-Stadt, sei maßgeblich für die Steuerung der Terroristen während des Massakers verantwortlich gewesen, teilte das israelische Militär mit.
Israelische Kampfflugzeuge hätten in der Nacht Dutzende Hamas-Ziele im gesamten Gazastreifen angegriffen und dabei „Nukhba“-Terroristen getroffen, die sich in einem Aufmarschgebiet der Küstenenklave aufhielten, hieß es. Die „Nukhba“-Terroristen gehörten zu den Kräften, die das Eindringen nach Israel anführten.
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Janina Käppel
Das Wichtigste im Überblick:
Laut Israels Militär sind Soldaten „überall" rund um den Gazastreifen postiert.
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben einen hochrangigen Hamas-Kommandeur getötet.
Israel forderte 1,1 Millionen Menschen auf, innerhalb von 24 Stunden den Norden des Gazastreifens zu verlassen. Laut UN sind Zehntausende bereits in den Süden geflohen.
Israel hat nach eigenen Angaben die radikale Hisbollah-Miliz im Südlibanon beschossen.
Die Zahl der bei israelischen Angriffen im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist auf mindestens 1900 gestiegen.
Israel hat nach eigenen Angaben innerhalb der vergangenen 24 Stunden bereits mehrere begrenzte Vorstöße auf das Gebiet des Gazastreifens unternommen.
Die Lufthansa hat mit vier Sonderflügen mehr als 800 deutsche Staatsangehörige aus Israel nach Deutschland ausgeflogen.
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Vanessa Angermann
Nach dem Ablauf der von Israel gesetzten Frist zur Evakuierung von Gaza-Stadt äußert sich ein israelischer Militärsprecher in einer Video-Pressekonferenz zur Lage. „Wir haben eine signifikante Bewegung palästinensischer Zivilisten in Richtung Süden festgestellt“, sagt der Sprecher, ohne auf die Frist einzugehen oder Fragen dazu zuzulassen. „Rund um den Gazastreifen bereiten sich israelische Soldaten der Reserve in Formation auf die nächste Phase der Einsätze vor.“ Sie seien „überall“ rund um den Gazastreifen postiert, im Süden, im Zentrum und im Norden. „Und sie bereiten sich auf jedes Ziel vor, das sie bekommen, auf jede Aufgabe.“ Der „Endzustand dieses Krieges“ werde darin bestehen, die Hamas und ihre militärischen Fähigkeiten zu zerschlagen und die Situation grundlegend zu verändern, „so dass die Hamas nie wieder in der Lage sein wird, israelischen Zivilisten oder Soldaten Schaden zuzufügen“.
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Vanessa Angermann
Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hat der Weltgemeinschaft Fehler im Umgang mit einer potenziellen Zwei-Staaten-Lösung für Israelis und Palästinenser vorgeworfen. „Die Welt hat kläglich versagt, vor 30 Jahren gab es keinen Erfolg bei dieser Zwei-Staaten-Lösung“, sagte Borrell in Peking. Der Spanier räumte aber auch ein, dass zwei getrennte Staaten für Israelis und Palästinenser zwar ein erstrebenswertes Ziel für die Zukunft seien, der laufende Konflikt aber nicht dadurch gelöst werden könne. Borrell sprach in der chinesischen Hauptstadt mit Außenminister Wang Yi über internationale Sicherheitsfragen.
„Gerade erleben wir eine grässliche humanitäre Lage in Gaza“, sagte Borrell. Er stellte sich erneut hinter die Haltung der UN, die sich öffentlich vom Aufruf des israelischen Militärs zur Massenevakuierung des nördlichen Gazastreifens gen Süden distanziert hatten. So viele Menschen könnten sich in so kurzer Zeit nicht auf den Weg machen, das sei unmöglich, sagte der 76-Jährige. Israel habe das Recht, sich zu verteidigen, betonte Borrell. Dieses Recht müsse jedoch im Einklang mit dem Völkerrecht ausgeübt werden.
Angesprochen darauf, ob er China gebeten habe, seinen Einfluss im Nahen Osten zu nutzen, sagte Borrell: „Sicherlich haben wir darüber gesprochen, was jeder von uns tun kann, um zu versuchen, mit der Lage umzugehen.“ Die Volksrepublik versucht ihre neutrale Position zu bewahren und gute Beziehungen sowohl zu Israel als auch zu den Palästinensern zu pflegen. Die Hamas-Attacken vom vergangenen Wochenende verurteilte China bislang nicht, stattdessen wurde lediglich kritisiert, dass Zivilisten ihr Leben in dem Konflikt verloren.
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Vanessa Angermann
UN-Generalsekretär Antonio Guterres fordert eine sofortige Freilassung aller Geiseln in Gaza. Wie er in einem auf X, vormals Twitter, veröffentlichten Statement erklärt, müssten das humanitäre Völkerrecht und die Menschenrechte respektiert und eingehalten werden. „Zivilisten müssen geschützt werden und dürfen nicht als Schutzschilde benutzt werden. Alle Geiseln in Gaza müssen sofort freigelassen werden“, so Guterres.
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Vanessa Angermann
Wie das chinesische Außenministerium mitteilt, hat sich Chinas Sondergesandter für den Nahen Osten, Zhai Jun, mit Vertretern der Arabischen Liga zu einer Dringlichkeitssitzung anlässlich die Krise in Israel und im Gaza getroffen. Der Gesandte habe bei dem Treffen erklärt, dass China die 22 Mitglieder der Arabischen Liga unterstütze und für das palästinensische Volk weiterhin humanitäre Hilfe leiste. „Die internationale Gemeinschaft sollte sich ernsthaft bemühen, zur richtigen Grundlage der Zweistaatenlösung zurückzukehren, um die friedliche Koexistenz der beiden Staaten Palästina und Israel zu verwirklichen“, sagte Zhai laut der Erklärung des Ministeriums.
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Vanessa Angermann
Nachdem die Lufthansa allein am Freitag mehr als 800 Deutsche aus Israel ausgeflogen hat, wird der Heimweg aus der Krisenregion ab Samstag komplizierter: Die Airline hat ihre Sonderflüge zunächst gestoppt. Hintergrund seien „neben der ungewissen Sicherheitslage auch ungelöste Fragen der operativen Stabilität in Tel Aviv“, hieß es. Israel bereitet nach dem brutalen Angriff der palästinensischen Terrorgruppe Hamas offenbar eine Bodenoffensive im Gazastreifen vor.
Das Auswärtige Amt verwies nun auf zwei Flüge am Sonntag mit dem Ferienflieger Condor aus dem jordanischen Akaba. Die Stadt am Roten Meer liegt allerdings mehrere Stunden Auto- oder Busfahrt durch die Negev-Wüste von Tel Aviv entfernt. Zudem wird für die Einreise nach Jordanien ein Visum benötigt. Dies kann dem Auswärtigen Amt zufolge auch am Grenzübergang Akaba beantragt werden.
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Vanessa Angermann
Den Schätzungen des UN-Büros für humanitäre Hilfe (OCHA) zufolge sind im Gazastreifen Zehntausende Menschen bereits in den Süden geflohen. Israel hatte den Palästinensern 24 Stunden Zeit gegeben, den Norden der Enklave in Vorbereitung auf die bevorstehende Bodenoffensive zu verlassen. Wie OCHA mitteilt, seien bereits vor der Aufforderung zur Evakuierung insgesamt bereits 400.000 Palästinenser wegen des Konflikts vertrieben worden.
Zuvor hatte UN-Generalsekretär Antonio Guterres die Flucht von Zivilisten aus Gaza-Stadt in Richtung Süden als „extrem gefährlich“ bezeichnet. Guterres schrieb dazu auf X, vormals Twitter: „Mehr als eine Million Menschen durch ein dicht besiedeltes Kriegsgebiet an einen Ort zu bringen, an dem es keine Nahrungsmittel, Wasser oder Unterkünfte gibt, während das gesamte Gebiet des Gazastreifens belagert wird, ist extrem gefährlich - und in einigen Fällen einfach nicht möglich.“
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Vanessa Angermann
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben am frühen Samstagmorgen die radikale Hisbollah-Miliz im Südlibanon beschossen. Man habe mit der Aktion auf das „Eindringen nicht identifizierter Flugobjekte nach Israel“ und den Beschuss einer israelischen Drohne reagiert, so das Militär.
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Vanessa Angermann
Das israelische Militär hat einem Medienbericht zufolge bei einem Vorstoß in den Gazastreifen Leichen vermisster Landsleute gefunden. Wie die „Jerusalem Post“ berichtete, sollen die Leichen am Vorabend während eines Vorstoßes der 7. Brigade im Grenzgebiet entdeckt worden sein. Angaben zur Anzahl der Toten gab es nicht. Die Brigade habe das Gebiet umstellt, worauf die Leichen geborgen und auf israelisches Territorium gebracht worden seien. Die Armee hat nach eigenen Angaben bereits mehrere begrenzte Vorstöße auf das Gebiet des Gazastreifens vorgenommen. Es wird erwartet, dass es zu einer Bodenoffensive kommt.
Israels Armeesprecher Daniel Hagari hatte auf der vormals als Twitter bekannten Plattform X geschrieben, Ziel dieser Einsätze sei es, „das Gebiet von Terroristen und Waffen zu säubern“. Dabei habe man auch versucht, Vermisste zu finden. Boden- und Panzertruppen hätten nach Spuren gesucht und „Terrorzellen ausgeschaltet“.
Nach Angaben des militärischen Arms der Hamas sollen 13 von rund 150 aus Israel verschleppten Geiseln bei den israelischen Luftangriffen auf das Küstengebiet getötet worden sein. Darunter seien auch ausländische Staatsangehörige, behaupteten die Al-Kassam-Brigaden in einer Stellungnahme. Unabhängig konnten diese Angaben nicht überprüft werden. Die israelische Armee wollte dem Bericht nach eigenen Angaben nachgehen.
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Vanessa Angermann
UN-Generalsekretär Antonio Guterres bezeichnet die Flucht von Zivilisten aus Gaza-Stadt in Richtung Süden als „extrem gefährlich“. Guterres schrieb dazu auf X, vormals Twitter: „Mehr als eine Million Menschen durch ein dicht besiedeltes Kriegsgebiet an einen Ort zu bringen, an dem es keine Nahrungsmittel, Wasser oder Unterkünfte gibt, während das gesamte Gebiet des Gazastreifens belagert wird, ist extrem gefährlich - und in einigen Fällen einfach nicht möglich.“
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Vanessa Angermann
US-Präsident Joe Biden erklärt in einem Interview, dass seine Regierung im Moment intensiv daran arbeite, amerikanische Geiseln zu finden. "Ich werde nicht ins Detail gehen, aber wir arbeiten mit Hochdruck daran", so Biden in einem Interview.
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Vanessa Angermann
Der erste vom US-Außenministerium organisierte Flug zur Evakuierung amerikanischer Staatsbürger ist in Athen gelandet. Dies bestätigt die US-Regierung. Der Sprecher des Weißen Hauses, John Kirby, sagte, die Regierung prüfe auch Abflugmöglichkeiten auf dem Seeweg, um Amerikanern und Amerikanerinnen in Israel zu helfen. „Wir versuchen nur, die Möglichkeiten zu erweitern“, so Kirby gegenüber Reportern und fügte hinzu, dass die Flüge fortgesetzt würden. Einem Insider zufolge sind weitere Charterflüge zwischen Athen und Tel Aviv bis zum 19. Oktober geplant. Mehr als 400 Amerikaner hatten sich bereits für den ersten Evakuierungsflug angemeldet.
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Vanessa Angermann
Russland legt im UN-Sicherheitsrat einen Resolutionsentwurf zum Konflikt zwischen Israel und der Hamas vor. Aus dem von der Nachrichtenagentur Reuters eingesehenen, einseitigen Papier geht hervor, dass Russland einen humanitären Waffenstillstand fordert und Gewalt gegen Zivilisten sowie alle terroristischen Handlungen verurteilt. In dem Resolutionsentwurf werden auch die Freilassung von Geiseln, der Zugang für humanitäre Hilfe und die sichere Evakuierung von Zivilisten in Not gefordert.
Diplomaten zufolge wurde der Text bereits dem 15-köpfigen Rat während einer Klausurtagung zu dem Konflikt am Freitag vorgelegt. Der russische Resolutionsentwurf bezieht sich auf Israel und die Palästinenser, nennt aber nicht direkt die Hamas. Für eine Resolution des UN-Sicherheitsrats sind mindestens neun Stimmen erforderlich, ohne dass die USA, Großbritannien, Frankreich, China oder Russland ihr Veto einlegen.
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Vanessa Angermann
US-Präsident Joe Biden hat Israel erneut die Solidarität der Vereinigten Staaten versichert, sich aber auch besorgt zur Lage im Gazastreifen geäußert. „Wir dürfen die Tatsache nicht aus den Augen verlieren, dass die überwältigende Mehrheit der Palästinenser nichts mit Hamas oder den abstoßenden Attacken der Hamas zu tun hat und dass sie in der Folge auch leiden“, sagte Biden in Philadelphia. US-Teams seien in der Region, um in Abstimmung mit arabischen Staaten und den Vereinten Nationen humanitäre Hilfe für die Menschen im Gazastreifen sicherzustellen.
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