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#Neuer globaler Wärmerekord 2015 – Teil II – Primaklima

Neuer globaler Wärmerekord 2015 – Teil II – Primaklima

Ich hatte im letzten Beitrag den fast sicheren neuen Wärmerekord für das Jahr 2015 angekündigt (weit davon entfernt der erste zu sein, der das tut). Es kam dabei ein wenig die Kritik auf, dass ich nur einen Datensatz, nämlich den vom GISS, benutzt hätte.

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Bild 1: Die  Jahresabschnitte (Jan-Sep) im Verlauf der letzten 135 Jahre nach dem GISS Temperaturdatensatz

Daher hier in diesem Nachtrag ein kurzer Vergleich mit zwei weiteren unabhängigen Datensätzen, nämlich denen des Hadley Centers/University of East Anglia (HADCRU4) und der Berkeley Earth Gruppe. Letztere wurde ja von dem Physiker Richard Muller ins Leben gerufen, um eine unabhängige Prüfung dieser vermeintlichen Erwärmung, von der immer alle reden, zu erlauben. So ist also auch das Konsortium der Berkeley Earth Gruppe gespickt mit Vertretern der Erdölindustrie, denn merke: Der Klimawandel ist erst wahr, wenn Shell es sagt.

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Bild 2: Die  Jahresabschnitte (Jan-Sep) im Verlauf der letzten 185 Jahre nach dem Berkeley Datensatz.

An dem gemessen ist der Klimawandel also jetzt bittere Realität, denn diese Gruppe erhielt so ziemlich genau das Gleiche wie alle anderen, die sich mit den globalen Temperaturen beschäftigen. Aber ich greife vor.

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Bild 3: Die  Jahresabschnitte (Jan-Sep) im Verlauf der letzten 185 Jahre nach dem HadCRU4 Datensatz.

Zuerst zeige ich einmal die drei monatlichen Datensätze jeweils als Zeitserie und gemittelt über den Zeitraum Januar bis September (Bild 1-3). Man sieht also bei allen, dass der Temperatursprung 2014/15 zu den größten in der ganzen Zeitserie gehören könnte, wenn der noch laufende El Niño nicht sehr und abrupt an Fahrt verliert. Auch kann man so rein gar nicht besonderes am GISS Datensatz erkennen. Der größte Sprung in der Zeitserie macht die HadCRU4 Reihe, was nicht weiter erstaunlich ist, da die etwas größere Sensitivität des HadCRU auf ENSO Variationen bekannt ist.

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Bild 4: Die  Jahresabschnitte (Jan-Sep)aller drei verwendeten Datensätze  (GISS/Berkeley/HadCRU4) im Vergleich. Der GISS Datensatz wurde um -0.1C wegen der leicht anderen Referenz-Klimatologie (1950-1980) korrigiert.

Plottet man alle drei Jan-Sep Abschnitte (Bild 4) und korrigiert natürlich für die etwas andere Referenzklimatologie des GISS (-0.1C), so erkennt man fast keine wirklich ins Auge fallenden Unterschiede zwischen den Datensätzen. Am ehesten erscheint mir noch interessant, dass die Erwärmung in den 1930er Jahren und die nachfolgende Abkühlung in den 1940ern im GISS Datensatz etwas gedämpfter ausfällt. Dass einer der drei Datensätze ein essentiell anderes Bild der globalen Erwärmung zeichnen würde, kann man nun wirklich nicht behaupten.

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Bild 4: Vergleich der Jahresverläufe der vier wärmsten Jahre (2014,2010,2007, 1998) mit dem Jahr 2015 nach dem GISS Datensatz. Damit 2015 noch seinen Spitzenrang verliert, müssten die verbleibenden drei Monate unter die violette Linie fallen.

Vergleicht man in den drei Datensätzen die fünf jeweils wärmsten Jahre, sieht man dann aber doch einige Unterschiede. So sind nicht immer die gleichen fünf am Start: Mal ist 1998 noch drittwärmstes Jahr (HadCRU4), mal ist es gar nicht mehr in den ersten fünf (Berkeley). Dies sind aber normale Konsequenzen der leicht unterschiedlichen Sensisitivitäten. GISS reagiert eher auf warme Jahre in der Arktis/Antarktis und HadCRU4 eher auf die Tropen. Etwas überraschender finde ich da schon, dass die Sommermonate einmal eher die geringsten Anomalien zeigen (Berkeley) und einmal umgekehrt eher die größten (HadCRU4). Das mag nur ein visueller Eindruck sein und einer echten Untersuchung nicht standhalten. Grundsätzlich würde man, glaube ich, erwarten, dass die Sommermonate eine geringere Variabilität haben (also enger beieinanderliegen) als die nordhemissphärischen Wintermonate. Aber auch das scheint nicht wirklich für alle Datensätze zu stimmen (siehe GISS).

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Bild 5: Vergleich der Jahresverläufe der vier wärmsten Jahre (2010,2014,2007, 2005) mit dem Jahr 2015 nach dem Berkeley Datensatz. Damit 2015 noch seinen Spitzenrang verliert, müssten die verbleibenden drei Monate unter die violette Linie fallen.

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