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#Neunzehnjähriger bringt Amet auf den Markt

So stellt man sich das Leben eines Sechzehnjährigen eigentlich nicht vor: Um fünf Uhr morgens klingelt der Wecker, in den Schulpausen wird mit den Geschäftspartnern telefoniert, nach Unterrichtsschluss geht es am besten direkt wieder an den Schreibtisch. Wo dann meist bis tief in die Nacht weitergearbeitet, telefoniert und konferiert wird.

Maximilian Gräff hat sich solch einen Alltag nicht nur freiwillig ausgesucht, sondern hat ihn sich vor Gericht erkämpft. Besser gesagt: Er musste ihn sich vor Gericht erkämpfen, bei einer Familienrichterin am Wiesbadener Amtsgericht. Denn wer als Jugendlicher in Deutschland ein Unternehmen gründen will, hat gar keine andere Möglichkeit, als seine volle Geschäftsfähigkeit einzuklagen. „Das klingt aber dramatischer als es tatsächlich ist“, sagt der mittlerweile 19 Jahre alte Gräff. „Zwei Termine waren das, bei denen ich, meine Eltern und meine Lehrer befragt wurden. Es ging darum, ob ich geistige Reife besitze und planmäßig handele, um ein Start-up zu gründen.“

Das Unternehmen, das Gräff damals als Elftklässler ins Leben rief, heißt Amet. Die Anwendung, die er entwickelte, wird dieser Tage in den App-Stores von Apple und Android veröffentlicht. Sie kombiniert die Eigenschaften von Fitness- und Bewegungs-Apps mit der Möglichkeit, Spenden zu generieren. Wer sich bewegt, wer joggt, wer schwimmt oder Rad fährt, kann damit Gutes bewirken: Das ist der Grundgedanke von Gräffs App.

Nutzer können Spendenprojekte auswählen

Bei Wirtschaftsunternehmen und Initiativen wirbt Gräff darum, dass sie Spendengelder für seine App bereitstellen. Im Gegenzug dürfen sie sich darin präsentieren und eigene Inhalte veröffentlichen. In der App stellen sich aber auch Hilfsprojekte und soziale Initiativen vor. Und die Nutzer können entscheiden, für welches Projekt Spenden gesammelt werden, wenn sie Sport treiben und sich bewegen. Schon bald, hofft Gräff, wird er in der Lage sein, über seine App mehr als vier Millionen Euro an karitative Organisationen zu verteilen.

Spenden und Sport: Die App Amet bringt das zusammen.


Spenden und Sport: Die App Amet bringt das zusammen.
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Bild: Lucas Bäuml

Startschuss für das erste Projekt ist am Montag. Gespendet wird dann erst einmal nur für eine Organisation: die Stiftung „Off Road Kids“, die obdachlose Jugendliche in Deutschland berät und unterstützt. Bis zu eine halbe Million Euro werden für die Helfer als mögliche Spendensumme bereitgestellt. Das Geld kommt vom Verein „Wirtschaft kann Kinder“, der „Chancengerechtigkeit für alle Kinder und Jugendliche fördern will“. Der Immobilieninvestor Christoph Gröner und Rüdiger Grube, der frühere Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn, stehen an der Spitze des Vereins. Damit die komplette Summe an „Off Road Kids“ geht, müssen möglichst viele die App herunterladen und nutzen.

Anderen zu helfen, sei ihm auch früher schon ein Anliegen gewesen, sagt Gräff. Er selbst ist in einem wohlhabenden Haushalt aufgewachsen, seine Eltern haben ihn immer unterstützt, Geldsorgen kannte er nicht. Sein Großvater hat in der Nähe von Augsburg lange ein erfolgreiches Transportunternehmen für Lebensmittel geführt. Sein Vater arbeitet als Pilot und investiert nebenbei in Aktien. Von ihm, meint Gräff, habe er die Risikobereitschaft geerbt, den Wunsch, etwas eigenhändig anzupacken.

„Es ist nicht das größte Problem der Welt, wenn man im Tennis verliert“

Seine Eltern sind mit ihm immer viel verreist, nach Asien, Afrika, Nord- und Südamerika. Dass er und seine jüngere Schwester dabei nicht nur die Schokoladenseiten der fernen Länder zu sehen bekamen, war den Eltern von Anfang an wichtig. Zusammen besuchten sie Slums, Waisenhäuser, Regionen, die mit Umweltschäden zu kämpfen hatten. „Meinen Eltern war es wichtig, mir zu zeigen: Es geht nicht jedem so gut wie dir und deinen Freunden“, sagt Gräff. „Auf diesen Reisen sollte ich lernen: Es ist nicht das größte Problem der Welt, wenn man einmal im Tennis verliert.“

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