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#Noch ist die Inflation nicht besiegt



Sie haben Grund zu feiern: eine Hochzeitsgesellschaft in der Nähe der Europäischen Zentralbank in Frankfurt

Bild: AP

Die Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank beginnen zu wirken, aber der Weg zur Geldwertstabilität bleibt lang. Um ihn zu meistern, sollten sich Finanz- und Lohnpolitik stärker an der Stabilität ausrichten.

Die Europäische Zentralbank setzt mit ihrer achten Leitzinserhöhung innerhalb von rund zwölf Monaten ihren Kampf gegen die Geldentwertung fort. Zwar hat die Inflationsrate ihren Höhepunkt offenkundig überschritten, aber für eine Entwarnung ist es immer noch viel zu früh. Nach ihren aktuellen Berechnungen könnte sich die Inflationsrate erst im Jahre 2025 ihrer Zielmarke von zwei Prozent annähern.

Die Zinserhöhungen beginnen in der Wirtschaft zu wirken, aber der Weg zur Geldwertstabilität bleibt lang und möglicherweise auch steinig. Zumindest für den Juli steht noch eine weitere Leitzinserhöhung der EZB zu erwarten. Daher mutet die Geldpolitik der EZB heute stetiger an als die Politik der Federal Reserve in Washington, die in ihrer Sitzung am Mittwoch auf eine Zinserhöhung verzichtet hat.

Die Niedrigzinsen der jüngeren Ver­gangenheit stießen häufig auf Kritik, aber auch steigende Zinsen sorgen nicht unbedingt für freudige Mienen. Denn die Banken und Sparkassen erhöhen ihre Zinsen für Guthaben nur im Schneckentempo, während sie sich im Schnellzugtempo in der Lage sehen, ihre Kreditzinsen zu erhöhen. Die höheren Zinsen lähmen die Nachfrage nach Krediten vor allem für Bauprojekte, aber auch in anderen Zweigen der Wirtschaft wirken sie dämpfend auf die Geschäftslage. Das ist der klassische Mechanismus straffer Geldpolitik: Höhere Zinsen dämpfen die Nachfrage in der Wirtschaft. Die geringere Nachfrage schlägt sich mit Verzögerung in einem nachlassenden Auftrieb der Preise nieder, in der Regel aber auch in einer Beeinträchtigung der Geschäfte.

Ohne Nebenwirkungen für die Konjunktur ist Inflationsbekämpfung in der Regel nicht zu haben. Umso wichtiger bleibt eine nachhaltige Un­terstützung der Geldpolitik durch eine ebenfalls an der Stabilität ausgerichtete Finanz- und Lohnpolitik. Ei­ne ausgabenfreudige Finanzpolitik erschwert der EZB ihre Aufgabe ebenso wie eine allzu großzügige Lohnpolitik. Noch ist die Inflation nicht besiegt.

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