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#Noch lange keine Smart City

Noch lange keine Smart City

Die frühere Oberbürgermeisterin Petra Roth hat sich getäuscht. Laut den Protokollen der Stadtverordnetenversammlung war sie die erste Frankfurter Politikerin überhaupt, die im August 2011 im Römer den Begriff „Smart City“ verwendete. Die Debatte drehte sich um den bis heute nicht realisierten Kulturcampus, Roth sprach von Solarstraßenlaternen und Elektromobilität und schloss mit den Worten: „Frankfurt ist eine Stadt, in der Neues verhältnismäßig schnell umgesetzt werden kann, weil hier neue Ideen eher aufeinandertreffen als in anderen Ballungsräumen.“

Inga Janović

Fast zehn Jahre später schneidet ausgerechnet die Mainmetropole in einem Smart-City-Ranking unter den deutschen Großstädten am schlechtesten ab. Während Hamburg, Köln und München auf den ersten Rängen landen, belegt Frankfurt lediglich den neunundfünfzigsten von insgesamt vierhundert Plätzen, selbst Bad Nauheim und Neu-Isenburg liegen weiter vorne.

Vorgelegt hat die Studie, die der F.A.Z. schon vor der Veröffentlichung am Donnerstag vorlag, die in Bayern ansässige Unternehmensberatung Haselhorst Associates (www.haselhorst-assoiates.com). Seit 2018 untersuchen die Berater den Digitalisierungsgrad aller deutschen Städte, die mehr als 30000Einwohner haben. Sie wollen damit nach eigenen Angaben eine Grundlage für mögliche Digitalisierungsvorhaben schaffen, vor allem aber den Kommunen zeigen, wo sie stehen.

Abgerutscht auf Rang 59

Frankfurt landet nicht dort, wo Roth es im Jahr 2011 wohl vorausgesagt hätte. Der Status der Digitalisierung liegt laut Berechnungen der Studie bei gerade einmal 22 Prozent. Zum Vergleich: Hamburg und Köln erzielten mit 45 und 44 Prozent einen doppelt so hohen Wert. Und während Frankfurt binnen Jahresfrist von Rang 40 auf 59 abrutschte, verbesserten sich Hamburgs Ergebnisse, und es hat Köln als „smarteste“ Stadt des Landes abgelöst. Kurz dahinter, auf Platz vier, kommt zur hessischen Ehrenrettung Darmstadt und wird mit einem Ergebnis von 37 Prozent seinem Beinamen Digitalstadt durchaus gerecht.

52 Kriterien haben die Autoren der Studie zugrundegelegt und diese für acht Handlungsfelder bewertet: Hat die jeweilige Stadt eine Digitalstrategie und wie setzt sie die in die Tat um? Wie steht es um die Infrastruktur, wie um Mobilität? Inwieweit werden smarte Lösungen in Bezug auf Energie und Umwelt eingesetzt, inwieweit bei der Gestaltung und Nutzung von Gebäuden und Quartieren? Wie digital sind die Städte in Sachen Gesundheit, Bildung und Verwaltung?

Die Online-Flatrate: F+


Antworten haben die Autoren vor allem über das Internet gesucht. Mehr als 25.000 Datensätze aus den amtlichen Statistiken der Kommunen sowie all ihre öffentlich sichtbaren Smart-City-Initiativen seien mit Hilfe einer qualitativen Analyse bewertet worden, erklären sie. Auf der anderen Seite der Skala standen Zielwerte, die die Autoren vor allem aus der 2017 beschlossenen „Smart City Charta“ abgeleitet haben, in der die ideale Art einer dank digitaler Technik lebenswerten Stadt beschrieben wird. So habe man jeweils einen aussagekräftigen Digitalisierungsgrad für die acht Felder errechnen können. Die Summe daraus ergab die Plazierung im Smart-City-Ranking, welches das Beratungsunternehmen nun zum dritten Mal vorlegt.

Kaum Punkte bei Infrastruktur

Bei ihrer Recherche sind die Autoren auch auf das Frankfurter Vorhaben gestoßen, sich eine übergreifende Digitalisierungsstrategie zuzulegen. Für die Bewertung brachte das bereits Pluspunkte, aber noch ist das Konzept, an dem die „Stabsstelle Digitalisierung“ im IT-Dezernat von Stadtrat Jan Schneider (CDU) arbeitet, nicht öffentlich. Ein Sprecher Schneiders sagte nun, die Strategie stehe und werde innerhalb der nächsten Wochen vorgestellt.

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