Vom Fischer zum Milliardär, das ist die norwegische Version des Aufstiegsmärchens. Kein anderer im Land der Fjorde hat ihn so rasant verwirklicht wie Kjell Inge Røkke. Der Sohn eines Facharbeiters aus dem Küstenstädtchen Molde, der sein Berufsleben nach der Schule auf einem Fischtrawler begann, hat sein Glück in jungen Jahren in Amerika gemacht, kam mit Mitte 40 zurück in seine norwegische Heimat und kaufte sich dort rund um den Konzern Aker ein hochprofitables maritimes Industrie-Imperium zusammen: Fischerei, Spezialschiffbau, Öl- und Gasförderung, Lachsaufzucht.

Nebenbei hat er seine Landsleute, die gemeinhin eher zur öffentlichen Zurückhaltung neigen, hin und wieder mit Extravaganzen beglückt. Auch deshalb sorgt es jetzt in Norwegen für große Schlagzeilen, dass Røkke, einer der wenigen Wirtschafts-Promis im Land, seine Koffer gepackt hat. Er ist nach Lugano in die Schweiz gezogen. Und ganz Norwegen glaubt zu wissen: Es ist eine Flucht vor den Steuern.