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#Ob unser Wald stirbt

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Ob unser Wald stirbt

Dem Wald geht es nicht gut. Wer in diesem Frühjahr mit offenen Augen durch die Natur spaziert, sieht braune statt grüne Nadelbäume und kleine, aber auch ziemlich große Kahlflächen. Die absterbenden Bäume sind Fichten, die ein ganz besonderes Insekt auf dem Gewissen hat: der Borkenkäfer. Vor allen zwei Arten werden für den Baum gefährlich, so harmlos-schön ihre Namen auch klingen: Buchdrucker und Kupferstecher.

Für ihre Fortpflanzung bohren sie sich viele Gänge unter der Rinde. Das stört den Baum nicht, solange ihre Zahl klein ist. Insekten gehören zum Wald, und der Baum wehrt sich mit Harz gegen allzu lästige Schädlinge. Mit dem Harz verhindert er, dass die Käfer durch die Rinde dringen. Doch wenn der Baum geschwächt ist oder wenn es viel zu viele dieser Eindringlinge gibt, dann reichen seine natürlichen Abwehrkräfte nicht aus.

Immer dann, wenn es selten regnet und wenn es längere Zeit sehr warm ist, kann sich der Borkenkäfer in großer Zahl vermehren. Die Gesundheit des Baums leidet, wenn es ihm zu heiß und zu trocken ist und seine flachen Wurzeln nicht genügend Wasser aus dem Boden ziehen können. Und wenn sehr viele Fichten in einem Wald dicht beieinander stehen, dann können sich die Borkenkäfer sehr schnell von Stamm zu Stamm verbreiten und in kurzer Zeit viele Bäume zum Absterben bringen. Das ist nicht nur für die Waldbesucher, sondern auch für den Waldeigentümer schlimm, weil das Holz dieser Bäume nicht so gut für Möbel oder Holzhäuser verwendet werden kann und deshalb billig verkauft werden muss. Dann fehlt es ihm am Geld zur Pflege des Waldes.


Bild: F.A.Z.

Weil der Förster und Waldeigentümer aber kein Gift gegen die Insekten im Forst verspritzen will, bleibt ihm nur übrig, die von Borkenkäfern befallenen Bäume schnell zu fällen und aus dem Wald zu transportieren, damit die Käfer nicht von ihnen aus noch mehr Bäume in der Nachbarschaft befallen. Große Maschinen fällen die Bäume in Windeseile, und so entstehen die großen kahlen Flächen im Wald.

Alle können helfen

Der Wald stirbt aber nicht, er verändert sich. Würde der Mensch die Hände in den Schoß legen und einfach abwarten, würden sich auf den kahlen Stellen irgendwann wieder neue Bäume ansiedeln. Bäume, die besser mit dem Klimawandel zurechtkommen und die nicht so empfindlich gegen Schädlinge sind. Doch das kann sehr lange dauern. Und weil wir den Wald mögen, weil wir dort Erholung suchen, spazieren, Radfahren, Versteck spielen oder Pilze sammeln wollen, und weil er wichtig für den Schutz unseres Grundwassers und das Filtern der verschmutzten Luft ist, warten wir nicht so lange.

Die Förster und Waldbesitzer lassen junge Bäume pflanzen, von denen sie wissen, dass sie mit Wärme und Trockenheit besser zurechtkommen als die Fichte, die in unserem Wald wohl bald sehr selten sein wird. Die Schonungen mit neuen Bäumen erkennen Spaziergänger an Gattern im Wald. Denn die heranwachsenden Bäume müssen in den ersten Lebensjahren vor dem hungrigen Reh- und Rotwild geschützt werden, das gerne Knospen und Rinde abknabbert. Ohne diesen Schutz wäre jede Aufforstung vergebliche Liebesmühe.

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Die neuen Bäume stammen aus Nordamerika, dem Kaukasus, Asien, Südeuropa und Nordafrika, wo es wärmer ist als bei uns und sie deshalb an höhere Temperaturen gewöhnt sind. Dazu gehören beispielsweise die Douglasie, die Roteiche und die Küstentanne. Das Ziel sind gesunde Mischwälder aus vielen verschiedenen Baumarten, die auch besser Stürmen trotzen können. Wenn es trotzdem einer Baumart einmal nicht gutgeht, dann ist das für den ganzen Wald keine Katastrophe.

Wer dem Wald helfen will, kann nicht nur für die vielen Projekte zur Aufforstung spenden. Er kann all das tun, was hilft, den Klimawandel zu bremsen. Und wer beispielsweise zu Hause Wasser spart, der sorgt mit dafür, dass das Grundwasser im Boden geschont wird und die Bäume leichter ihren Durst stillen können.

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