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#Omikron erreicht Chinas Milliardenvolk

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Omikron erreicht Chinas Milliardenvolk

Ausgerechnet in Tianjin erlebt China nun seinen ersten lokalen Corona-Ausbruch der Omikron-Variante. Die Hafenstadt 140 Kilometer südlich von Peking bezeichnet sich selbst als „Schützengraben“ der chinesischen Hauptstadt. Der Parteichef der Stadt, Li Hongzhong, hob am Montag während einer Pressekonferenz hervor, man müsse auch wegen der besonderen Verantwortung für die Sicherheit Pekings nun schnell und entschlossen handeln. Die Sorge vor einem Überspringen des Virus auf die Hauptstadt ist berechtigt. Täglich pendeln Zehntausende von Tianjin nach Peking, denn der Hochgeschwindigkeitszug braucht für die Strecke nur 34 Minuten. Um eine mögliche Ausbreitung zu verhindern, wurde am Montag der Ticketverkauf für diese Strecke ausgesetzt.

Friederike Böge

Politische Korrespondentin für China, Nordkorea und die Mongolei.

Bei Routinetests war die hochansteckende Omikron-Mutante am Samstag zunächst bei zwei Bewohnern festgestellt worden. Wo sie sich angesteckt haben, ist noch unklar. Im Gegensatz zu allen bisherigen in China gemeldeten Omikron-Fällen sind die beiden Infizierten nicht aus dem Ausland gekommen, sondern haben sich in Tianjin angesteckt. Durch Kontaktverfolgung und Massentests wurden bis Montag 39 weitere Infektionen identifiziert. Vor allem Schüler und ihre Eltern sind betroffen. Über einen Studenten, der am 28. Dezember von Tianjin in die 500 Kilometer entfernte Stadt Anyang gereist war, hat sich die Omikron-Variante nun außerdem in der Provinz Henan ausgebreitet. Das zeigt, dass das Virus schon länger im Umlauf ist und die Infektionszahlen in den nächsten Tagen wahrscheinlich deutlich steigen werden. Anyang meldete am Montag 26 lokal übertragene Fälle und setzte den Fernverkehr in weiten Teilen aus.

Ausbruch in sensibler Phase

In Tianjin wurden derweil mehr als 75 000 Bewohner in zwei Stadtteilen unter Quarantäne gestellt. Alle 14 Millionen Einwohner sollen innerhalb von zwei Tagen getestet werden. Staatsbedienstete wie Lehrer wurden aufgefordert, bei den Massentests als Ordner mitzuhelfen. Die Behörden riefen die Bewohner auf, die Stadt nur für „notwendige“ Reisen zu verlassen. Als Beleg dafür ist eine Bescheinigung des Arbeitgebers oder des Nachbarschaftskomitees notwendig. Aus Sorge vor einem stadtweiten Lockdown deckten sich viele Bewohner mit Lebensmitteln ein, nachdem es in der Stadt Xi’an in der vergangenen Woche bei einem Ausbruch der Delta-Variante zu Versorgungsengpässen gekommen war. Die meisten Flüge von und nach Tianjin wurden gestrichen. Der U-Bahn-Verkehr wurde teilweise eingestellt. An zwei Universitäten wurde den Studenten laut einem Bericht der „Global Times“ untersagt, das Campusgelände zu verlassen.

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Die Behörden zeigten sich zuversichtlich, dass China auch die hochansteckende Omikron-Variante mit den bisherigen Methoden der Null-Covid-Strategie unter Kontrolle bekommen werde. Tianjins Erfahrungen würden von anderen Regionen in China genau studiert werden, sagte der Mediziner Zhang Boli der Zeitung „Wissenschaft und Technik“. Für das ganze Land meldete die Gesundheitskommission am Montag 157 Neuinfektionen. Weil 157 nicht null sind, nennt China seine Strategie inzwischen „dynamische Null“.

Der Ausbruch in Tianjin kommt für Peking in einer sensiblen Phase. In weniger als vier Wochen beginnen die Olympischen Winterspiele und in drei Wochen die Neujahrsferien, in denen traditionell Millionen Chinesen zu ihren Familien reisen. Bislang galt die Hauptsorge der Organisatoren der Frage, wie ein Entweichen des Virus aus der Olympia-Blase verhindert werden könne, in die sich Athleten, Betreuer und Berichterstatter aus aller Welt während der Spiele begeben müssen. Dabei soll nichts dem Zufall überlassen werden, um jeden Kontakt mit der lokalen Bevölkerung zu vermeiden. Am Montag wurden die Pekinger darüber informiert, wie sie sich im Fall eines Autounfalls mit einem der Olympia-Busse verhalten sollen, in denen die Sportler transportiert werden. Sie sollten auf keinen Fall aus ihrem Auto aussteigen, auf Abstand bleiben und darauf warten, dass „Fachleute“ eintreffen, mahnte die Verkehrspolizei.

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