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#„Pa, wir sind alle stolz auf dich“

Der größte Star beim Krönungskonzert für Charles III. und Camilla hat nicht gesungen, sondern eine kurze Rede gehalten. In der Mitte des Open-Air-Spektakels im Garten von Schloss Windsor, vor der mächtigen, wechselnd illuminierten Mauerkulisse, nach den Auftritten von Olly Murs und Lionel Ritchie, stand der Thronfolger auf der Bühne. Prinz William begann seine Würdigung mit dem Satz: „Ich möchte ein paar Worte über meinen Vater sagen.“ Was folgte, war eine liebevolle Laudatio; nicht über den König, sondern über dessen lebenslanges Engagement. Und es war eine generationenübergreifende Geste, die demonstrieren sollte, dass Kontinuität herrsche im Hause Windsor und gegenseitige Zuneigung.

Prinz William erinnerte zuerst an seine Großmutter, die verstorbene Königin Elisabeth II.: „Ich weiß, dass sie da oben ist“, er deutete in den Nachthimmel, „und ein liebevolles Auge auf uns hat; sie wäre heute eine stolze Mutter.“ Wenig später erweiterte William den Kreis: „Pa, wir alle sind so stolz auf dich.“ Und am Ende seiner kurzen Rede folgte ein eigenes Dienst­versprechen des Prince of Wales, eine Art zeitgemäße Übersetzung jenes mittelalterlichen Gefolgschaftsgelöbnisses, das er tags zuvor, vor seinem Vater kniend, schon in der Westminster Abbey abgelegt hatte. Er wolle als Lehnsmann mit Leib und Leben dienen, hatte da die Formel gelautet. Jetzt sagte William: „Ich verpflichte mich, euch allen zu dienen.“ Nach kurzer Pause zählte er auf: „King, country and Commonwealth.“

„All Night Long“: Zu Lionel Ritchies Song hielt es die gesamte Ehrentribüne nicht auf den Plätzen


„All Night Long“: Zu Lionel Ritchies Song hielt es die gesamte Ehrentribüne nicht auf den Plätzen
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Bild: Reuters

Und als wolle er allen den Wind aus den Segeln nehmen, die über die prachtvolle Inszenierung der Krönung und ihre Kosten die Nase rümpften, sagte William, im Herzen des ganzen Prunks liege eine einfache Botschaft: das Dienen. Mit einem Versprechen zu dienen habe der Vater den Krönungsgottesdienst in der Westminster Abbey begonnen, und das sei kein neues Versprechen gewesen, sondern die Zu­sicherung, mit dem Engagement fort­zufahren, das er seit mehr als 50 Jahren zeige. Charles habe sich schon um „die Risiken für die Gesundheit unseres Planeten“ gekümmert, bevor dies ein alltägliches Thema geworden sei. Er habe durch seine größte Wohltätigkeitsorganisation, den Prince’s Trust, mehr als eine Million junger Menschen darin unterstützt, ihre Ziele zu erreichen; viele von ihnen aus sozial schwachen Verhältnissen.

Er habe schließlich „immer verstanden, dass Menschen aller Glaubensrichtungen, aller Herkünfte und Minderheiten es verdienen, gefeiert und unterstützt zu werden“. Das hatte der König im wörtlichen Sinne gerade wieder aufs Neue bewiesen. Zu Lionel Ritchies Song „All Night Long“ hielt es die gesamte Ehrentribüne nicht auf den Plätzen, und schließlich stand auch Charles auf, schwenkte ein Union-Jack-Fähnchen und federte in den Knien im Takt, animiert von der Generalsekretärin des Commonwealth, der früher zur Labour Party zählenden Lady Scotland, neben ihm und von seinen Enkelkindern George und Charlotte, die ebenfalls in der ersten Reihe tanzten.

Vor dem Konzert war Kritik darüber laut geworden, dass offenbar die erste Garde der Popstars nicht zu einem Auftritt anlässlich der Krönung des Königs zu bewegen gewesen sei. Am Abend selbst aber wirkte das Fehlen von Pop-Größen wie Ed Sheeran oder Adele nicht als Mangel. Stattdessen entstand ein Programm in der Art einer Quality-Street-Süßigkeitenbox. Es gab bewegende Auftritte, etwa der Sänger Bryn Terfel und Andrea Bocelli. Der Bass und der Tenor schmetterten gemeinsam die Hymne „You’ll Never Walk Alone“, die seit Langem der Gesang der Fans des Fußballklubs FC Liverpool ist, die aber letzthin auch in der Regierungserklärung eines deutschen Bundeskanzlers vorkam.

Auch komische Momente gab es, als der Schauspieler Hugh Bonneville von Miss Piggy und Kermit, den Puppen aus der „Sesamstraße“, bedrängt wurde und seufzte, er hätte lieber „einen Bären mit Marmeladenbrot“ als Gesprächspartner. Es trat ein aus vielen Chören aus allen Ecken des Vereinigten Königreichs zusammen­gestellter „Coronation Choir“ auf, und es sang, nachdem Prinz William „Gott schütze den König“ gerufen hatte, der größte Chor des Abends – nämlich die meisten der 20.000 Konzertgäste – die Nationalhymne, während die Schlossfassade im Hintergrund in den Farben des Union Jack leuchtete.

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