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#Begegnung mit Giorgio Armani

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„Einen Mantel? Einen langen Mantel? Warum wollen Sie ein Foto von mir im langen Mantel?“ Gute Frage. Vielleicht ist es einfach der verzweifelte Versuch, diesen Mann anders zu sehen, mit anderen Augen, in einem anderen Look. Wie sonst sollte man sich ein neues Bild machen von Giorgio Armani, dem bekanntesten Modemacher der Welt seit Karl Lagerfelds Tod im Februar 2019? Wie sonst sollte man einen Dreh bekommen in das festgefügte Bild des alten Meisters, der vier Kollektionen jährlich in Mailand präsentiert, zweimal Herren-, zweimal Damenmode, und noch zwei in Paris, für seine Haute-Couture-Linie Armani Privé, und sich jedes Mal danach fotografieren lässt, mit seinen Models im Applaus badend, hundertfach, tausendfach?

Dieser Mann ist ein Monolith der Mode, ein Felsen im schrecklich schnellen Geschäft, das keine Verwandten kennt, keine Dauer, keine Tradition. Der Achtundachtzigjährige, der am 11. Juli nächsten Jahres 90 Jahre alt wird, hat alles erreicht, was ein Designer erreichen kann. Er hat seit den Siebzigern die Männermode aus ihren Verkrampfungen gelöst, hat einen Konzern mit Milliardenumsätzen geschaffen, hat Bilder in die Welt gesetzt, die man nicht mehr vergisst: Richard Gere in weich fallenden Looks in „American Gigolo“ („Ein Mann für gewisse Stunden“, 1980), Leonardo DiCaprios Auftritte auf dem roten Teppich und immer wieder Nicole Kidman in Armani, zuletzt im April bei der Oscar-Verleihung.

Erst wird der Rasen gemäht

Er erfand Designerhotels mit den passenden Möbeln, stattet mit seinen EA7-Trikots die Spieler des überraschenden Scudetto-Gewinners SSC Neapel aus, fertigt auch die Anzüge des Trainers Roberto Mancini, der Italien vor zwei Jahren im Wembley-Stadion zum EM-Erfolg führte und bella figura an den Spielfeldrand zurückgebracht hat, arbeitet in Sachen Beauty mit L’Oréal zusammen (auch ein Milliardengeschäft), hat das Restaurant „Nobu“ nach Mailand gebracht und hat mit der Mariu, benannt nach seiner Mutter, eine der ersten Superyachten ins Wasser gelassen. Er verkauft Pralinen und Blumen, aber er verkauft sein Unternehmen nicht – nicht an Kering, Richemont oder LVMH. Er baut auch keinen Nachfolger auf, wie Miuccia Prada das mit Raf Simons macht.

Nein, Giorgio Armani macht die Dinge so, wie er sie für richtig hält. In Italien kann er nicht mal über die Straße gehen, so sehr wird er vergöttert. Nach seinen Modenschauen gibt er Pressekonferenzen wie der Bundeskanzler nach Koalitionsverhandlungen. Beim Salone del Mobile im April öffnete er die Türen zu seinem Hof, so dass man sich seiner Home-Kollektion mit Möbeln und Interieurdesign annähern konnte. Jeden Tag kamen Tausende.

Giorgio Armani badet mit seinen Models im Applaus bei der Fashion Week in Mailand im Februar 2023.


Giorgio Armani badet mit seinen Models im Applaus bei der Fashion Week in Mailand im Februar 2023.
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Bild: AFP

So ganz leicht lässt Giorgio Armani niemanden an sich heran. Er schützt sich noch immer akribisch vor Corona. Trotzdem: Ortstermin in Mailand, 30 Minuten höchstens. Fotograf Ralph Mecke kennt das. Der erste große Auftrag seines Berufslebens: Giorgio Armani für das Magazin „Max“ porträtieren, 3. Mai 1995, im gleichen Garten an der Via Borgonuovo, einer eleganten Straße, an der Armani viele Gebäude gehören, wo er im Keller seines Wohnhauses wieder seine Männermodeschauen zeigt. Mecke hat ein Geschenk dabei, ein Motiv der ersten Begegnung.

Giorgio Armani kommt nicht einfach so. Der Rasen im Garten wird gemäht. Im Eingang steht ein silberner Bentley. Zuerst kommt sein Persönlicher Assistent Paul Lucchesi, dann seine Pressechefin Anoushka Borghesi, dann ein Leibwächter, dann er selbst, pünktlich.

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