Wissenschaft

Passend zu Ostern: Feldhasenbestände halten Rekordwert

Der als Vorbild für den Osterhasen dienende Feldhase bekommt in diesen Tagen wieder viel Aufmerksamkeit. Doch auch abseits von Ostern sollten wir das Tier mit den Löffelohren nicht außer Acht lassen, denn seine Bestände sind vielerorts seit den 1960er Jahren stark eingebrochen. Die Ergebnisse einer neuen Zählung des Deutschen Jagdverbandes machen nun allerdings Hoffnung.

Schon im 17. Jahrhundert galt der Feldhase hierzulande als österlicher Eierbringer. Das liegt unter anderem daran, dass Häsinnen für ihre Jungen ein Nest im hohem Gras bauen, um sie so vor Raubtieren zu schützen. Da lag es anscheinend nah, dass der Feldhase auch für die Osternester der menschlichen Kinder verantwortlich ist und dort allerlei Geschenke für die Kleinen hinterlässt.

Ob heute noch jemand auf die Idee kommen würde, den Feld- zum Osterhasen zu ernennen, ist allerdings fraglich – vor allem weil die einst zahlreichen Tiere zu einem immer selteneren Anblick geworden sind, wie Bestandszählungen zeigen. Der Grund: Monokulturen, Siedlungen und Straßen haben den Lebensraum des Feldhasen seit den 1960er Jahren drastisch schrumpfen lassen. Eine weitere Gefahr stellen schwere landwirtschaftliche Maschinen wie Mähdrescher dar.

Feldhasenbestände Statistik
In manchen Landesteilen fühlen sich Feldhasen besonders wohl. © DJV

So viele Feldhasen wie lange nicht

Eine neue Bestandszählung des Deutschen Jagdverbandes (DJV) macht nun allerdings Hoffnung. In rund 400 Referenzgebieten haben Jägerinnen und Jäger im Frühjahr 2024 im Schnitt 19 Hasen pro Quadratkilometer Feld und Wiese gezählt. Im nordwestdeutschen Tiefland waren es sogar 28 Feldhasen pro Quadratkilometer. Noch größer fielen die Populationen jedoch in einzelnen Referenzgebieten in Hessen und Rheinland-Pfalz aus. Dort waren im Frühjahr 2024 bis zu 241 Feldhasen pro Quadratkilometer unterwegs. Ob die Kinder in diesen Regionen wohl auch mehr Ostergeschenke bekommen?

Der deutschlandweite Durchschnitt von 19 Tieren pro Quadratkilometer ist der höchste Wert seit Beginn des jährlichen Monitorings vor über zwei Jahrzehnten. Zum ersten Mal wurde er 2023 erreicht und hat sich damit nun ein weiteres Jahr lang gehalten. Die Nettozuwachsrate bei deutschen Feldhasen lag 2024 bei acht Prozent, die Bestände steigen also, wie der Deutsche Jagdverband erklärt. Allerdings war der Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr deutlich geringer. Ausschlaggebend dafür könnte nach Ansicht des Verbandes das Wetter gewesen sein: Insbesondere im Süden prägten 2024 Starkregen und Hochwasser die Monate Mai und Juni. Gerade in den ersten beiden Lebenswochen ist Nässe jedoch lebensgefährlich für den Nachwuchs des ursprünglichen Steppenbewohners, da dieser schnell unterkühlen kann.

Mehr Blühstreifen und Brache

Damit sich die Feldhasenbestände weiter erholen können, müssen ihre Lebensbedingungen in Feld und Wiese verbessert werden, fordert der Deutsche Jagdverband. Insbesondere mehr Brachflächen und Blühstreifen könnten dem „Osterhasen“ helfen, indem sie ihm Nahrung und Verstecke bieten. Und auch anderen Tieren käme eine solche Umgestaltung gelegen. „Neben dem Hasen profitieren von solchen Maßnahmen viele andere heimische Tierarten, darunter bedrohte Wiesenvögel wie Kiebitz und Feldlerche, aber auch Bienen und andere Insekten“, heißt es in einem Pressetext des DJV.

Quelle: Deutscher Jagdverband

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