Passwortsicherheit wird oft unterschätzt

Persönliche Daten und Passwörter sind für Betrüger Gold wert. Mit den Daten lässt sich so einiges anstellen. Den Schaden haben dabei oft die Betroffenen, die für gewöhnlich vollkommen überrascht werden.

Dass ein Passwort sicher sein muss, um Schutz zu bieten, ist vielen klar. Doch viele Deutsche nehmen es mit der Sicherheit von Passwörtern nicht so genau. Das zeigt allein schon der Blick auf die am häufigsten verwendeten Passwörter in Deutschland.

Die häufigsten Passwörter in Deutschland (Stand 2021)

1. 123456
2. passwort
3. 12345
4. hallo
5. 123456789
6. qwertz
7. schatz
8. basteln
9. berlin
10. 12345678

Wie sieht es weltweit aus? ExpressVPN hat in einer Infografik die am häufigsten verwendeten Passwörter weltweit zusammengetragen.

So surft man sicher

Sichere Passwörter zu erstellen und zu nutzen, fällt vielen Internetnutzern schwer. Nicht umsonst haben viele Webseiten und Unternehmen einige Mindestvorgaben an Passwörter, um die Sicherheit zu erhöhen.

Dabei ist sicher im Internet unterwegs zu sein, eigentlich gar nicht so schwer. Mit den folgenden Sicherheitstipps für Passwörter und ihre Verwahrung geht es kinderleicht.

Tipps für ein sicheres Passwort:

• Passwörter sollten nicht zu kurz sein und mindestens acht Zeichen enthalten.
• Passwörter sollten aus einem Mix aus Buchstaben, Groß- und Kleinschreibung, Zahlen und Sonderzeichen bestehen.
• Passwörter sollten keine leicht erratbaren persönlichen Daten wie ein Geburtsjahr enthalten.
• Kein Passwort sollte doppelt verwendet werden.
• Wenn möglich sollte 2-Faktor-Authentifizierung genutzt werden.

Warum ist 2-Faktor-Authentifizierung (2-FA) wichtig? Mit 2-FA wird zu dem normalen Passwort noch ein zusätzlicher Sicherheitscode benötigt, um sich einzuloggen. Generiert wird dieser Sicherheitscode im Grunde wie eine TAN für das Online-Banking von Apps wie Google Authenticator oder Authy. So kann sich ein Betrüger auch mit einem erfolgreich erbeuteten Passwort nicht einfach einloggen.

Für diejenigen, die viele Passwörter haben oder sich nicht alle Passwörter merken wollen, empfiehlt es sich, sich eine der vielen Passwort-Manager-Lösungen auf dem Markt anzuschauen. Mit diesen kleinen Anwendungen lassen sich größere Mengen an Passwörtern sicher verwalten. So können auch komplexere Passwörter kinderleicht verwendet werden. Ganz ohne Zettelchen am Monitor.

Wie kann geprüft werden, ob ein Passwort noch sicher ist?

Für Nutzer ist es oft nicht einfach, zu erkennen, ob das eigene Passwort noch sicher ist oder nicht. In den letzten Jahren kam es schließlich immer wieder zu größeren Datenpannen bei Webseiten und Dienstleistern, bei denen Informationen über die Nutzer in die Hände Dritter gelangt sind.

Besonders, wenn ein einzelnes Passwort für mehrere Logins verwendet wird, kann das kritisch werden, da sich die Hacker in diesem Fall problemlos auch noch in andere Konten einloggen können.

Ob eigene Konten oder Login-Daten an Dritte gelangt sind, kann man zum Beispiel auf einer Seite wie haveibeenpwned sehen. Gibt man dort die entsprechende Telefonnummer oder E-Mail-Adresse ein, zeigt die Webseite an, ob und welche Daten sich im Besitz von Hackern befinden könnten. Mit diesen Infos können die Betroffenen dann zur Tat schreiten und Sicherheitslücken beheben.

Sollte das Passwort regelmäßig geändert werden?

Viele Unternehmen und Webseiten zwingen Nutzer dazu, ihre Passwörter regelmäßig zu wechseln. Studien und Erfahrungen zeigen aber, dass der vermeintliche Sicherheitsgewinn dabei ausbleibt und diese Praxis sogar zu größeren Problemen führen kann.

Muss ein Passwort regelmäßig gewechselt werden, fällt es den Nutzern nämlich entsprechend schwerer, es sich zu merken. Gerade in diesem Fall kommen daher Hilfsmittel wie Spickzettel an Monitoren zum Einsatz.

By CHaRiSMa

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