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#Paukenschlag bei Apple: Ab März ändert sich viel – Alternative App Stores und Bezahlmethoden sind nur der Anfang

Apple macht sich EU-konform und kündigt umfangreiche Änderungen an, die ab März gelten. (Bild: 12ee12 über Adobe Stock; Apple)
Apple macht sich EU-konform und kündigt umfangreiche Änderungen an, die ab März gelten. (Bild: 12ee12 über Adobe Stock; Apple)

Erst gestern haben wir darüber berichtet, dass die neuen EU-Regeln für Apple bald offiziell werden – doch dieses Bald ist früher, als wir gedacht haben. Heute haben die iPhone-Macher außerdem genau bekannt gegeben, welche Änderungen auf euch zukommen – und es sind eine ganze Menge. 

Wir fassen alle wichtigen Fakten für euch zusammen.

Das ändert sich in iOS

Für iOS kommen einige Änderungen auf euch und Entwickler zu - darunter Sideloading und alternative Browser-Engines. (Bild: William Hook über Unsplash)
Für iOS kommen einige Änderungen auf euch und Entwickler zu – darunter Sideloading und alternative Browser-Engines. (Bild: William Hook über Unsplash)

Entwickler bekommen neue Optionen, ihre Apps auf iPhones zu vertreiben, was für euch neue Wege bedeutet, an Apps zu kommen. Dazu zählt auch das im gestrigen Artikel bereits erwähnte Sideloading.

  • Alternative App-Marktplätze: Zukünftig gibt es neue APIs und Tools, die es Entwicklern ermöglichen, ihre Apps auf alternativen App-Stores anzubieten – das sogenannte Sideloading kommt.
  • Neue Frameworks und APIs für die Erstellung solcher alternativen Marktplätze: Das erlaubt es den Entwicklern dieser App-Marktplätze, Apps zu installieren und Updates im Namen anderer Entwickler zu verwalten. 
  • Neue Frameworks und APIs für alternative Browser-Engines: Bisher musste jeder Browser auf iOS, egal ob Chrome oder Firefox draufsteht, WebKit verwenden. Das bedeutet, dass sich die alternativen Browser intern kaum von Safari unterschieden haben. Das ändert sich jetzt, weil alternative Browser-Engines, wie zum Beispiel Chromium, erlaubt werden. 
  • Neues Formular für Interoperabilitätsanfragen: Entwicklern steht ein neues Formular zur Verfügung, das sie an Apple senden können, wenn sie zusätzliche Anfragen zur Interoperabilität zu iPhone und iOS-Hardware- und Softwarefunktionen haben. 
  • NFC für Banking und Wallet-Apps: Entwickler erhalten neue APIs, die es ihnen ermöglichen, die NFC-Technologie für kontaktloses Bezahlen in Banking- und Wallet-Apps zu nutzen. Somit gibt es zukünftig Alternativen zu Apple Pay. Ihr bekommt darüber hinaus die Möglichkeit, eine App zum Standard für kontaktloses Bezahlen auszuwählen. 
  • Beglaubigung für iOS-Apps: Auch Apps, die außerhalb des App Stores bezogen wurden, erhalten eine grundlegende Überprüfung von Apple. Es wird sichergestellt, dass die App sicher für die Plattform und für euch ist. Geprüft wird zum Teil automatisiert, aber auch von Menschen. 
  • Installationsblätter für Apps: App Store-fremde Apps erhalten Installationsblätter, damit ihr auf den ersten Blick Informationen zum Beglaubigungsprozess und eine Beschreibung der App erhaltet. 
  • Marktplatz-Entwickeler müssen durch Apple autorisiert werden: Auch das soll zum Schutz der Nutzer geschehen. Wer einen App-Marktplatz für iOS entwickeln möchte, muss bestimmte Anforderungen erfüllen und von Apple autorisiert werden. 
  • Zusätzlicher Malware-Schutz: iOS-Apps können nicht mehr gestartet werden, wenn nach der Installation Malware erkannt wurde. 
  • Transparenz über App-Berechtigungen bleibt: Auch Apps aus Drittanbieter-Marktplätzen müssen euch um Erlaubnis bitten, wenn sie spezielle Berechtigungen benötigen. 

Apple warnt davor, dass diese Neuerungen auch neue Sicherheitsrisiken mitbringen. Das Unternehmen kann sie zwar nicht eliminieren, will sie aber mit neuen Maßnahmen, die DMA-konform sind, reduzieren.

Trotzdem bleibt die Warnung bestehen, dass das Nutzen von anderen Browser-Engines und alternativen App-Stores mit Risiken verbunden ist, gegen die Apple nicht immer vorgehen kann. 

Änderung bei Safari

  • Standardbrowser beim ersten Start auswählen: Wenn ihr den Safari-Browser das erste Mal in iOS 17.4 öffnet, werdet ihr zukünftig vor die Wahl gestellt, einen Standardbrowser aus einer Liste von Optionen auszuwählen. 

Apple ist wenig überraschend nicht begeistert von dieser »Neuerung«, die durch den DMA erzwungen wird.

Sie argumentieren, dass Nutzer eine Auswahl treffen müssen, bevor sie überhaupt verstehen, welchen Einfluss die Browserwahl auf sie hat. Außerdem unterbreche der neue Bildschirm die Nutzererfahrung. 

Änderungen am App Store

Zukünftig wird es mehr Möglichkeiten zum Bezahlen geben. (Bild: prima91 über Adobe Stock)





Zukünftig wird es mehr Möglichkeiten zum Bezahlen geben. (Bild: prima91 über Adobe Stock)


Folgende Änderungen betreffen alle Geräte, die Zugriff auf den Apple App Store haben. Das heißt iOS, iPadOS, macOS, watchOS und tvOS. 

  • Neue Option für die Nutzung von Zahlungsdienstleister: Entwickler können in ihren Apps Zahlungen für digitale Waren und Dienste verarbeiten. Somit können auch alternative Zahlungsdienste angeboten werden. Apps, die eine alternative Bezahlmethode anbieten, werden im App Store gekennzeichnet. 
  • Zahlung per Link-Out: Für die Bezahlung von digitalen Waren und Diensten darf zukünftig auf eine externe Webseite der Entwickler weitergeleitet werden, wo die Bezahlung abgeschlossen werden kann. Dort dürfen sie auch auf Werbeaktionen, Rabatte und Angebote aufmerksam machen. Bevor man zu einer solchen alternativen Zahlmethode weitergeleitet wird, erscheint eine Meldung, die darüber informiert. 
  • Keine Rückerstattung bei alternativen Zahlmethoden: Auch App Store-Funktionen wie »Problem melden«, »Familienfreigabe« und »Kaufanfrage« werden für solche Käufe nicht zur Verfügung stehen. 

Darüber hinaus erhalten Entwickler Tools für die Geschäftsplanung, damit sie die anfallenden Gebühren besser abschätzen und die neuen Geschäftsbedingungen besser verstehen können. Teil davon ist zum Beispiel ein Gebührenrechner.  

Neue Geschäftsbedingungen

Wenn Entwickler über alternative Wege ihre Apps vertreiben wollen, müssen sie den neuen Geschäftsbedingungen zustimmen. Ansonsten ist die Zustimmung optional. Sollten sie sich dafür entscheiden, haben sie die Möglichkeit, ihre Apps über alternative Wege oder trotzdem über den App Store anzubieten. 

Hauptsächlich gibt es drei wichtige Änderungen:

  • Reduzierte Provision: Entwickler zahlen entweder 10 oder 17 Prozent auf Transaktionen für digitale Waren und Dienste. Laut Apple wird die große Mehrheit die günstigere Provision bezahlen müssen. Nach welchen Kriterien entschieden wird, ist noch nicht klar.
  • Gebühr für die Zahlungsabwicklung: Entwickler, die die Bezahlung innerhalb des App Stores abwickeln möchten, müssen eine Gebühr in Höhe von drei Prozent bezahlen. Für alternative Zahlungsmethoden wird keine Gebühr fällig.
  • Core Technology-Gebühr: Alle Apps, die eine alternative Bezahl- oder Vetriebsmethode anbieten, müssen eine Gebühr von 50 Cent für jede erste jährliche Installation bezahlen, wenn sie eine Schwelle von 1 Millionen Downloads überschreiten. 

Apple geht davon aus, dass 99 Prozent aller Entwickler lieber die reduzierte Provision nutzen werden und nur 1 Prozent dafür bereit wären, die »Core Technology-Gebühr« zu bezahlen. (Bild: Apple)





Apple geht davon aus, dass 99 Prozent aller Entwickler lieber die reduzierte Provision nutzen werden und nur 1 Prozent dafür bereit wären, die »Core Technology-Gebühr« zu bezahlen. (Bild: Apple)

  • Rabatt für Nicht-iOS-Apps: Für Apps, die auf iPadOS, macOS, watchOS und tvOS erscheinen und die auf eine alternative Bezahlmethode setzen, gibt es einen Rabatt von drei Prozent auf die Provision, die an Apple zu entrichten ist. 

Wann treten diese Änderungen in Kraft?

Die neuen DMA-konformen Regelungen werden ab Anfang März in Kraft treten. Ihr werdet sie zum ersten Mal in iOS 17.4 zu Gesicht bekommen. Entwickler können die Funktionen bereits ab heute in der Beta von iOS 17.4 testen. 

Was ist eure Meinung zu den bevorstehenden Änderungen? Werden sie einen großen Einfluss auf euer Kaufverhalten haben oder werdet ihr bei Apps und Diensten weiterhin lieber auf Apple setzen? Schreibt uns eure Meinung dazu gerne in die Kommentare! 

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