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#PayPal-Kunden müssen um ihr Geld fürchten – So knacken Kriminelle Konten

„PayPal-Kunden müssen um ihr Geld fürchten – So knacken Kriminelle Konten“

Das Gefährliche an Phishing ist, dass man nie voraussagen kann, in welche Verkleidung der schädliche Link verpackt wird. Mal ist es eine DHL-Mail, mal eine angebliche Konto-Sperrung, mal eine Bank. Wir verraten, welche Phishing-Mails in der 47. Jahreswoche verbreitet sind.

Phishing
PayPal-Konten geknacktBildquelle: ymgerman / shutterstock.com

Die Verbraucherzentrale NRW listet im Rahmen ihres Phishing-Radars kontinuierlich die neuesten Phishing-Mails auf. Selbstverständlich ist die Liste nicht erschöpfend; auch andere Mails sind im Umlauf. Sie zeigt allerdings, bei welchen E-Mails man als Nutzer derzeit auf jeden Fall ein Auge offen halten sollte. In der laufenden Woche gehören dazu die folgenden Unternehmen und Organisationen:

  • PayPal
  • Sparkasse
  • Postbank
  • FedEx

Aktuelle Phishing-Lage – PayPal, Banken und Paketdienste

PayPal

Es bedarf nur eines einzigen Fehlers und schon haben Dritte dein PayPal-Konto geknackt und können sich nach Herzenslust bedienen. Dieser „Fehler“ lässt sich dabei üblicherweise auf eine Phishing-Mail zurückführen, welche bereits seit vergangener Woche im Namen des beliebten Online-Bezahldienstes verschickt wird. Die Empfänger werden zunächst damit konfrontiert, dass ihr PayPal-Konto „vorübergehend eingeschränkt“ ist. Der Grund: Eine neue Zahlungsrichtlinie der Europäischen Kommission soll alle Banken und Zahlungsdienstleister angeblich dazu verpflichten, einen Datenabgleich ihrer Kunden einzufordern. Da dies bislang nicht erfolgt ist, wurde das Konto gesperrt. Nun muss besagter Datenabgleich über eine in der E-Mail hinterlegte Verlinkung angestoßen werden, um das PayPal-Konto wieder in vollem Umfang nutzen zu können. Das geht zumindest aus der E-Mail hervor.

In Wahrheit führt die Verlinkung allerdings zu einer gefälschten PayPal-Website. Sämtliche hier eingetragenen Nutzer- und Anmeldedaten landen daher bei den Cyberkriminellen. Und selbst die sogenannte Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) schützt den Zugang nur, solange die Nutzer ihren SMS-Code nicht ebenfalls an die Kriminellen übermitteln. Daher empfiehlt es sich, bei zweifelhaften Nachrichten ohne direkte Kundenansprache oder mit zahlreichen Rechtschreibfehlern von einem Klick abzusehen und diese stattdessen in den Spam-Ordner zu befördern. Schließlich bedarf es lediglich einer schnellen Anmeldung bei PayPal, um die Echtheit der E-Mail zu überprüfen.

Postbank

Postbank-Kunden werden in einer E-Mail inhaltlich wieder einmal mit der sogenannten BestSign App konfrontiert. Laut den Absendern sei ein Abgleich der Mobilfunknummer notwendig, um diese weiterhin in vollem Umfang nutzen zu können. Dies sei zwingend erforderlich, um die Sicherheit im Mobilfunknetz zu gewährleisten – was auch immer das in diesem Zusammenhang zu bedeuten mag. Die Phishing-Mail selbst wirkt optisch ansprechend und überzeugt auch grammatikalisch. Allerdings fehlt eine direkte Kundenansprache. Zudem offenbart ein Klick auf den Absender, dass die E-Mail nicht vonseiten der Postbank verschickt wurde. Sollten dennoch Zweifel an der Echtheit der Nachricht bestehen, empfiehlt es sich, der Anweisung der Cyberkriminellen Folge zu leisten, und Kontakt mit dem Kundenservice aufzunehmen. Die dazu erforderlichen Kontaktinformationen sollten Betroffene jedoch unbedingt eigenständig heraussuchen.

Sparkasse

Kunden der Sparkasse stehen derzeit unter Beschuss und müssen sich auf gleich mehrere unterschiedliche Phishing-Mail einstellen. Die erste thematisiert eine aktuelle und EU-weite Änderung an der „Payment Service Directive 2“. Es folgt eine abenteuerliche Erklärung, mit Fokus auf der Einführung eines Fingerabdruck-Profils, welcher unter Zuhilfenahme künstlichen Intelligenz angefertigt wird. Doch bevor dies geschieht, sei eine Umstellung mit abschließender Verifizierung des Kontos notwendig – „um Ihren Fingerprint für die künstliche Intelligenz zu trainieren“. Interessant ist, dass die E-Mail diesmal sogar über eine direkte Kundenansprache zu verfügen scheint. Doch auch das ist kein Garant für die Echtheit einer E-Mail, denn die dafür benötigten Informationen können aus einem früheren Datenleck stammen. Wenn du wissen möchtest, ob ein mit deiner E-Mail verknüpftes Konto schon einmal gehackt wurde, kannst du kostenfrei eine automatische Benachrichtigung einrichten.

Die zweite E-Mail lässt sich derweil so leicht als Phishing-Mail enttarnen, dass man den Eindruck bekommen könnte, diese werde nur verschickt, um die zuvor erwähnte Nachricht glaubwürdiger dastehen zu lassen. Sie beginnt beispielsweise mit der folgenden Erläuterung: „Der Sicherheit wegen kommt es immer wieder zu verbessertenGesetzesauflagen, um Ihnenhöchstmögliche Sicherheit zu regenerieren.“

FedEx

Was vergangene Woche Hermes war, ist nun FedEx. Inhaltlich geht es darum, dass ein Paket nicht zugestellt werden konnte. Nun benötige man „eine Adressbestätigung, um den Versand des Pakets zu bestätigen.“ Es folgt eine Verlinkung, die abermals nicht angeklickt werden sollte. Direkte Kundenansprache? Fehlanzeige. Ein klarer Fall für den Spam-Ordner. Zumal selbst die Optik nicht der des US-amerikanischen Logistikunternehmens entspricht, sondern kurzerhand von Hermes übernommen wurde. Dafür haben die Betrüger ein Bild von einem FedEx-Fahrzeug hinzugefügt.

Phishing 2022 – Bisherige Fälle

Die Liste an Phishing-Versuchen in Deutschland wird immer länger. Klar zu erkennen ist, dass es vorwiegend große Unternehmen betrifft. Sie haben viele Kunden und damit viele potenzielle Opfer von Phishing. Diese Liste zeigt, welche Unternehmen im Jahr 2022 schon von Phishing-Betrügern genutzt wurden, um deine Daten oder dein Geld zu stehlen:

  • 1&1
  • Advanzia Bank
  • Amazon
  • Apple
  • BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht)
  • Barclays
  • Bitcoin-Erpressung
  • Bundesregierung
  • Commerzbank
  • Deutsche Bank
  • Deutsche Kreditbank (DKB)
  • DHL
  • Disney+
  • DPD
  • Hermes
  • IHK
  • Ionos
  • ING
  • Instagram
  • Landesbank Berlin (LBB)
  • Netflix
  • PayPal
  • Postbank
  • SMS (Voicemail)
  • Sparkasse
  • Targobank
  • Telekom
  • Volks- und Raiffeisenbanken
  • WEB.DE
  • WhatsApp
  • Zollamt

Was ist Phishing eigentlich?

Wenn man an Cyberkriminelle denkt, kommen einem automatisch Hollywood-Bilder von Unbekannten in Kapuzenpullis in den Sinn, die in einem Keller vor fünf Bildschirmen sitzen und ihren Blick auf das Pentagon richten. Die Wahrheit sieht allerdings oftmals ganz anders aus. Denn man braucht weder fünf Bildschirme noch große Kenntnisse über Sicherheitssoftware, um an das Geld von Internetnutzern zu gelangen. Sogar ein Kapuzenpulli ist dafür nicht zwingend erforderlich. Viele Anwender verraten ihre Zugangsdaten nämlich freiwillig, wenn man sie darum bittet.

Alles, was dazu benötigt wird, ist eine E-Mail im beispielsweise Amazon-Look, die Empfänger über ungewöhnliche Kontoaktivitäten oder eine AGB-Änderung unterrichtet. Anschließend wird das Opfer dazu aufgefordert, eine Autorisierung durchzuführen, indem er einen Link anklickt und sich in seinem Account anmeldet. Nur führt der Link nicht zur Amazon-Website, sondern zu einer Kopie. Die hier eingetragenen Login-Daten landen direkt bei den Cyberkriminellen. Mittlerweile steckt hinter Phishing eine regelrechte Industrie.

Weitere Betrugsmaschen & Schutzmechanismen:

  • eBay Kleinanzeigen und Co.: Mit diesen Betrugsmaschen zockt man dich ab
  • WhatsApp Abzocke: Das sind die hinterlistigen Maschen der Betrüger
  • Privatsphäre durch Zukleben der Webcam? So löst du das Problem eleganter

So erkennst du Phishing-Mails

Sobald die Betrüger deine Nutzerdaten erbeutet haben, können sie diese beispielsweise zum Identitätsdiebstahl verwenden. Sollten die Anmeldedaten zu einem mit dem Bankkonto verknüpften Dienst gehören, könnte auch dein Portemonnaie darunter leiden. Darum solltest du auf E-Mails im Allgemeinen und auf Nachrichten der oben genannten Anbieter im Besonderen achten. Weist die E-Mail Rechtschreibfehler auf? Wie sieht es mit direkter Kundenansprache aus? Handelt es sich bei dem Absender respektive bei der E-Mail-Adresse des Absenders im Kopf der E-Mail tatsächlich um PayPal? Gehört die verlinkte Webseite dem Online-Bezahldienst, oder ist die URL eher kryptisch? Alle diese Fragen können eine Phishing-Mail enttarnen.

Eine weitere, gute Selbstschutz-Maßnahme stellt die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) dar. Dabei handelt es sich um einen doppelten Anmeldeschutz, bei dem neben den Anmeldedaten eine zweite Anmeldeschranke eingerichtet wird – etwa in Form eines Codes, der auf eine zuvor hinterlegte Telefonnummer zugestellt wird. Diesen können Cyberkriminelle in der Regel nicht so einfach ergattern. Obwohl auch diese Schutzlinie nicht unüberwindbar ist. Weitere Informationen zu dem Thema erhältst du in unserem Phishing-Ratgeber.


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Bildquellen

  • Handy-Sicherheit: Artem Sandler / inside digital
  • Darknet und Deep Web: B_A / Pixabay
  • PayPal-Konten geknackt: ymgerman / shutterstock.com

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