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#Pep Guardiola führt Manchester City zum Champions-League-Titel

Dieses Finale von Istanbul war eine Demonstration – allerdings eine andere, als die meisten erwartet hatten. Es war längst nicht so, dass Manchester City nach München und Madrid nun auch über Mailand umstandslos hinweggegangen wäre, im Stile der besten Fußballmannschaft der Gegenwart. Vor Augen geführt bekam das Publikum dagegen die zeitlose Faszination dieses Spiels.

Es ist die Natur des Fußballs, dass er wie kaum eine andere der großen Spielsportarten dem Außenseiter eine Lücke lässt. Das macht ihn schwer kaputtzukriegen, auch wenn man manchmal den Eindruck hat, dass viele Leute hartnäckig daran arbeiten. In gewisser Weise war es aus Sicht der „Citizens“ auch ein Beweis in eigener Sache. Ausgesprochen: Seht her, mit unserer Überlegenheit ist es gar nicht so weit her. Unausgesprochen: Was wollt ihr mit dem Gerede über unsere angeblich unbegrenzten Möglichkeiten?

Dass Inter seine Sache so gut machte und City gemessen an vorherigen Auftritten eher bescheiden, ändert aber nichts an dem, wofür dieses Finale bis auf weiteres stehen wird: als Sinnbild für die Epoche des fußballerischen Turbokapitalismus des 21. Jahrhunderts, in dem Petro- und Politikmillionen der Treiber der Geschichte sind. Dass City, 2008 als erster Klub der Premier League von einem Eigentümer der Golfregion übernommen, Europas alten Adel hinter sich gelassen hat, markiert womöglich eine Zeitenwende.

Manchester City liebt die High Potentials

Und erstaunlich ist allenfalls, dass es nicht schon früher passiert ist. Das liegt auch daran, dass Geld zwar in aller Regel Tore schießt, aber zugleich eine erhebliche destruktive Kraft besitzen kann, man frage nach bei Paris Saint-Germain und dessen Herren aus Qatar. Wenn aber alles zusammenkommt, schier unermesslicher Reichtum in Verbindung mit jemandem, der die zerstörerische Seite bändigt, jemand mit dem Verstand und der Aura eines Pep Guardiola, dann ist das, was nun passiert ist, eine Frage der Zeit.

Es stimmt zwar, dass City nicht die Ronaldos, Messis oder auch Mbappés dieser Welt verpflichtet, und auch nicht nach Madrid, Barcelona oder Paris zum Shoppen fährt, sondern nach Lissabon, Birmingham, Dortmund oder sogar Wolfsburg. Aber genau das ist es, was Guardiola und seine Geldgeber begriffen haben: Dass es wenig bringt, Unsummen für vermeintliche Superstars auszugeben, mit denen man am Ende vielleicht bloß Scherereien hat.

City liebt stattdessen die High Potentials und zahlt dafür Preise, bei denen andere nur neidisch blicken können. Aber auch sonst bekommt Guardiola alle Wünsche von den Lippen abgelesen. Als der Deutsche Fußball-Bund seinen Campus eröffnete, berichteten die Macher beeindruckt von ihrem Besuch in Citys neuem Trainingszentrum – und davon, dass Guardiola auf den insgesamt 17 Plätzen alle acht in der Premier League gängigen Rasenvarianten anlegen ließ.

Das Prinzip Ausschalten des Zufalls mit allen verfügbaren Mitteln erstreckt sich mittlerweile auch auf die Rechtsabteilung des Klubs. Die hat, das kann man mit Gewissheit sagen, mehr zu tun als die Inter-Verteidigung in Istanbul. In England, aber gewiss auch in Abu Dhabi, schaut man gespannt darauf, was aus der Anklage der Premier League wegen angeblicher Verstöße gegen Finanzregularien in 115 Punkten wird. Der Klub dementiert, das Verfahren könnte sich noch ziehen.

Was die Fußballwelt aus diesem Triumph macht, liegt bis dahin im Auge des Betrachters. An der Oberfläche mag es ein Sieg der Schönheit und der Spielkultur sein, selbst wenn es am Ende Schweiß und Nerven kostete, ein weiteres Meisterwerk des Pep Guardiola. Darunter kann man aber noch etwas anderes erkennen, was auch über das konkrete Beispiel City hinausweist. Dass es nicht immer neue Millionen sind, die der Fußball braucht, etwa aus der Super League. Sondern eine Idee, wie er die eigenen Dämonen bändigt.

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