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#Polanski findet Enkel seiner Retter

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Polanski findet Enkel seiner Retter

Der Regisseur Roman Polanski, der als Kind im deutsch besetzten Krakau lebte, hat jetzt erstmals einen Angehörigen der christlichen Familie Buchała gefunden, die ihn nach seiner Flucht aus dem Getto zwei Jahre lang bei sich versteckt und damit gerettet hatte. Der 1933 geborene Polanski, dessen Film „Der Pianist“ während des Holocausts spielt, war nach dem Krieg zweimal in das Dorf Wysoka bei Wadowice im Süden Polens gefahren, um die Familie wiederzusehen. Er habe jedoch „kein Lebenszeichen“ von ihnen mehr finden können. Dies schrieb Polanski, wie die Zeitung „Haaretz“ berichtete, der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem.

Gerhard Gnauck

Gerhard Gnauck

Politischer Korrespondent für Polen, die Ukraine, Estland, Lettland und Litauen mit Sitz in Warschau.

Der Regisseur stellte den Antrag, die Familie postum als „Gerechte unter den Völkern“ auszuzeichnen. Die Frau in der Familie und Mutter dreier Kinder, Stefania, „war eine sanfte, sensible und schwer arbeitende Frau“, heißt es in dem Antrag, „sie hat mir Unterschlupf gewährt, wobei sie ihr Leben und das ihrer Familie aufs Spiel setzte“.

Ehrung durch Yad Vashem

Wer im besetzten Polen Juden half, musste mit der Todesstrafe rechnen. Stefania Buchała habe „nur aus Liebe zu anderen“ gehandelt, ohne materielle Gegenleistungen dafür zu bekommen; die Familie habe in großer Armut an der Grenze zum Hunger gelebt. Dass er jetzt mit dem Enkel Stanisław Buchała zusammentreffen konnte, verdankt Polanski der geduldigen Sucharbeit eines jungen polnischen Filmteams in Archiven und Telefonbüchern.

Der Regisseur Mateusz Kudła arbeitet derzeit an einem Dokumentarfilm über die Kriegserlebnisse Polanskis und seines Freundes Ryszard Horowitz, eines ebenfalls in Krakau aufgewachsenen späteren Fotografen. Zu Horowitz’ Überleben trug bei, dass er auf der Liste des deutschen Fabrikanten Oskar Schindler stand; dieser versuchte, Juden in Krakau zu retten, indem er ihnen Arbeitsplätze verschaffte. Beide, Polanski und Horowitz, waren für die Dreharbeiten nach Polen gekommen. Dort kam es zur Begegnung mit Stanisław Buchała, der Fotos von seinen Großeltern und Dokumente mitbrachte. Der Enkel wusste nicht, was aus dem einstigen Schützling seiner Großeltern nach dem Krieg geworden war.

Nächste Woche soll die Ehrung durch Yad Vashem in Polen stattfinden; der Enkel soll die Medaille entgegennehmen, offenbar will auch Polanski anreisen. Bis heute werden, vor allem im Osten Europas, immer wieder Rettungsgeschichten dieser Art bekannt. Die Ehrung durch Yad Vashem findet in der Regel in dem Land statt, wo sich die Rettung ereignete. Im September wurden im litauischen Kaunas vier Familien als „Gerechte unter den Völkern“ geehrt.

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