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Polarlichter überm Antennen-Meer

Polarlichter überm Antennen-Meer
Allen Telescope Array (ATA) am Hat Creek Radio Observatory (HCRO). © Luigi Cruz

Dieses Bild zeigt die nächtlichen Polarlichter über den Antennen einer Teleskop-Anlage in Kalifornien, etwa 470 Kilometer nordöstlich von San Francisco. In dieser dünn besiedelten Gegend steht in rund 1000 Metern Höhe das Hat Creek Radio Observatory (HCRO), eine Sternwarte mit mehreren Teleskop-Anlagen. Da hier kaum störende Lichtquellen vorhanden sind, sind die Farben der Aurora besonders gut zu erkennen.

Die meisten Polarlichter erscheinen als grünes Licht am Himmel. Es wird von Sauerstoffatomen in der Luft in etwa 120 Kilometern Höhe ausgelöst, wenn bei Sonnenstürmen geladene Teilchen aus dem All auf die Erdatmosphäre treffen. Die Teilchen regen Atome an, die bei Rückkehr in ihren Grundzustand die überschüssige Energie als Licht abgeben. Rote und violette Auroren wie hier im Bild entstehen erst in rund 200 bis 250 Kilometern Höhe durch Stickstoffatome in der Luft, die viel schwerer anzuregen und daher deutlich seltener zu beobachten sind.

Die hier im Kontrast zum erhellten Himmel als schwarze Silhouetten sichtbaren 42 Antennen haben je einen relativ kleinen Durchmesser von nur rund sechs Meter und gehören zum Allen Telescope Array (ATA). Dieses aus vielen solcher Antennenschüsseln zusammengesetzte Radiointerferometer misst Radiowellen im Zentimeterbereich mit Frequenzen von 0,5 bis 11,2 Gigahertz – eine einzigartige Bandbreite in der Radioastronomie. Damit „belauschen“ Astronomen des SETI-Forschungsinstituts jede Nacht ferne Sterne und suchen dabei auch nach Signalen von außerirdischem Leben und extraterrestrischer Intelligenz. Die US Air Force überwacht mit der Anlage zudem Satelliten und Weltraumschrott.

Geplant ist der Bau 308 weiterer solcher Antennen, um eine noch größere Fläche des Nachthimmels abzudecken und mehrere Sterne gleichzeitig untersuchen zu können. Derzeit können die Teleskope zusammen rund 1200 Quadratmeter Himmel gleichzeitig beobachten – bereits 17-mal mehr als die deutlich größeren Antennen der Very Large Array (VLA) Teleskop-Anlage im US-Bundesstaat New Mexico.

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