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#Polen bestätigt Einschlag von Rakete aus russischer Produktion

„Polen bestätigt Einschlag von Rakete aus russischer Produktion“

Die Explosion in einem polnischen Dorf im Grenzgebiet zur Ukraine ist nach Angaben der Regierung in Warschau von einer Rakete aus russischer Produktion ausgelöst worden. Der Einschlag in dem Dorf Przewodow habe sich am Dienstag um 15.40 Uhr ereignet, dabei seien zwei polnische Staatsbürger getötet worden, teilte das Außenministerium am frühen Mittwochmorgen mit. Mit der Herkunft der Rakete ist allerdings noch nicht geklärt, welches Land sie eingesetzt hat. Sowohl die Ukraine als auch Russland verwenden Raketen sowjetischer Konstruktion. „Wir haben im Moment keine schlüssigen Beweise dafür, wer diese Rakete abgefeuert hat…“, sagte Polens Präsidenten Andrzej Duda gegenüber Reportern. Der polnische Regierungschef Mateusz Morawiecki rief seine Landsleute zur Ruhe aufgerufen. „Ich rufe alle Polen auf, angesichts dieser Tragödie ruhig zu bleiben“, sagte Morawiecki am frühen Mittwochmorgen nach einer Krisensitzung seines Kabinetts in Warschau. „Wir müssen Zurückhaltung und Umsicht walten lassen.“

Gerhard Gnauck

Politischer Korrespondent für Polen, die Ukraine, Estland, Lettland und Litauen mit Sitz in Warschau.

Thomas Gutschker

Politischer Korrespondent für die Europäische Union, die Nato und die Benelux-Länder mit Sitz in Brüssel.

Majid Sattar

Politischer Korrespondent für Nordamerika mit Sitz in Washington.

Warschau habe den russischen Botschafter einbestellt, sagte der Sprecher des Außenministeriums. Er betonte, dass am Dienstag ein massiver Beschuss des gesamten ukrainischen Territoriums und seiner kritischen Infrastruktur durch die russische Armee zu beobachten gewesen sei. Das Dorf Przewodow liegt etwa 60 Kilometer Luftlinie entfernt von der westukrainischen Stadt Lwiw, die auch Ziel russischer Angriffe war.

Kampfeinheiten in erhöhte Bereitschaft versetzt

Nach dem Vorfall versetzte Polen einen Teil seiner Streitkräfte in erhöhte Bereitschaft. Dies gelte auch für andere uniformierte Dienste, sagte ein Regierungssprecher am Dienstagabend in Warschau. Es gehe dabei um bestimmte militärische Kampfeinheiten sowie die Kampfbereitschaft von Einheiten der uniformierten Dienste, sagte er, ohne weitere Einzelheiten zu nennen.

Außerdem habe man gemeinsam mit den Nato-Verbündeten beschlossen, zu überprüfen, ob es Gründe gebe, die Verfahren nach Artikel 4 des Nato-Vertrags einzuleiten, sagte er. Artikel 4 sieht Beratungen der Nato-Staaten vor, wenn einer von ihnen die Unversehrtheit seines Gebiets, die politische Unabhängigkeit oder die eigene Sicherheit bedroht sieht.

NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg teilte auf Twitter mit, er habe mit Präsident Duda über die Explosionen gesprochen und den Angehörigen der Getöteten sein Beileid ausgesprochen. „Die NATO beobachtet die Lage, und die Verbünden sind untereinander in engem Kontakt“, schrieb Stoltenberg. Es sei „wichtig, dass nun alle Fakten festgestellt werden“. Siewiera sagte, man berate sich auch in der Nato über die Möglichkeit, Artikel 4 des NATO-Vertrags zu aktivieren. In der Nacht wurde bestätigt, dass die NATO sich am am Mittwochmorgen zu einer Krisensitzung  im Mitgliedsstaat Polen nahe der Grenze zur Ukraine treffen wird. Die G7-Staaten trafen sich in der Nacht am Rande des G20-Gipfels auf Bali zu einer Krisensitzung. US-Präsident Joe Biden, Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sowie die Staats- und Regierungschefs Frankreichs, Großbritanniens, Italiens, Kanadas und Japans kamen am frühen Mittwochmorgen (Ortszeit) zu Beratungen zusammen, wie Journalisten berichteten. 

An dem Krisentreffen der G7-Staaten zum Einschlag einer Rakete in Polens Grenzgebiet zur Ukraine nahmen zahlreiche Staats- und Regierungschefs teil.


An dem Krisentreffen der G7-Staaten zum Einschlag einer Rakete in Polens Grenzgebiet zur Ukraine nahmen zahlreiche Staats- und Regierungschefs teil.
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Bild: AFP

Die Regierungen Polens und der Vereinigten Staaten teilten mit, die Präsidenten Duda und Biden hätten miteinander telefoniert. Nach dem Telefonat teilte die amerikanische Seite mit, Biden habe Duda die volle Unterstützung Amerikas bei der Untersuchung des Vorfalls angeboten. Biden bekräftigte zudem, Amerikas eisernes Bekenntnis zur NATO. Beiden Seiten hätten vereinbart, dass die Präsidenten der Länder in enger Abstimmung verblieben, um angemessene nächste Schritte zu beraten, während die Ermittlungen voranschreiten.

Zunächst hatte am frühen Abend der polnische Sender Radio Zet unter Berufung auf informelle Quellen berichtet, in dem Dorf Przewodów in der Wojewodschaft Lublin, das etwa fünf Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt liegt, seien zwei verirrte russische Raketen eingeschlagen. Das sei um 15.40 am Dienstagnachmittag geschehen. Dabei seien in einer Anlage zur Trocknung von Getreide zwei Männer getötet worden. Der polnische Sender TVN24 veröffentlichte Videos, die den Ort des Geschehens zeigen sollen. Darauf ist ein Krater zu erkennen.

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