#Politiker beklagen Intoleranz gegenüber schwulen Fußballern
„Politiker beklagen Intoleranz gegenüber schwulen Fußballern“
Einen offenen Umgang mit sexueller Vielfalt im Profi-Fußball gibt es nach Ansicht vieler Sportpolitiker auch in Deutschland noch nicht. „Homosexuelle Fußballer – diese Realität ist in unserer Gesellschaft und bei den Sponsoren noch nicht angekommen“, sagt der sportpolitische Sprecher der SPD, Mahmut Özdemir. „Im Moment wird eine Minderheit durch finanziellen Druck entrechtet.“ Fußballer, die nicht dem klassischen Bild entsprächen, fürchteten, „Repressalien aus dem Sponsoring-Umfeld ausgesetzt zu werden und keine Verträge mehr zu bekommen“. Davon wisse Özdemir aus anderen Sportarten. Um das zu ändern, werde es „mutige Vorkämpfer brauchen – und die Zeit dafür ist jetzt.“ Die sportpolitische Sprecherin der FDP, Britta Dassler, sagt, dass Homophobie im Fußball eine größere Rolle spiele als in anderen Sportarten. Es sei dennoch kein Nachteil, sich zu outen. Als Sportler habe man eine „Vorbildwirkung für andere“.
Fritz Güntzler von der CDU/CSU-Fraktion sieht eine entscheidende Rolle bei den Fans. Die seien „in der Breite noch nicht so weit, das ist bedauerlich“, sagt Güntzler, der auch Kapitän des 1. FC Bundestag ist. Als Vorbild sieht er den Frauenfußball. „Dort wird viel offener mit Homosexualität umgegangen.“ Güntzler hätte es deshalb richtig gefunden, wenn die – von der UEFA abgesagte – Beleuchtung des Münchner Stadions in Regenbogenfarben beim Spiel am Mittwoch „nicht nur gegen Ungarn gerichtet, sondern auch ein Zeichen an uns selber gewesen wäre“.
Marcus Urban, Sprecher der Interessensvertretung „Gay Players Unite“, ist froh über die Zeichen, die während der Fußball-EM auch von der Nationalmannschaft ausgehen. „Noch vor fünfzehn Jahren saß ich mit Fußballspielern, mit Nationalspielern, in Fernsehsendungen, die tatsächlich behaupteten, dass es schwule Fußballer nicht gebe, dass Schwule überhaupt keinen Fußball spielen können“, sagte Urban der F.A.S. Er selbst galt als Jugendlicher in der DDR als großes Talent, hielt dem Druck, dem er sich als Homosexueller ausgesetzt fühlte, jedoch nicht stand und beendete mit 23 Jahren seine Karriere. Ein aktiver männlicher Fußballprofi hat sich in Deutschland noch nicht zu seiner Homosexualität bekannt, und erst Anfang dieses Jahres hatte Fußball-Weltmeister Philipp Lahm in einem Buch alle schwulen Spielerkollegen vor einem Coming-out gewarnt.
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