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#Politsatiriker Jon Stewart: „Was zur Hölle machen wir hier?“

Amerikas führender Politsatiriker Jon Stewart ist zurück. Mit seiner ersten Show zeigt er allen, wie sehr er gefehlt hat. Er nimmt Biden und Trump auseinander und – verweist auf den Ernst der Lage.

Da ist er wieder: Nach beinahe zehn Jahren Abwesenheit hat Amerikas schärfster Polit-Satiriker Jon Stewart den Faden wieder- aufgenommen. „Wo war ich?“, begann er seine Comeback-Sendung, die sich ganz darum drehte, was Amerika in den kommenden neun Monaten bis zu Präsidentenwahl – und danach – blüht.

Die Greise, die ums Weiße Haus kämpfen

Zwar saß da ein gealterter Stewart mit weißem Bart – eine Tatsache, auf die sich Stewart zu verweisen nicht zu schade war, gerade im Hinblick auf seine schonungslose Demontage der beiden Greise, die um das Weiße Haus kämpfen. Aber bereits in den ersten Minuten war klar, wie sehr Stewarts Klarsicht und Menschlichkeit einer Gesellschaft, die das Debattieren und das Nachdenken weitgehend aufgegeben zu haben scheint, gefehlt haben.

„Wir haben viel zu besprechen“, sagte Stewart: „Die Wahl, vielleicht China, KI, womöglich auch etwas Leichteres wie Israel und Palästina“ – ein Seitenhieb auf seinen früheren Arbeitgeber Apple, der Stewarts Show „The Problem with Jon Stewart“ Medienberichten zufolge eingestellt hatte, weil er sich zu Themen wie China und KI nicht maßregeln lassen wollte.

Bis zur Wahl am 5. November will er nun jeden Montag die Show moderieren, mit der er seit 1999 zum Fixpunkt in der amerikanischen politischen Debatte wurde und die seit seinem Abgang 2015 kaum der Rede wert war. Der Wahlkampf stand im Zentrum von Stewarts „Daily Show“-Comeback: die Zweifel an Bidens mentaler Fitness, seine Bezeichnung als „wohlmeinender alter Herr mit einem schwachen Erinnerungsvermögen“ durch den republikanischen Sonderermittler Robert Hur und die katastrophale Pressekonferenz Bidens im Anschluss, in der er die Bedenken wegen seines Alters bloß noch unterstrich.

Was ist die Ursache von Trumps Frühdemenz?

Stewart verwies auch auf die immer skurrileren Einlassungen Donald Trumps und dessen politisch kommode Vergesslichkeit („die führende Ursache von Frühdemenz ist offenbar eine Gerichtsvorladung“). Keiner der beiden sei „dynamisch, produktiv oder auch nur tauglich“. Die Frage sei also, so Stewart: „Was zur Hölle machen wir hier eigentlich?“ Wenn die Barbaren vor den Toren stünden, „brauchen wir Conan auf der Festung, nicht das Krümelmonster“, so Stewart mit Verweis auf Bidens Tiktok-Auftritt, in dem er die legendären Kekse der Mutter des Footballstars und Taylor-Swift-Freundes Travis Kelce lobte „und es schaffte, noch älter zu wirken“, wie Stewart fassungslos rief.

Kritiker hatten vorab gestöhnt, Stewarts Rückkehr sei eine Wiederkehr zur alten Leier. Tatsächlich war es, als sei er nie weg gewesen. Aber man musste sich als Zuschauer daran erinnern, was Stewart unentbehrlich macht: Er nennt die Dinge beim Namen, spießt die Absurditäten der Politik auf und verweist auf den Ernst der Lage. „Die Arbeit, diese Welt einer ähneln zu lassen, in der man leben möchte, ist ein verdammt harter Job, in dem Tausende kluge und beherzte Menschen auf verschlossene Türen einschlagen und diejenigen aufheben, die gefallen sind, und sich den Arsch aufreißen, bis etwas Positives dabei herauskommt. Und sogar dann gilt es weiterzumachen, damit das Resultat hält.“

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