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#„Wir können nicht mehr leben wie bisher“

Drei Projekte von Bürgern für den Umweltschutz in der Stadt wurden gerade beim „Ideenwettbewerb Biodiversität Frankfurt“ ausgezeichnet: Eine Gruppe will einen „Tiny Forest“, also einen Miniaturwald, in der Stadt schaffen, eine andere eine „Nektarbar“ für Nachtfalter und Fledermäuse, eine dritte dafür sorgen, dass mehr Totholz im Grünen liegen bleibt.

Aber sind solche Ideen angesichts der gewaltigen Dimension der Klimakrise nicht kaum mehr als der sprichwörtliche Tropfen auf den heißen Stein? Können sie wirklich etwas bewegen?

Hannes Jaenicke, der aus Serien wie dem „Tatort“ und „Amsterdam-Krimi“ bekannte Schauspieler, der sich seit vielen Jahren schon für Klima- und Umweltschutz engagiert, ist davon fest überzeugt. „Ganz schlichte Begeisterung“ empfinde er gegenüber den Initiativen, „extrem ermutigend“ nennt er sie beim F.A.Z.-Kongress im Gespräch mit Mechthild Harting, Redakteurin in der Rhein-Main-Redaktion, und der Biologin, Autorin und Regisseurin Ina Knobloch. Das Thema ihrer Debatte: „Der Klimawandel und die Städte“.

„Schwammstädte“ statt mehr Asphalt

Was kann, was muss in den Metropolen geschehen, um den Klimawandel zu bremsen? In einem ist man sich auf dem Podium schnell einig: Einfache Lösungen gibt es nicht. Die Natur und das Klima sind viel zu komplex, um sie mit dem einen „Königsweg“ zu retten. Viele Maßnahmen müssten ineinandergreifen, um die Erderwärmung zu bremsen.

Redakteurin Mechthild Harting (Mitte) spricht beim F.A.Z.-Kongress mit Schauspieler Hannes Jaenicke (l.) und Biologin Ina Knobloch (r.).


Redakteurin Mechthild Harting (Mitte) spricht beim F.A.Z.-Kongress mit Schauspieler Hannes Jaenicke (l.) und Biologin Ina Knobloch (r.).
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Bild: Lucas Bäuml

Eine wichtige Aufgabe für die Städte benennt Ina Knobloch: Endlich müsse mehr gegen die Versiegelung der Böden unternommen werden, fordert die Dokumentarfilmerin. Anstatt die Flächen in den Metropolen immer weiter zu asphaltieren, müsste an „Schwammstädten“ und „Schwammregionen“ gearbeitet werden. Helfen gegen die Klimakrise könne aber auch, wenn man aufhören würde, tote Tiere aus den Wäldern zu räumen. Für die Böden der Wälder nämlich sind die verwesenden Tiere – als Dünger – eine Wohltat. Überhaupt lohne es sich, mehr „Out of the Box“ zu denken. „Wir brauchen eine Diversifizierung an Lösungen, um die Klimakrise zu stoppen“, meint Knobloch.

Dabei sieht Hannes Jaenicke auch jeden Einzelnen gefordert. „Wir können nicht mehr leben wie bisher, die Verantwortung liegt bei uns“, stellt der Schauspieler klar. Ihn ärgert die Ignoranz vieler Bürger gegenüber der Klimakrise.

„Wir brauchen den Wolf“

Er macht kein Geheimnis daraus, dass er wenig davon hält, wenn Städter sich „drei Tonnen schwere Geländewagen“ zulegen. Stattdessen müsste man konsequent Bürger belohnen, die wirklich Energie sparen und Ressourcen schonen. Es brauche mehr Anreize, das Klima zu schützen. „Der Mensch funktioniert nun mal über den Geldbeutel“, sagt Jaenicke.

Ein zentraler Bestandteil im Kampf gegen die Klimakrise, darin sind sich Knobloch und Jaenicke einig, ist der Artenschutz. Deutschland brauche mehr Wildnis, sagen sie. Nationalparks in Spessart und Odenwald etwa würden helfen, dem biologischen Gleichgewicht wieder näherzukommen.

Doch viele Bürger, wendet Moderatorin Harting ein, sind gegenüber solchen Plänen skeptisch. Sie kämpfen zum Beispiel gegen die Wiederansiedlung des Wolfes, gehen dafür sogar demonstrieren. „Das ist unfassbar dämlich“, sagt Hannes Jaenicke. „Wir brauchen diese Tiere. Die Natur ist ein intelligentes System: Wenn wir eine Art eliminieren, kippt die Balance.“

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