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#Proteste im Irak nach mutmaßlicher Koran-Verbrennung

Nach einer mutmaßlichen Koran-Verbrennung in Dänemark sind im Irak abermals Demonstranten auf die Straße gezogen. Hunderte Menschen versammelten sich am Samstag in der Hauptstadt Bagdad nahe der dänischen Botschaft, wie Augenzeugen berichteten.

Sicherheitskräfte trieben sie mit Wasserwerfern auseinander und versuchten, sie am Zugang zur sogenannten Grünen Zone, in der mehrere Botschaften liegen, zu hindern. Abermals handelte es sich vorwiegend um Anhänger der schiitischen Predigers Muqtada al-Sadr. Die Demonstranten hielten Fotos Sadrs in die Höhe und forderten Vergeltung.

Laut einem Fotografen der Nachrichtenagentur AFP versammelten sich bereits am Freitagabend in Bagdad hunderte Menschen, zumeist junge Männer, auf dem zentralen Tahrir-Platz. Sie skandierten Parolen wie „Ja zum Koran“. Einem Vertreter des irakischen Innenministeriums zufolge wollten sie später offenbar die dänische Botschaft stürmen.

Angriff auf dänische Hilfsorganisation

Sie versuchten demnach, zwei von irakischen Sicherheitskräften gesperrte Brücken zur Grünen Zone zu überqueren. Nach stundenlangen Zusammenstößen mit den Sicherheitskräften hätten sie jedoch vor der Morgendämmerung aufgegeben. Eine kleine Gruppe, die sich dennoch Zutritt zur Grünen Zone verschaffte, wurde laut einem weiteren Sicherheitsvertreter mit Hilfe von Tränengas und Schlagstöcken zurückgedrängt.

Auch die Räumlichkeiten einer dänischen Hilfsorganisation im Irak wurden am Samstag Irak angegriffen. Wie die Deutsche Presse-Agentur aus irakischen Sicherheitskreisen erfuhr, griffen Demonstranten die Büros der Dänischen Flüchlingshilfe (Dansk Flygtningehjælp, DRC) in der südlichen Provinz Basra an.

Die Organisation bestätigte, dass es in den frühen Morgenstunden einen bewaffneten Angriff gegen sie gegeben habe. Das Personal vor Ort sei körperlich unversehrt geblieben, aber es seien Schäden entstanden, da Gebäude in Brand gesetzt worden seien, sagte der DRC-Exekutivdirektor für den Nahen Osten, Lilu Thapa. Man beklage diesen Angriff, Mitarbeiter von Hilfsorganisationen sollten nach seinen Worten nie zum Ziel von Gewalt werden.

Dänische Regierung verurteilt Verbrennen heiliger Texte

Indes bestätigte die Kopenhagener Polizei dänischen Medien, dass am Freitagnachmittag in der Nähe der dortigen irakischen Botschaft ein Buch verbrannt wurde. Ob es sich um einen Koran handelte, ließ sie offen. Aufnahmen einer Gruppe namens „Danske Patrioter“ (Dänische Patrioten) auf Facebook zeigten, wie ein Mann ein Buch anzündete, das einem Koran ähnelte. Später legte er eine irakische Flagge über das qualmende Buch, die jedoch nicht Feuer fing. Daraufhin legte er die Flagge auf den Boden und ging mehrmals über sie hinweg.

Die dänische Regierung verurteilte das Verbrennen des Korans. „Das Verbrennen heiliger Texte und anderer religiöser Symbole ist eine schändliche Tat, die die Religion anderer missachtet“, erklärte das Außenministerium. Viele Dänen seien Muslime und ein geschätzter Teil der Bevölkerung. Zugleich wies das Ministerium auf die Meinungsfreiheit hin.

Bereits in der Nacht zum Donnerstag hatten Anhänger von Sadr nach einer Koran-Schändung in Stockholm die schwedische Botschaft gestürmt und teils in Brand gesetzt. Dies führte zu diplomatischen Spannungen. Der Irak wies die schwedische Botschafterin aus. Saudi-Arabiens Außenministerium sprach von einer „systematischen Provokation gegen die Gefühle von Millionen Muslimen auf der ganzen Welt“. Im Iran und im Libanon schlossen sich Tausende Protesten an. Auch aus der Türkei kam Kritik.

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