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#Qatar will Geisel-Einigung für Waffenstillstand im Gazakrieg nutzen

Qatar sieht erstmals die Chance, einen diplomatischen Ausweg aus dem Blutvergießen in Gaza zu finden. Beide Seiten „ziehen es nicht vor, die Kämpfe fortzusetzen“, sagte Unterhändler Mohammed al-Khulaifi.

Qatar will die Einigung zwischen Israel und der Hamas über den Austausch von Geiseln und eine mehrtägige Feuerpause dafür nutzen, den Krieg im Gazastreifen dauerhaft zu beenden. „Mit dieser Vereinbarung wählen beide Seiten zum ersten Mal den diplomatischen Weg und ziehen es nicht vor, die Kämpfe fortzusetzen, die so viel Schmerz und Leid über unschuldige Zivilisten gebracht haben“, sagte der qatarische Hauptverhandlungsführer Mohammed al-Khulaifi, Staatsminister im Außenministerium in Doha der F.A.Z.

Christoph Ehrhardt

Korrespondent für die arabischen Länder mit Sitz in Beirut.

„Wir hoffen, dass diese Vereinbarung den Weg für ein nachhaltiges Ende des Krieges ebnen kann.“ Qatar hat eine maßgebliche Rolle dabei gespielt, die Übereinkunft zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation zu vermitteln, die am 7. November einen beispiellosen terroristischen Großangriff auf Israel geführt hatte.

„Chance für einen dipolomatischen Ausweg“

Trotz der Bekräftigung des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, den Krieg unabhängig von der Geisel-Übereinkunft fortsetzen zu wollen, gilt diese in der internationalen Krisendiplomatie als Chance, einen diplomatischen Ausweg aus dem Blutvergießen zu finden. Der qatarische Staatsminister Aa-Khulaifi verlangte, dass nach dem Krieg die internationale Gemeinschaft zusammenkommen müsse, um einen umfassenden politischen Prozess zu unterstützen, der geeignet sei, den jahrzehntelangen Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern „endlich zu beenden“.

Aa-Khulaifi forderte Israel und die Hamas außerdem auf, die Vorgaben der Übereinkunft zu erfüllen. „Es ist von größter Wichtigkeit, dass beide Seiten nun in den nächsten vier Tagen ihren jeweiligen Verpflichtungen nachkommen“, sagte al-Khulaifi.

Nach Angaben von Diplomaten, die in die Verhandlungen eingebunden sind, ist der Deal so zugeschnitten, dass er beiden Seiten täglich Anreize liefert und zugleich Verpflichtungen festsetzt. So sollen jeden Tag mehrere der 50 Hamas-Geiseln freigelassen werden. Zugleich soll Israel täglich im Gegenzug Lieferungen humanitärer Hilfe zulassen und darüberh hinaus Frauen und Kinder aus israelischen Gefängnissen freilassen. Am Ende sollten es drei Mal so viele sein wie die Geiseln, die von der Hamas freigelassen werden, heißt es außerdem aus Vermittlerkreisen.

Die Palästinenser sollen sich während der vier Tage andauenden Kampfpause, die die Regierung in Doha eine „humanitäre Pause“ nennt, frei zwischen dem Norden und Süden des Gazastreifens bewegen können. In dessen Süden soll Israel während dieser Pause laut Angaben aus Vermittlerkreisen die Luftüberwachung komplett einstellen sowie im Norden für mindestens sechs Stunden am Tag.

Nach Darstellung der Hamas wurden viele Geiseln nicht von den Hamas-Terrorkommandos verschleppt, sondern von anderen Gruppen. So herrscht unter Vermittlern die Hoffnung, die Kampfpause um weitere Tage ausdehnen zu können, sollten die palästinensischen Islamisten weitere Geiselfreilassungen ermöglichen.

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