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#Querdenkende Schauspieler?

Querdenkende Schauspieler?

War die Aktion #allesdichtmachen Satire oder ernst gemeint? Das ist die Frage, die sich seit dem Aufschalten der Videos von 53 Schauspielerinnen und Schauspielern vor knapp zwei Wochen stellt, in denen Politik und Medien und die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie karikiert werden. Nach massiver Kritik zogen sich mehr als zwanzig der Protagonisten zurück. Einige blieben dabei und erklärten sich; vor allem Jan Josef Liefers, der als Kopf der Aktion wahrgenommen wird.

Liefers verwahrte sich gegen den Vorwurf, in den Videos würden Ansichten der Querdenker oder rechter Kreise verbreitet. Der Regisseur Dietrich Brüggemann, einer der Initiatoren von #allesdichtmachen, nannte harsche Reaktionen und Drohungen gegen Beteiligte „faschistoid“ und verwies darauf, es gehe um Protest, der „in die bürgerliche Mitte der Gesellschaft“ gehöre.

Gleichwohl sind Äußerungen von ihm und einem weiteren Beteiligten, dem Produzenten Bernd K. Wunder, der mit bürgerlichem Namen Bernd Katzmarczyk heißt, überliefert, in denen auf radikale Weise Kritik an den Corona-Maßnahmen geübt wird.

Der Tagesspiegel zieht eine Linie von #allesdichtmachen bis zu dem Mediziner Paul Brandenburg, der zur Querdenker-Szene zu zählen sei. Das wiederum bestreitet Brandenburg, wie er auch  dementiert, er sei an #allesdichtmachen beteiligt gewesen.

Dass der Schauspieler Volker Bruch an #allesdichtmachen dabei ist, lässt sich nicht bestreiten. Auch nicht, dass er sich, wie das Portal Netzpolitik dank eines Datenlecks herausfand, um Mitgliedschaft in der Protestpartei „Die Basis“ beworben hat. Dies bestätigt deren Sprecher David C. Siber, der im vergangenen Jahr noch bei den Grünen war, auf Anfrage: „Der Schauspieler Volker Bruch“, sagte Siber, „hat einen Antrag auf Mitgliedschaft in der Partei ,Die Basis‘ gestellt, das ist korrekt.“ Er habe „eine vorläufige Mitgliedsnummer“, sei „aber formaljuristisch – noch – nicht Mitglied der Partei“. Das sei man erst, wenn der „Verifizierungsprozess abgeschlossen sei. Der besteht darin, dass der Betreffende einen Pass oder einen Personalausweis vorweist – bei einem Treffen oder einem Videotelefonat“. Dies stehe bei Bruch noch aus.

Sollte durch die Frage nach Bruchs Mitgliedschaft „eine Nähe zu den Querdenkern suggeriert werden“, sei festzuhalten, dass „Die Basis“ „keine Gemeinsamkeiten mit der Querdenker-Bewegung“ habe. „Wir sind keine Querdenker-Partei. Wir sind eine Partei, in der sich Menschen organisieren, die auch auf Querdenker-Demonstrationen unterwegs, dort unter Umständen auch aufgetreten sind. Aber es gibt keine organisatorische Zusammenarbeit zwischen uns und den Querdenkern. Wir sind auch keine Verfassungsfeinde, sondern treten im Gegenteil für das Grundgesetz und die Wahrung der Grundrechte ein, gerade in der Corona-Pandemie.“

Man habe „entschieden, möglichst wenig über die Initiatoren der Aktion preiszugeben, um jeden Einzelnen zu schützen“, schrieb der Regisseur Brüggemann über #allesdichtmachen. Das fordert Nachforschungen und Spekulationen freilich gerade erst heraus.

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