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#Raumfahrtleiter Isaac Ben-Israel: Jeder will ins Weltall

Raumfahrtleiter Isaac Ben-Israel: Jeder will ins Weltall

Herr Professor Ben-Israel, was ist die größte Errungenschaft der Raumfahrt für die Welt?

Als ich ein Kind war, gab es die Fernsehserie Star Trek. Da heißt es, dass der Weltraum die letzte Grenze ist.

Im Deutschen wurde das mit „Der Weltraum – unendliche Weiten“ übersetzt.

Der Weltraum ist das, was bisher noch keiner erobert hat. Es geht darum, Neues zu entdecken und das zu tun, wovon vorher noch niemand wusste und worüber keiner sprechen konnte. Grenzen zu durchbrechen, die unüberwindbar scheinen, ist großartig – wie etwa nach Westen nach Indien zu segeln und dann Amerika zu entdecken.

Im Jahr 1969 schritt der erste Mensch auf den Mond. Auch das war unvorstellbar.

Das war in der Not des Kalten Krieges und mitten im Wettrüsten. Die Vereinigten Staaten und die Sowjetunion wollten beide der anderen Seite zeigen, was sie technologisch können. Das demon­strierten sie im Weltraum. Dann endete der Kalte Krieg – und trotzdem interessieren sich Menschen für den Weltraum.

Richard Branson schwerelos: Der Flug der Virgin Galactic hat geklappt.


Richard Branson schwerelos: Der Flug der Virgin Galactic hat geklappt.
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Bild: via REUTERS

Zur ersten Mondlandung war das Inter­esse enorm. Ich habe das Gefühl, seither war es abgeflaut – und steigt nun wieder.

Das Interesse ist nicht gesunken. Wir alle nutzen die Weltraumforschung, ohne uns darüber Gedanken machen.

Sie sprechen von Satelliten?

Was wir morgens wissen wollen, ist, was kann ich anziehen, werde ich im Pullover arbeiten müssen? In der Regel wissen wir nicht einmal, dass die Wettervorhersage ein Produkt von Satellitenbeobachtungen ist. Das ist erst durch Weltraumgeräte möglich geworden. Dann schauen Sie in Frankfurt CNN aus Atlanta. Der billigste Weg dafür ist die Übertragung mit einem Kommunikationssatelliten. Und Ihr Mobiltelefon verwendet GPS, was auf einem Satelliten-Netzwerk basiert.

Friedensvertrag am 26. März 1979: Ägyptens Präsident Anwar Sadat (links), Amerikas Präsident Carter (Mitte) und Israels Premierminister Menachem Begin hatten in Washington gerade das Abkommen unterzeichnet.


Friedensvertrag am 26. März 1979: Ägyptens Präsident Anwar Sadat (links), Amerikas Präsident Carter (Mitte) und Israels Premierminister Menachem Begin hatten in Washington gerade das Abkommen unterzeichnet.
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Bild: AP

Wir wären sehr arm ohne die Raumfahrt und ihre Erfindungen.

Den Menschen ist kaum bewusst, dass jemand darüber nachdenken muss, das alles zu entwickeln, um ins Weltall zu kommen. Menschen interessieren sich meist für Menschen, wie wenn einer auf dem Mond landet. Es wurde beschlossen, dass die nächste Mission wieder einen Menschen in den Weltraum bringt, dieses Mal auf den Mars. Dafür müssen wir auf dem Mond landen, weil es nicht in einem Flug von der Erde auf den Mars gehen kann. Der Plan ist es, eine Art von Installation auf dem Mond zu bauen – und von dort aus zum Mars zu fliegen.

Wann erwarten Sie den ersten Menschen auf dem Mars?

Einige sprechen von 20 oder 30 Jahren. Das ist ziemlich ambitioniert. Vielleicht dauert es länger. Aber die meisten von uns werden das noch erleben.

Was sind Israels Pläne im Weltraum?

Bemannte Missionen sind für uns als unabhängige Raumfahrtbehörde viel zu teuer. Aber wir haben wie Deutschland viele Fähigkeiten für die globale Aufgabe der Marslandung. Wir beteiligen uns in den Bereichen, in denen wir es können.

Pressekonferenz im Jahr 2018 in Tel Aviv: Auch Israel hatte eine Mondlandung geplant.


Pressekonferenz im Jahr 2018 in Tel Aviv: Auch Israel hatte eine Mondlandung geplant.
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Bild: AFP

Israel wollte als viertes Land auf dem Mond landen. Doch vor zwei Jahren stürzte die Raumsonde beim Anflug ab.

Wir hatten drei Phasen der Raumfahrt-Aktivität. Im Jahr 1979 haben wir ein Friedensabkommen mit Ägypten unterzeichnet, weswegen Ägypten keine Soldaten auf der Sinai-Halbinsel stationieren durfte. Aber wie konnten wir das überwachen? Aufklärungsflugzeuge konnten wir mit dem Friedensabkommen nicht mehr hinschicken. Satelliten waren die einzige Möglichkeit. Das war der Beginn unserer Weltraumforschung, sie wurde hauptsächlich aus dem Bedarf der Verteidigung abgeleitet. Die zweite Phase war wissenschaftlicher Natur und begann damit, dass wir mit der französischen Raumfahrtbehörde einen Satelliten starteten, um Umwelt, Wasserverschmutzung und Landwirtschaft zu überwachen. Später hat sogar eine israelische Schule einen Satelliten ins All geschickt. Dann hatte Google XPrize ein Preisgeld in Höhe von 20 Millionen Dollar für die erste Nichtregierungsgruppe ausgesetzt, die auf dem Mond landet. Drei junge Ingenieure kamen in mein Büro, um die 30 Jahre alt. Sie sagten: Wir werden für 10 Millionen Dollar einen Satelliten bauen, der auf dem Mond landet, dafür brauchen wir ein, zwei Jahre, kriegen das Preisgeld und nehmen 10 Millionen Dollar als Gewinn.

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