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#Logieren wie Wilhelm II.

Logieren wie Wilhelm II.

Kaiser besuchen, Wissen im Garten pflücken, Geburtstag feiern: Wie so viele warten auch die Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen darauf, dass die Beschränkungen der Corona-Pandemie vorbei sind und ihr für 2021 geplantes Programm das erhoffte Publikum findet. Denn nicht nur die 1946 gegründete Schlösserverwaltung selbst hat Geburtstag und will das am 1. April an ihrem Sitz in Bad Homburg mit einem Festakt begehen – analog oder digital, je nach Infektionslage. Auch das Kloster Lorsch hat Grund zum Feiern. Denn vor 30 Jahren wurde die karolingische Klosteranlage als erstes hessisches Denkmal von der Unesco in die Liste der Welterbe-Stätten aufgenommen.

Bernhard Biener

Bernhard Biener

Korrespondent der Rhein-Main-Zeitung für den Hochtaunuskreis.

Auf kein Ereignis aber haben Besucher in jüngster Zeit so lange warten müssen wie auf die Wiedereröffnung des einzigen in Deutschland erhaltenen Appartements von Kaiser Wilhelm II. und seiner Gattin Auguste Victoria. Am 1. September soll es in der kaiserlichen Sommerresidenz Bad Homburg so weit sein. Zehn Jahre ist es her, dass der Königsflügel des Schlosses aus Sorge um die Statik kurzfristig geschlossen werden musste. Inzwischen halten nicht nur Mauern, Decken und Dach. „Wir können auch die authentisch eingerichteten Schlossräume zeigen“, sagte die Direktorin der Schlösser und Gärten, Kirsten Worms, am Montag in einer Videokonferenz. Der Obergarten am Bad Homburger Schloss sei ebenfalls „kaiserlich gestaltet“.

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Die sanierten Räume sind für die Verwaltung ebenso wie die Gründung des Kaiserreichs vor 150 Jahren ein Anlass, sich mit dieser Zeit zu befassen. Eine Vortragsreihe dazu beginnt unter Vorbehalt am 25. März, wenn Tillmann Bendikowski im Besucherzentrum am Niederwalddenkmal in Rüdesheim über den „Mythos Einheit“ mit Blick auf die Reichsgründung sprechen soll. Für den Juni ist eine internationale Tagung zum Vermächtnis des deutschen Kaiserreichs „zwischen Rückständigkeit und Moderne“ geplant.

Eröffnung der Sonderausstellung für Herbst geplant

Mehr als 1000 Jahre weiter zurück reicht der Ursprung des Klosters Lorsch, das sich nach Worten seines Leiters Hermann Schefers vom „Aschenputtel zur Prinzessin“ gewandelt habe. Dass es 1991 nicht nur wegen der karolingischen Bauten, sondern auch wegen der immateriellen Werte als Welterbe anerkannt worden sei, habe sich als weitsichtig erwiesen. Denn 2013 sei das Lorscher Arzneibuch als Weltdokumentenerbe hinzugekommen. Für den Herbst des Jahres kündigte Schefers außerdem die Eröffnung der Sonderausstellung „Geschichte schöpfen – Quellen aus einem Brunnen“ mit Skulpturen und Architekturfragmenten an, die in einem Brunnen entdeckt worden seien. „Wir zeigen sie in all ihrer originalen Farbigkeit“, sagte der Außenstellenleiter.

48 Liegenschaften werden durch die Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten von Bad Homburg aus betreut. Anders als die Gebäude seien die Parks auch jetzt geöffnet, sagte Worms. Gewissermaßen in ihrem eigenen Garten, dem des Landgräflichen Schlosses, ist das als Chinesischer Pavillon bekannte Teehaus saniert worden. Am 7. Mai soll es als „Tempel der Pomona“ offiziell eröffnet werden und der gleichnamigen römischen Göttin der Baumfrüchte Ehre machen.

„An den Wänden sind Nachbildungen von 145 Apfel- und Birnensorten zu sehen“, sagte Inken Formann, Leiterin des Fachgebiets Gärten und Gartendenkmalpflege. Der Pavillon werde künftig an ausgewählten Wochenenden geöffnet sein. Aber es bleibe nicht nur bei der Theorie, denn im Schlossgarten würden auch vom Verschwinden bedrohte Arten angepflanzt, kündigte Formann an.

Der Name „Wissen wächst im Garten“ würde also auch hierzu passen, meint aber eigentlich ein Angebot für Schulklassen im historischen Garten der ehemaligen Benediktinerabtei Seligenstadt. Die Kinder könnten dabei erfahren, wie Salbeiblätter schmecken oder was Bienen im Winter machen, sagte Formann.

Garten mit App erkunden

Weil die meisten heute ihr Mobiltelefon nicht mehr aus der Hand legen, gibt es eine App mit dem Namen „Actionbound“, mit der sich außer dem Seligenstädter Klostergarten auch der Prinz-Georg-Garten in Darmstadt erkunden lässt.

Alle Termine und Veranstaltungen der Verwaltung der Schlösser und Gärten lassen sich auf der neu gestalteten Internetseite der Verwaltung der Schlösser und Gärten www.schloesser-hessen.de nachlesen.

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