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#Reisekorridore für Touristen mit Impfung?

Reisekorridore für Touristen mit Impfung?

Seit Anfang des Jahres wirbt der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis dafür, Geimpften wieder das Reisen zu gestatten. In der Europäischen Union stieß er damit auf taube Ohren, nicht aber in Israel, das er vorige Woche besuchte. Bei einer Pressekonferenz in Jerusalem sagte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, er habe mit seinem Gast über eine Regelung für einen „grünen Pass“ gesprochen, „mit dem Israelis, sobald wir die Flugbeschränkungen aufheben, ohne jede Einschränkung nach Griechenland reisen können.“

Thomas Gutschker

Thomas Gutschker

Politischer Korrespondent für die Europäische Union, die Nato und die Benelux-Länder mit Sitz in Brüssel.

Hans-Christian Rößler

Jochen Stahnke

Jochen Stahnke

Politischer Korrespondent für Israel, die Palästinensergebiete und Jordanien mit Sitz in Tel Aviv.

Matthias Wyssuwa

Matthias Wyssuwa

Politischer Korrespondent für Norddeutschland und Skandinavien mit Sitz in Hamburg.

Mitsotakis gratulierte Netanjahu zu dem hohen Tempo der Impfungen in Israel und fügte hinzu, dies werde es Griechenland erlauben „den israelischen Touristen Gelegenheit zu geben, in Griechenland ohne weitere Beschränkungen Urlaub zu machen.“ Man müsse Reisenden, die ein Impfzeugnis haben, die Sache leichter machen. „Das wollen wir auch mit Israel machen, da es das Land ist, das mit der Impfung der Mehrheit der Bevölkerung sehr rasch vorangekommen ist. Es ist mir eine große Freude, dass unsere beiden Ministerien in dieser Richtung arbeiten.“ Israel könne in dem Sinne ein Beispiel für Griechenlands Kooperation mit anderen Ländern sein.

EU: Keine Reiseerleichterung für Geimpfte

Vorausgegangen war dem die Unterzeichnung eines Abkommens der Tourismusministerien beider Länder über eine vertiefte Zusammenarbeit in der Vermarktung des gemeinsamen Tourismus. Abschließende Vereinbarungen über „grüne Pässe“ oder „Reisekorridore“ sind jedoch nicht Teil dieses Abkommens. Touristen aus Israel sind laut Angaben des griechischen Tourismusministers Haris Theocharis unter den zehn größten Gruppen von Urlaubern in Griechenland. Hier dürfte Griechenland vor allem von der nachhaltigen Verschlechterung des israelisch-türkischen Verhältnisses profitiert haben. Die Annäherung zwischen Tel Aviv und Athen hat auch grundsätzlich damit zu tun, dass sowohl Israel als auch Griechenland ein schwieriges Verhältnis zur Türkei haben.

In der EU-Kommission sorgen die neuen griechischen Aktivitäten für Unruhe. Ein Sprecher verwies gegenüber der F.A.Z. darauf, dass sich die Mitgliedstaaten gerade erst auf eine gemeinsame Linie zu Einreisen aus Drittstaaten verständigt hätten – ohne irgendwelche Reiseerleichterungen für Geimpfte. Die Impfpass-Initiative hatten die EU-Kommission und die Mehrheit der Mitgliedstaaten im Januar als „verfrüht“ zurückgewiesen. Zwar arbeiten sie an einem elektronischen Impfpass für alle, der soll aber zunächst nur Gesundheitszwecken dienen. Über Reiseerleichterungen will man erst sprechen, wenn klar ist, wie lange der Impfschutz anhält und ob Geimpfte selbst ansteckend sind. Zudem müssten insgesamt sehr viel mehr Menschen geimpft sein.

Einreise aus sechs Staaten erlaubt

Momentan sind touristische Einreisen in die EU nur aus sechs Staaten erlaubt. Sie müssen anspruchsvolle Auflagen erfüllen, in 14 Tagen dürfen sich höchstens 25 von 100.000 Einwohnern mit dem Coronavirus infiziert haben. In Israel liegt dieser Wert derzeit knapp unter 100, also zu hoch. Und auf jeden Fall müssten alle EU-Staaten zustimmen, bevor das Land auf die Positiv-Liste kommt. Denn wer einmal den Schengen-Raum erreicht hat, kann sich dort frei bewegen, jedenfalls im Rahmen der nationalen Corona-Regeln. Griechenland gehört zum Schengen-Raum.

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