#Reisen: Gardasee nur noch zu 38 Prozent gefüllt
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Italien und insbesondere der Gardasee im Norden des Landes sind bei Touristen äußert beliebt. Doch das derzeitige Wetter bedroht das beliebte Reiseziel.
Gardasee trocknet aus – So ist der aktuelle Wasserstand
Wie jedes Gewässer ist auch der Gardasee jahreszeitlichen Schwankungen unterlegen. Derzeit hat der Wasserstand von Italiens größtem See allerdings einen historischen Tiefstand erreicht. Wie den Daten der Agenzia Interregionale per il fiume PO (kurz AIPO) einer öffentlichen Körperschaft, die Pegelstände im Umfeld Flusses Po sammelt, um Flutkatastrophen zu verhindern, zu entnehmen ist, liegt der Pegelstand aktuell durchschnittlich (Stand 19. April) bei gerade einmal 46 Zentimetern. Im März lag er im Durchschnitt bei 48 Zentimetern.
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Zum Vergleich: Vor fünf Jahren, also im Jahr 2018, lag der Pegelstand im März bei 90 Zentimetern. 2013 gar bei 130 Zentimetern. Während der Pegelstand in 2013 über die Wintermonate bis in den Mai konstant auf dieser Höhe lag, war er im Jahr 2018 zum Jahresanfang schon deutlich niedriger (67 Zentimeter), legte aber ab März mit einer Kurve nach oben bis in den Mai deutlich zu. In diesem Jahr bewegt sich der Pegelstand aber kaum vom Fleck. Im Januar lag er bei 46 Zentimetern und im Februar bei 45.
„In der aktuellen Situation des Gardasees registrieren wir ein Wasservolumen, das in der Vergangenheit nie so niedrig gewesen ist“, sagte Pierlucio Ceresa, der Generalsekretär des Verbands der Gardasee-Gemeinden bereits im Februar 2023 gegenüber der Tagesschau. Wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland vom Institut für Bioökonomie erfuhr, ist der Gardasee – Stand 22. April – nur noch zu 38 Prozent gefüllt. Laut Experten müsse es nun bis in den Juni durchregnen, um das fehlende Wasser wieder auszugleichen.
Wie gravierend der Wasserrückgang am Gardasee ist, zeigt sich in der Tatsache, dass Touristen über die Landbrücke zur Insel San Biagio derzeit trockenen Fußes vom Ufer zu der Insel im Gardasee spazieren. Früher war dies nicht möglich.
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Niedriger Wasserstand am Gardasee – Die Gründe liegen in den Alpen
Doch was hat diesen historisch tiefen Pegelstand verursacht? Meteorologe Mattia Gussoni vom italienischen Wetterportal ilmeteo.it sagte zuletzt gegenüber derTagesschau, nach dem extrem trockenen Winter des vergangenen Jahres, gebe es auch in diesem Jahr im mittleren und westlichen Teil der Alpen rund ein Drittel weniger Schnee als üblich.
Schnee und Regen, aber gerade auch das Schmelzwasser aus den Alpen, sind ein Garant für gut gefüllte Flüsse und Seen. Das insbesondere das Schmelzwasser in den vergangenen Wochen ausblieb, macht sich jetzt in einem Gardasee bemerkbar, der viel zu wenig Wasser führt und seine Wasserreserven nicht auffüllen konnte. Damit werde laut Gussoni auch Wasser in der Sommerzeit fehlen.
Gardasee führt wenig Wasser – Das bedeutet es für Touristen
Bedeutet das jetzt, dass der Gardasee in der Urlaubssaison 2023 vielleicht für Touristen gesperrt wird oder andere Einschränkungen für Reisende gelten? Derzeit sieht es noch nicht so aus, wenngleich die Verantwortlichen am Gardasee erste Sparmaßnahmen beschlossen haben. Die Wasserzufuhr einiger Kanäle wurde gedrosselt und in den schiffbaren Fluss Mincio geht nur das vorgeschriebene Minimum an Wasser. Zudem hat die Regierung unter Ministerpräsidentin Giorgia Meloni im April ein Dekret verabschiedet, das weitreichende Maßnahmen im Kampf gegen die Trockenheit forcieren will. Denn die Dürre beschränkt sich nicht nur auf den Gardasee.
Noch im vergangenen Jahr sollte Wasser aus dem Gardasee in den Fluss Po abgeleitet werden, um der Dürre Herr zu werden. Diese Maßnahmen sollen vor allem dafür sorgen, dass im Frühjahr die Landwirte in der Po-Ebene genügend Wasser zum Bewässern ihrer Felder haben und im Sommer die Versorgung der Gemeinden gesichert ist, wenn wieder etwa 27 Millionen Touristen ihren Urlaub dort verbringen.
Zudem scheint der Gardasee beim Gros der deutschen Urlauber derzeit keine große Rolle zu spielen. Wie TUI auf eine Anfrage unserer Zeitung mitteilte, sei Italiens größter See in diesem Jahr bei den eigenen Gästen „nicht im Fokus“. „Bei uns werden im Sommer eher Flugpauschalreisen nach Spanien, Portugal oder Griechenland nachgefragt“, erklärte eine Sprecherin von TUI auf Nachfrage.
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