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#Rettet die Bundesliga!

Rettet die Bundesliga!

Sechs Spieltage, kein Spielausfall: Es gibt eine neue Art, auf die Handball-Bundesliga zu schauen. Nicht mehr Spiele und Tabelle bilden das relevante Zahlenmaterial. Jede komplette Runde wird als Erfolg verbucht, wenn sie störungsfrei über die Bühne gebracht worden ist. Schon sechs von 38 Spieltagen in dieser Mammut-Saison sind geschafft. Doch im deutschen Profi-Handball schaut man mit bangem Blick auf die am 11. November beginnende siebte Runde. Werden dann alle Teams spielfähig sein? Oder gibt es dann so viele positive Covid-19-Fälle, dass die ersten Spiele ausfallen?

Streitpunkt ist die an diesem Montag beginnende Länderspielwoche. Der europäische Verband hat Qualifikationsspiele für die Europameisterschaft 2022 in Ungarn und der Slowakei angesetzt. Die erste Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) spielt am Donnerstag in Düsseldorf gegen Bosnien-Hercegovina und am Sonntag in Tallinn gegen Estland. Es sollen die ersten Spiele unter Bundestrainer Alfred Gislason werden. Doch statt Vorfreude gibt es Sorgen – und Zweifel.

Am Wochenende haben unter anderem die Führungsspieler Uwe Gensheimer, Patrick Wiencek und Hendrik Pekeler das Dilemma verdeutlicht, in dem sie stecken. Sie wollen spielen. Aber sie fühlen sich unwohl dabei. Der Kieler Pekeler war immer ein Mann offener Worte. In den „Kieler Nachrichten“ und beim NDR hat der Kreisläufer seine Furcht artikuliert, sich in dieser Woche anzustecken – und auch seine Familie mit zwei jungen Kindern und einem Baby zu gefährden.

Viele Handballer haben Unbehagen, sich zu infizieren, wenn nun Menschen aus ganz Europa zu Länderspielen zusammenkommen. Und die Vereine bibbern, in welcher Verfassung sie ihre Spieler am nächsten Montag zurückbekommen – was wiederum auch die Handball-Bundesliga (HBL) mit großer Sorge verfolgt, denn jede Absage bringt sie dem nächsten Abbruch näher, und die Vereine der Pleite. Daher rührte auch die Diskussion der vergangenen Woche um die Abstellung der Nationalspieler an den DHB. Vom Tisch ist inzwischen, dass die Profis nach Rückkehr aus Risikogebieten in Quarantäne müssen. Bleibt also aus Sicht der Spieler, der Vereine und der HBL „nur noch“ die Gefahr, sich auf Reisen anzustecken.

Die Lage ist verfahren mit vielen unterschiedlichen Interessen. Kurios ist, dass gerade alle Parteien im Sinne des Handballs zusammenarbeiten statt wie früher häufig gegeneinander – aber doch nicht wissen, ob sie das Richtige machen. Wäre ein Spielerboykott besser? Nein, die Profis wollen, dass ihre Sportart auch durch Länderspiele sichtbar bleibt. Das ist oberstes Interesse der Verbände wie des DHB. Und die EHF will, dass ihre Qualifikationswettbewerbe gespielt werden, um den immer professioneller werdenden Betrieb weiter am Laufen zu halten. Trotzdem wurden schon viele Partien der Qualifikationsrunde diese Woche abgesagt; Frankreich zum Beispiel spielt gar nicht.

Aus Deutschland gibt es einen klaren Trend, er heißt: Rettet die Bundesliga! Länderspiele und Europapokal scheinen den meisten Vereinsmanagern plötzlich verzichtbar. Das Kerngeschäft wird gerade mühsam am Leben gehalten. Spiele im Ausland plus Reisen dorthin werden als störende Fremdkörper wahrgenommen. Der gerade begonnenen und erfreulichen Internationalisierung des Handballs steht die Abschottung der Binnenmärkte diametral entgegen – das ist schade. Aber im Moment sehr verständlich. Vielleicht lösen sich manche Schwierigkeiten auch von selbst. Wie sagte Bundestrainer Gislason: „Ich hoffe, dass die Bosnier auch kommen.“ Zehn Spieler haben schon abgesagt. Das Spiel – sollte es stattfinden – wird keinen sportlichen Wert haben.

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