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#„Wir lieben den Wettkampf “

„Wir lieben den Wettkampf “

Herr Blume, als Fußballer haben Sie früher Libero gespielt. In welcher Rolle sehen Sie sich heute als Porsche-Chef: Trainer, Torjäger, Ausputzer?

Georg Meck

Georg Meck

Verantwortlicher Redakteur für Wirtschaft und „Geld & Mehr“ der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

Marcus Theurer

Marcus Theurer

Redakteur in der Wirtschaft der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

Als Allrounder, eine Art Spielertrainer, der die Mannschaft aufstellt, ihr Orientierung gibt, sie motiviert und in der Lage ist, auf allen Positionen aktiv zu werden.

Ihr Platz ist auf dem Feld?

Absolut. Das ist meine Mentalität. Ich komme fachlich aus der Produktion, schätze die Nähe zur Mannschaft, packe selbst mit an. Bei unseren Produkten bringe ich mich gerne ein – sei es im Design oder in der Entwicklung.

Sie können doch nicht überall sein, dafür ist ein Unternehmen wie Porsche zu groß.

Ich setze auf ein professionelles Team, und gleichzeitig ist es eine Frage der Prioritäten. Sich auf das Richtige zu konzentrieren. Gestalten ist mir sehr wichtig, und für Führungsaufgaben nehme ich mir bewusst Zeit.

Und wenn jemand zu langsam läuft oder nicht das Tor trifft, schicken Sie ihn als Trainer vom Feld.

Ich bin keine Führungskraft, die abstraft oder gar Exempel statuiert. Wenn es etwas zu verbessern gibt, wird es angesprochen. Meine Philosophie lautet: Mit jeder Mannschaft kann man viel erreichen, wenn man sie richtig aufstellt und führt.

Da würde jetzt mancher Trainer widersprechen, der mit der Qualität seines Kaders hadert.

Ich bleibe dabei: Es ist eine Führungsaufgabe. Otto Rehhagel hat mal vor Jahren den 1. FC Kaiserslautern aus der zweiten Liga kommend mit dem gleichen Kader zur deutschen Meisterschaft geführt.

Der Vergleich ist gefährlich: Porsche als Zweitliga-Team? Das nehmen Ihnen die Leute hier übel.

Mir geht es ums Prinzip und Leadership. Nehmen Sie zusätzlich das Beispiel Hansi Flick und den FC Bayern. Er hat eine Mannschaft übernommen, die ihr großes Potential nicht ausgespielt hatte. Unter Flick hat das Team kaum ein Spiel verloren und am Ende derselben Saison das Triple gewonnen – Meister, Pokalsieger, Champions League. Mit der richtigen Führung kann ein Team Berge versetzen. Wie ein Trainer muss ein Manager die Spieler an der richtigen Position einsetzen, der Mannschaft Spielsystem, Taktik und den richtigen Teamgeist vermitteln. Und wenn es sein muss, auch mal jemanden austauschen. Wir haben in den vergangenen Jahren das Unternehmen im positiven Sinn stark verändert. Von einem eher hierarchisch, funktional geführten Betrieb zu einem teamorientierten, prozessorientierten Unternehmen.

Allrounder beim schwäbischen Autobauer: Porsche-Chef Oliver Blume


Allrounder beim schwäbischen Autobauer: Porsche-Chef Oliver Blume
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Bild: dpa

Unter Wendelin Wiedeking war Porsche definitiv hierarchisch organisiert – und damit erfolgreich.

Absolut. Sehr erfolgreich. Die Führungskultur hat sich über die Jahre in der gesamten Industrie verändert, auch bei Porsche. Ich habe einen guten Kontakt zu Wendelin Wiedeking, treffe ihn hin und wieder. Wie sagt er immer so schön? „Du hättest in meiner Zeit nicht so gut funktioniert wie ich – und ich würde in deiner Zeit nicht so gut funktionieren wie du.“ Die Ansprüche der Mitarbeiter haben sich über die Generationen gewandelt: mehr Teamwork, mehr Agilität und mehr Flexibilität.

Wie führen Sie?

Mir geht es um Vorleben, Vertrauen, Verbindlichkeit und eine klare Linie. Verantwortung übernehmen. Gemeinsamer Teamerfolg steht über allem. Leidenschaft und Begeisterung haben für mich eine hohe Bedeutung. Gute Führung ist maßgeblich für den Erfolg eines Unternehmens.

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