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#RKI: Corona-Lage verschlechtert sich

RKI: Corona-Lage verschlechtert sich

Die Corona-Lage in Deutschland hat sich nach Einschätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) seit vergangener Woche verschlechtert. Nachdem die Fallzahlen seit Wochen auf einem hohen Plateau gelegen hätten, sehe man aktuell wieder einen Anstieg, sagte RKI-Präsident Lothar Wieler am Donnerstag in Berlin. Das sei besorgniserregend. Das Plateau, auf dem man sich befinde, sei „äußerst fragil“ und die Situation könne schnell kippen, sagte Wieler: Die Fallzahlen könnten rasch wieder exponentiell ansteigen, dafür reichten wenige zusätzliche Fälle aus. „Das müssen wir verhindern.“

Wieler sprach sich klar gegen Lockerungen der Corona-Maßnahmen über die Feiertage aus: „Ich denke, die wichtige Maßnahme ist die, dass wirklich verhindert wird, dass die Lockerungen über Weihnachten kommen.“ Solche Lockerungen gäben dem Infektionsgeschehen eine schwer zu kontrollierende Dynamik. „Das ist ein wichtiger Aspekt, dass man das wirklich nicht tut.“ Der RKI-Chef hatte auch die Empfehlungen der Nationalen Wissenschaftsakademie Leopoldina mitunterzeichnet, wonach Weihnachten und der Jahreswechsel für einen „harten Lockdown“ genutzt werden sollten.

Weiterhin seien große regionale Unterschiede im Infektionsgeschehen erkennbar, sagte Wieler weiter. „Das zeigt, dass Infektionsschutzmaßnahmen wirken, wenn sie effektiv umgesetzt werden.“ Der RKI-Chef mahnte wiederholt die Einhaltung der sogenannten AHA+L-Regeln und eine Reduzierung der Kontakte an: Sie müssten um mindestens 60 Prozent reduziert werden, die aktuellen 40 Prozent seien zu wenig.

Wieler appelliert: Keine Reisen an Weihnachten

Der Teil-Shutdown seit Anfang November reicht laut ihm nicht aus, um das Coronavirus erfolgreich einzugrenzen. Irland und Belgien hätten mit einem harten Lockdown die Kontakte erfolgreich um mehr als 60 Prozent gesenkt und damit Ansteckungen reduziert. Zu härteren Maßnahmen gebe es auch in Deutschland keine gute Alternative, sollten die Kontakte nicht noch vorher deutlich stärker reduziert werden.

Er appellierte an die Bevölkerung, rund um Weihnachten nicht zu reisen und große Feste zu meiden. Virtuelle Begegnungen seien grundsätzlich besser als persönliche Treffen in großer Runde. Ansonsten würden die Infektionszahlen und auch die Zahl der Todesfälle nach Weihnachten wieder steigen. In den Vereinigten Staaten sei „Thanksgiving“ ein warnendes Beispiel gewesen. Hier stiegen die Zahlen seitdem
deutlich an.

Die Zahl der binnen eines Tages gemeldeten Corona-Neuinfektionen hatte bis Donnerstagfrüh einen Höchstwert erreicht: Die Gesundheitsämter übermittelten dem RKI 23.679 Neuinfektionen, wie aus den Zahlen hervorging. Wieler sprach von einem „traurigen bisherigen Höchststand“. Der bisherige Rekordwert war am 20. November mit 23.648 gemeldeten Fällen erreicht worden. Bereits im Lagebericht vom Mittwoch schrieb das RKI, seit dem 4. Dezember sei ein deutlicher Anstieg der Fallzahlen zu beobachten.

„Das Virus zirkuliert in der Bevölkerung“

Bundesweit liege die Sieben-Tages-Inzidenz derzeit bei fast 150, wie Ute Rexroth, vom RKI-Lagezentrum sagte. Der Sieben-Tage-R-Wert, der angibt, wie viele Personen ein Infizierter ansteckt, schwanke seit einiger Zeit um 1.

Mit Blick auf das Geschehen in den einzelnen Bundesländern nannte Rexroth die Entwicklung in Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Thüringen und Sachsen als „besorgniserregend“. Dort hätten die Infektionszahlen zuletzt zugenommen. Bundesweit gebe es 264 Kreise und kreisfreie Städte mit einer Inzidenz von 200 bis 250, in zwei Landkreisen liege der Wert sogar über 500. In nur 24 Kreisen haben sich in den vergangenen sieben Tagen weniger als 50 Menschen pro 100.000 Einwohnern nachweislich mit dem Virus infiziert.

Besorgt zeigte sich Rexroth auch wegen der anhaltenden Zunahme der Neuinfektionen unter den Über-80-Jährigen. Aktuell liege die Inzidenz in dieser Bevölkerungsgruppe bei über 250, es gebe weiterhin viele Ausbrüche in Alten- und Pflegeheimen.

„Das Virus zirkuliert in der Bevölkerung“, sagte Rexroth. Anders als im Sommer habe man keine einzelnen Ausbruchsherde mehr, sondern ein diffuses Infektionsgeschehen. Wieler ging zudem davon aus, dass bislang weniger als zehn Prozent der Deutschen bereits mit dem Coronavirus infiziert waren. Positiv getestet seien in etwa 1,5 Prozent, aber es gebe natürlich eine Dunkelziffer, weil nicht alle getestet worden seien. Die Zulassung erster Impfstoffe erwarte er Ende des Jahres oder Anfang 2021.

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