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#Das Ende des robusten Fußballs

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Das Ende des robusten Fußballs

Als Christian Seifert am Mittwochabend auf dem Sportbusiness-Kongress Spobis den „Sponsors Ehrenpreis“ für seine Verdienste in der Geschäftsführung der Deutschen Fußball Liga (DFL) erhält, geht es um mehr als die Würdigung eines verdienten Funktionärs. Seifert ist die Verkörperung eines Booms, den die Bundesliga während der vergangenen 15 Jahre erlebt hat. Diese Zeit ist vorbei. Das ist schon vor Seiferts Ehrung spürbar auf diesem Kongress, wo jahrelang Rekorde gefeiert wurden.

Die Pandemie hat tiefe Wunden geschlagen, sei aber in Wahrheit nur „der Brandbeschleuniger“ für viele der gegenwärtigen Probleme, sagt Eintracht Frankfurts Vorstandssprecher Axel Hellmann, dessen Kollege Carsten Schmidt von Hertha BSC fügt hinzu: „Man kann nicht mehr vom robusten Fußball der frühen 2000er sprechen.“ Die Stimmung ist düster.

Der kommerzielle Fußball sei von einer „Lawine“ erfasst worden, die „immer größer“ werde, sagt Herbert Hainer, der Präsident des FC Bayern, und kritisiert die Tendenz zur Aufblähung der internationalen Wettbewerbe: „Man versucht den Teufel mit dem Beelzebub auszutreiben: Wenn nicht genug Geld da ist, noch mehr Wettbewerb zu machen. Und noch mehr Spiele“, das sei „der falsche Weg“. Die Bundesliga versucht sich zu wehren, hat aber selbst ganz eigene Probleme. Am ersten Spieltag der neuen Saison wollten nur noch 2,99 Millionen Zuschauer die Zusammenfassungen der Sportschau sehen, „wo wir normalerweise fünf Millionen hätten, das hat mich geschockt“, sagt Hellmann.

Der Titelkampf ist verödet

Viele Vereine schaffen es nicht einmal, die aufgrund der Pandemie deutlich reduzierte Anzahl verfügbarer Tickets zu verkaufen. Auch dass mit Schalke 04, dem HSV, Werder Bremen, Fortuna Düsseldorf, dem 1. FC Nürnberg oder dem FC St. Pauli immer mehr publikumswirksame Traditionsvereine in der zweiten Liga spielen, schade der Attraktivität des Premiumprodukts.

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Der Titelkampf ist nach neun Jahren mit demselben Meister verödet, das Image der Liga hat tiefe Beulen. „Einzelne Bilder wie Goldsteaks versenden sich, aber es geht um eine generelle Haltung“, sagt Schmidt. Indirekt wirft er damit die Frage auf, ob Seiferts Arbeit nicht nachhaltig genug war. Zumal bei der Suche nach Lösungen alte Antworten kommen: „Ich glaube schon, dass mehr Geld von außen reinkommt“, sagt Hainer in Anspielung auf mögliche Investorenzuflüsse.

Das ist bemerkenswert, denn in den internationalen Gremien sind die Deutschen gerade dabei, sich für eine Regulierung solcher Zuwendungen zu engagieren, damit die Klubs in England nicht immer weiter enteilen. Niemand forderte auf dem Spobis offen die Abschaffung der 50+1-Regel. Aber wenn es konkret wird, dann sprechen alle davon, dass die Bedingungen für externe Geldgeber verbessert werden müssen. So sei denkbar, dass Investoren nicht in die Klubs, aber in die schwache Auslandsvermarktung der DFL einsteigen. Es gebe aber auch bei Beibehaltung von 50+1 die „Möglichkeit“, sagt Hellmann, „Stimmrecht und Kapitalanteile auseinanderfallen zu lassen“.

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