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#Rom brennt: Drei Gangster machen korrupten Cops das Leben zur Hölle in richtig gutem Thriller mit Weltuntergangsstimmung

Drei korrupte Cops, drei alternde Gangster und ein junger Mann, der zu viel gesehen hat. Das sind die Zutaten für Stefano Sollimas neuen Rom-Thriller, der bei den Filmfestspielen in Venedig Premiere feierte.

Der Horizont in Stefano Sollimas neuem Gangster-Thriller Adagio lädt nicht zum Träumen ein, die Ferne verschwindet hinter Rauchschwaden und Flammen. Und wenn jemand doch mal von mehr schwelgt in Sollimas Rom, dann bezahlt er es teuer. Davon erzählt Adagio, in dem ein harmloser junge Mannes ein Katz-und-Maus-Spiel zwischen korrupten Polizisten und Gangstern auslösen.

Der Gangster-Thriller schließt eine Trilogie ab

In Hollywood machte sich der Regisseur einen Namen mit Sicario 2 und Tom Clancy’s Gnadenlos. In Italien assoziiert man ihn dagegen mit Serien (Romanzo criminale) und den Filmen A.C.A.B. – All Cops Are Bastards (2012) und Suburra (2015), die eine lose Trilogie über die Verflechtung, Politik und Polizei in der ewigen Stadt eröffneten. Adagio stellt den Abschluss dieser Trilogie dar, aber die anderen Filme muss man für das Verständnis nicht gesehen haben.

In der elegant erzählten Eröffnung, macht sich der junge Manuel (Gianmarco Franchini) auf zu einem Nachtclub, wo er kompromittierendes Bildmaterial eines Politikers aufnehmen soll. Dort angekommen, bekommt er kalte Füße und zieht den Zorn seiner Auftraggeber auf sich. Manuel steht nun auf der Abschussliste von korrupten Polizisten und sucht bei einem Freund seines Vaters Hilfe. Die Geister, die er damit aus ihrem Schlummer weckt, waren mal gefürchtete Mafiosi. Wie die feurige Metapher des Films unterstreicht, führen alle Wege in Sollimas Rom zurück zur Gewalt.

Adagio

Diese alternden Herren sind neben den stimmungvollen Aufnahmen des nächtlichen Roms ein echter Schauwert in Adagio. Die italienischen Schauspiel-Größen Valerio Mastandrea (Pasolini), Toni Servillo (La Grande Bellezza) und Pierfrancesco Favino (Suburra) geben die Gangster, die von ihrer Profession vereinsamt und vergessen zurückgelassen wurden. Bei Servillos gebrechlichem Papa, der Freund und Feind gleichermaßen betrogen hat und von seinem Sohn nichts hält, läuft es einem kalt den Rücken runter. Favino dagegen betritt den Film als schwitzendes Bündel Mensch. So zumindest der erste Eindruck.

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Nichts ist wie es scheint in Adagio

Sollima hat außerordentlich viel Spaß daran, uns mit dem wahren Kern dieser Männer zu überrumpeln. Nicht dass Adagio ein in irgendeiner Form spaßiger Film wäre. Der Gangster-Thriller ist knallhart und abgekocht bis zur schweißtriefenden Nasenspitze von Pierfrancesco Favino (der in Venedig auch einen Kriegsfilm anführt). Das Drehbuch begegnet seinen Halbwelt-Gestalten befreit von Sentimentalität. Das gilt genauso für die Polizisten, die nicht davor zurückschrecken, einen Jungen abzuknallen, um ihre Rente aufzustocken.

Sollima setzt in Adagio gängige Versatzstücke des Genres dermaßen fachmännisch zusammen, dass man über die mangelnde Originalität hinwegsehen kann. Es wird Kriminalunterhaltung der alten Schule geboten, funktional, aber mit dem nötigen Gefühl, großangelegt, aber genau beobachtet. Ein paar souverän aufgefädelte Set-Pieces (inklusive des wehmütigen Finales) runden den positiven Eindruck ab. Genre-Fans sind bei Sollima in guten Händen und Adagio gehört zu seinen besten Filmen.

Adagio läuft im Wettbewerb der Filmfestspiele von Venedig. Er hat leider noch keinen deutschen Starttermin.

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