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#Nirvana-Baby reicht Klage ein

Nirvana-Baby reicht Klage ein

Es ist eine Ikone der Popkultur und dennoch hoch umstritten: Das Unterwasserbild eines nackten Babys mit Dollarnote schmückte im September 1991 das Cover des Nirvana-Albums „Nevermind“. Die Aufnahme war in einem Schwimmbad im kalifornischen Pasadena entstanden. Schon in den Neunzigerjahren wurde das Bild des Fotografen Kirk Weedle kritisiert, da es die entblößten Genitalien eines Kindes zeigt – doch erst 30 Jahre später bahnt sich nun die erste juristische Auseinandersetzung um die Fotografie an: Der abgebildete Säugling, der heute 30 Jahre alte Spencer Elden, hat unter anderen die ehemaligen Bandmitglieder, die Nachlassverwalter von Kurt Cobain und den Fotografen verklagt.

Im Rechtsstreit am Bundesgericht von Los Angeles sollen mehrere Aspekte eine Rolle spielen. In einem Bericht des amerikanischen Fernsehsenders CBS heißt es, dass die Eltern von Spencer Elden nie ihre Einwilligung zur kommerziellen und massenhaften Verwertung der Fotografie gegeben hätten. Daneben erhebt Elden schwere Vorwürfe wegen sexueller Ausbeutung. Bei der Nacktdarstellung eines Minderjährigen handle es sich um Kinderpornografie, die gegen US-Gesetze vorstoße. Wie das US-Magazin Variety berichtet, fordert der Kläger jeweils mehr als 150.000 US-Dollar Schadensersatz von jedem der 17 Beklagten, darunter vom Fotografen Kirk Weddle, den Band-Mitgliedern Dave Grohl und Krist Novoselic, Kurt Cobains Ehefrau Courtney Love und Vertretern des Plattenlabels. Zudem habe er die Band nie getroffen, obwohl seinen Eltern bei dem Shooting ein gemeinsames Essen mit ihm und der Band versprochen worden sei, sobald Spencer erwachsen wäre. Durch den frühen Tod Kurt Cobains sei es jedoch nie dazu gekommen.

Vorwurf: „Wissentlich kommerzielle Kinderpornografie produziert“

Gegenüber verschiedenen US-Medien sagte Elden zudem, seine Identität und sein Name seien „für immer mit der kommerziellen sexuellen Ausbeutung durch das Bild verbunden“, die er als Schutzbefohlener durch den Fotografen erfahren habe. Er fühle sich wegen der Darstellung wie ein „Sexarbeiter, der nach einer Dollarnote greift“. Den beklagten Bandmitgliedern und dem Fotografen wirft er vor, „wissentlich kommerzielle Kinderpornografie produziert, besessen und beworben zu haben“ – auch, weil bewusst die Genitalien des Babys gezeigt wurden. Man hätte seinen Eltern versprochen, diese nicht zu zeigen. Dennoch hätten die Angeklagten die notwendigen Schritte unterlassen, um ihn und seine Persönlichkeitsrechte zu schützen und den Bilderschwarzhandel zu verhindern.

Bis heute wird das Cover tausendfach reproduziert. „Nevermind“ ist das erfolgreichste Album der Grunge-Rock-Band und verkaufte sich mehr als 30 Millionen Mal. Das Musikmagazin Rolling Stone wählte es 2020 auf Platz 6 der 500 besten Alben aller Zeiten sowie auf Platz 1 der 100 besten Alben der Neunzigerjahre.

In den US-Medien werden Elden jedoch auch Vorwürfe gemacht: Regelmäßig hat er sich in den vergangenen Jahren im gleichen Pool in „Nevermind“-Pose, wenn auch mit Unterhose, fotografieren lassen. 2016 äußerte er sich gegenüber BBC Radio ambivalent. „Es ist cool, aber seltsam, Teil von etwas zu sein, an das ich mich nicht einmal erinnere. Es ist merkwürdig, dass ich das fünf Minuten lang gemacht habe, als ich vier Monate alt war, und dann wurde dieses Bild so berühmt.“ Zudem äußerte er Unmut über die fehlende finanzielle Beteiligung am Erfolg des Albums und darüber, stets mit Nirvana in Verbindung gebracht zu werden, die Band aber persönlich überhaupt nicht zu kennen.

Ursprünglich sollte 1991 ein Archivfoto eines schwimmenden Babys verwendet werden. Die Kosten für die Urheberrechte seien allerdings für das Label Geffen Records zu teuer gewesen. Deswegen wurde der damals noch unbekannte Fotograf Kirk Weedle beauftragt, der wiederum ein befreundetes Pärchen fragte, ob ihr vier Monate altes Kind das Model sein könnte. Angeblich soll Kurt Cubain das Bild für das Cover selbst ausgewählt haben. Die Eltern von Elden erhielten damals rund 200 US-Dollar für das Shooting. Mehrere Jahre später bekam Elden vom Label eine Platin-Plakette zugeschickt. Sie soll dann an einer Wand im Wohnzimmer der Familie in Los Angeles gehangen haben.

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