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#Russischer Rückzug auf breiter Front

„Russischer Rückzug auf breiter Front“

Die ukrainische Gegenoffensive zwingt die russischen Streitkräfte im Nordosten der Ukraine zum Rückzug. Moskau gab am Samstag die Verlegung von Truppen bekannt. Soldaten sollten aus dem Gebiet Charkiw etwa aus der strategisch wichtigen Stadt Isjum abgezogen werden, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums in Moskau am Samstag.

Tatsächlich könnte sich die Stadt aber bereits unter ukrainischer Kontrolle befinden. Unter dem Schlagwort „taktischer Rückzug“ hatten auch russische Kriegsblogger am Samstag übereinstimmend den Abzug der russischen Armee aus der Stadt Isjum berichtet. Offenbar zogen sich die Truppen Richtung Osten zurück, um einer Einkesselung durch die ukrainische Armee zu entgehen. Auch ukrainische Medien berichteten mit Verweis auf Armeequellen über einen hastigen Abzug, bei dem Militärtechnik zurückgelassen worden sei. In sozialen Netzwerken verbreiten sich zudem Bilder von ukrainischen Kämpfern vor dem Ortseingangsschild von Isjum. Eine offizielle Bestätigung des ukrainischen Generalstabs steht unterdessen noch aus.

Zuvor hatten sich die Besatzer offenbar bereits in der Nacht aus der strategisch wichtigen Stadt Kupjansk auf die östliche Seite des Flusses Oskol zurückgezogen. Eine Brücke über den Fluss wurde offenbar schwer beschädigt. Videos zeigen ukrainische Soldaten, die an zurückgelassenem russischem Militärgerät vorbei in die Stadt einrücken. Am Samstag veröffentlichte ein Sprecher des Außenministeriums Bilder, die eine Rückeroberung der Stadt belegen. Auf einem Foto sind Soldaten zu sehen, die vor dem Stadtrat in Kupjansk mit ukrainischer Flagge in der Hand posieren. Vor ihnen auf dem Boden liegt die Flagge der Besatzer, die hier zuletzt an offiziellen Gebäuden wehte.

Der Verlust von Kupjansk ist für die russische Armee von zentraler Bedeutung: Die vor Kriegsbeginn rund 30.000 Einwohner zählende Stadt ist ein wichtiger Umschlagplatz im Nordosten der Front. Dort treffen mehrere Fernstraßen- und Eisenbahnlinien aufeinander, über die russische Truppen in Isjum und Sewerodonezk direkt aus Russland versorgt werden.

Die ukrainische Gegenoffensive im Nordosten des Landes hatte erst vor wenigen Tagen mit einem Vorstoß auf die Stadt Balaklija begonnen. Seitdem haben die ukrainischen Streitkräfte die russischen Truppen immer weiter zurückgeschlagen und nach eigener Darstellung bereits mehr als 1000 Quadratkilometer Territorium zurückgewonnen.

Für die russische Armee stellt sich die Situation äußerst ernst dar. Am Samstag riefen die Besatzer alle Bewohner der zuvor unter russischer Kontrolle stehenden Orte des Gebiets Charkiw zur Flucht auf. Derzeit ist unklar, wie tief die ukrainischen Truppen in dem Gebiet noch vorstoßen können.  Derart große Veränderungen im Frontverlauf hat es trotz russischer Offensivbemühungen seit Monaten nicht mehr gegeben. Während in den Telegram-Kanälen russischer Kriegsblogger im Minutentakt Updates veröffentlicht werden und dort von einer dramatischen Lage die Rede ist, gibt es von offizieller Seite nur wenige Verlautbarungen. Am Freitag hatte das russische Verteidigungsministerium auf ihr tägliches Update verzichtet und stattdessen Videoaufnahmen veröffentlicht, die russisches Militärgerät auf dem Weg ins Gebiet Charkiw zeigen sollen.

Die ukrainische Offensive im Gebiet Charkiw könnte auch weitreichende Folgen für den weiteren Verlauf der Kämpfe im Donbass haben. Eine Rückeroberung von Isjum würde einen russischen Angriff auf den Ballungsraum Slowjansk und Kramatorsk von Norden aus unmöglich machen. Im Frühjahr war Isjum wochenlang hart umkämpft worden.

Damals bestand auf ukrainischer Seite die Befürchtung, die Einnahme der Stadt würde Russland den Weg zur vollständigen Eroberung des Donbass öffnen. Die beiden Städte Slowjansk und Kramatorsk stellen derzeit den einzigen Großraum im Gebiet Donezk dar, der sich noch unter ukrainischer Kontrolle befindet. Nach dem Rückzug der russischen Truppen aus Kiew hatte Russland vor allem die vollständige Eroberung der Gebiete Donezk und Lugansk als Kriegsziel ausgegeben.

In sozialen Medien verbreiteten sich in den vergangenen Tagen Videos, die die Reaktion der Bewohner auf die Ankunft der ukrainischen Streitkräfte in den zurückeroberten Gebieten zeigen. Während die Soldaten auf einem Schützenpanzer durch die Dörfer fahren, eilen die Menschen jubelnd aus den Häusern oder stehen am Straßenrand und winken ihnen zu.

Eine frühere Version des Textes trug die Überschrift „Russische Truppen ziehen sich aus Region Charkiw zurück“, diese haben wir geändert.

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