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#Russisches Ultimatum an eingekesselte Verteidiger von Mariupol

„Russisches Ultimatum an eingekesselte Verteidiger von Mariupol“

Angesichts der „unmenschlichen“ Situation in der schwer umkämpften Hafenstadt Mariupol hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj mehr Unterstützung vom Westen gefordert. Entweder die „Partner liefern der Ukraine sofort alle notwendigen schweren Waffen“, oder sie unterstützten ihn bei den Verhandlungen über ein Ende der Belagerung, sagte Selenskyj in der Nacht zu diesem Sonntag. Die russischen Streitkräfte, die mittlerweile laut eigenen Angaben das gesamte Stadtgebiet bis auf die Stahlwerke kontrollierten, setzten den verbliebenen Verteidigern ein Ultimatum.

Selenskyj will mit westlichen Kampfflugzeugen den „Druck auf Mariupol verringern und die Belagerung“ aufbrechen. Der ukrainische Präsident räumte ein, die Suche nach einer „militärischen oder diplomatischen“ Lösung der Situation sei „äußerst schwierig“.

Amerikanische Waffen eingetroffen

Unterdessen sind erste Teile des jüngsten Unterstützungspakets aus den USA in der Ukraine eingetroffen. Das berichtete der TV-Sender CNN in der Nacht unter Berufung auf einen Beamten im Weißen Haus. Washington hatte am Mittwoch Kiew weitere Waffen und Munition im Wert von bis zu 800 Millionen Dollar (740 Millionen Euro) zugesagt – darunter auch Artillerie, gepanzerte Fahrzeuge und Hubschrauber.

Die neuen Lieferungen sollen die Ukraine demnach insbesondere angesichts des befürchteten russischen Großangriffs in der östlichen Donbass-Region unterstützen. Die Vereinigten Staaten haben der Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskrieges Ende Februar damit bereits Waffen im Wert von 2,5 Milliarden US-Dollar zugesagt oder geliefert. Russland hatte wegen Waffenlieferungen an die Ukraine kürzlich Protestnoten an mehrere westliche Länder, darunter die USA, gesendet.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen rief zu schnellen europäischen Waffenlieferungen auf. „Für alle Mitgliedstaaten gilt, wer kann, sollte schnell liefern, denn nur dann kann die Ukraine in ihrem akuten Abwehrkampf gegen Russland bestehen“, sagt von der Leyen der „Bild am Sonntag“ laut einem Vorabbericht. Dabei unterscheide sie nicht zwischen leichten und schweren Waffen. Die EU plane außerdem ein Embargo russischen Öls sowie eine Ausweitung der Sanktionen auf die Sberbank, Russlands wichtigste Bank.

Drohendes Ende der Gespräche

Eine Tötung der verbliebenen ukrainischen Streitkräfte in Mariupol würde laut Selinskyj das endgültige Aus der Gespräche mit Russland bedeuten. Diese hatten in den vergangenen Wochen keine Ergebnisse gebracht. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte gesagt, sie seien in einer „Sackgasse“ angelangt.

Mariupol wird seit den ersten Tagen nach dem russischen Einmarschs belagert. Inzwischen ist die einst über 400.000 Einwohner zählende Stadt im Südosten weitgehend zerstört, die humanitäre Lage ist katastrophal.

Ultimatum an verbliebene Verteidiger

Das Verteidigungsministerium in Moskau erklärte, russische Truppen hätten die Kontrolle über das „gesamte Gebiet der Stadt“. Ukrainische Truppen seien in einem Industriegebiet eingekesselt worden. Es forderte die Kämpfer auf, den Widerstand aufzugeben und das Gelände der Asowstal-Werke bis Sonntagmittag zu verlassen: „Ihre einzige Chance, ihr Leben zu retten, besteht darin, freiwillig die Waffen niederzulegen und sich zu ergeben.“

Selenskyj sagte ukrainischen Medien, die Ukraine müsse sich darauf vorbereiten, dass Russland im weiteren Verlauf des Konflikts Atomwaffen einsetzen könnte. Bereits am Vortag hatte er gesagt, Russland könnte aus Verzweiflung über militärische Rückschläge Atomwaffen oder chemische Waffen einsetzen.

Österreichs Bundeskanzler Karl Nehammer sagte indessen dem amerikanischen Sender NBC, Putin befinde sich „jetzt in seiner eigenen Kriegslogik“. „Er glaubt, dass er den Krieg gewinnt.“ Nehammer hatte Putin am Montag in Moskau getroffen.

Kiew wieder Ziel von Angriffen

Russlands Streitkräfte verstärkten unterdessen nach zwei Wochen relativer Ruhe wieder ihre Luftangriffe auf Kiew. Am Samstag griffen sie unter anderem eine Panzerfabrik in der ukrainischen Hauptstadt an. Bei dem Beschuss mit „hochpräzisen Langstreckenwaffen“ seien Produktionsgebäude der Fabrik zerstört worden, teilte das russische Verteidigungsministerium auf Telegram mit. Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko berichtete, ein Mensch sei getötet und mehrere weitere durch Explosionen verletzt worden.

Russische Truppen hatten am Freitag bereits einen Rüstungskomplex nahe der Hauptstadt angegriffen, in dem laut der Website des staatlichen Rüstungskonzerns Ukroboronprom „Neptun“-Raketen hergestellt wurden. Mit Raketen dieses Typs war der am Donnerstag gesunkene russische Raketenkreuzer „Moskwa“ laut ukrainischen Angaben beschossen worden. Moskau bestätigte diese Angaben nicht und erklärte, an Bord des Schiffs sei Munition explodiert.

Am Samstag veröffentlichte das russische Verteidigungsministerium ein Video, das mutmaßliche Überlebende des Untergangs bei einem Treffen mit dem Marinechef zeigen soll. Das Ministerium erklärte zudem, ein ukrainisches Transportflugzeug in der Region Odessa abgeschossen zu haben, das von westlichen Staaten gelieferte Waffen an Bord hatte.

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