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#Russland: Drohnen-Angriffe auf Moskau

Äußerlich hat der neuerliche Drohnenangriff auf Moscow City, das Hochhausviertel im Westen der russischen Hauptstadt, nicht viel Schaden angerichtet. Es fehlen nach dem Einschlag in der Nacht auf Dienstag sechs Glasfenster im 21. Stock eines Turms namens „IQ-Quartal“. Laut Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin sind weitere Fenster auf 150 Quadratmetern der Fassade beschädigt.

Derselbe Turm, der den Fluss Moskwa und den sogenannten Dritten Transportring um Moskaus Zentrum überragt, war schon in der Nacht auf Sonntag von einer Drohne getroffen worden, neben einem weiteren Bau, dem Geschäftszentrum „Oko-2“. Dort war die Drohne bei einer Autowaschanlage eingeschlagen und verletzte laut offiziellen Angaben einen Wachmann. Aus zerstörten Fenstern in den fünften und sechsten Stockwerken des „IQ-Quartal“ waren offizielle Dokumente auf die Straße geflogen. Passanten veröffentlichten Aufnahmen davon in sozialen Medien. Im „IQ-Quartal“ sind seit einigen Jahren Büros der Ministerien für Industrie und Handel, für wirtschaftliche Entwicklung sowie für digitale Entwicklung untergebracht.

Hochhäuser standen einst für modernes Russland

So kann den Angriffen auf Mos­cow City symbolischer Wert beigemessen werden. Das Viertel liegt im Zentrum der Hauptstadt, die von der Luftverteidigung bestens geschützt sein sollte. Das dafür zuständige Verteidigungsministerium teilte mit, einen „Versuch einer Terrorattacke des Kiewer Regimes mit Flugapparaten auf Objekte in der Stadt Moskau und im Moskauer Gebiet durchkreuzt“ zu haben: Die Abwehr habe zwei ukrainische Drohnen westlich der Hauptstadt „in der Luft vernichtet“, eine weitere Drohne sei mittels Störfunk manövrierunfähig gemacht worden und in Moscow City abgestürzt. In der Nacht auf Sonntag hatte das Militär von einer westlich von Moskau abgefangenen Drohne und zwei unsteuerbar gemachten Drohnen gesprochen, die dann in Moscow City abgestürzt seien.

Moscow City war einst als Visitenkarte eines modernen, weltoffenen Russlands gedacht. Doch nach der Annexion der Krim 2014 blieben viele Büros leer. Deshalb sprangen staatliche Stellen ein. Jetzt, im großen Krieg gegen die Ukraine und den laut dem Kreml „kollektiven Westen“, haben die Drohnenangriffe auch dazu geführt, dass mit dem Flughafen Wnukowo ein verbliebenes Tor Russlands zur Welt in den Nächten auf Sonntag sowie Dienstag Starts und Landungen von Flugzeugen aussetzte.

Wie üblich bei Angriffen auf russischem Gebiet bekannte sich die Regierung in Kiew nicht dazu, wohl, um Kritik von westlichen Unterstützern zu vermeiden. Ein ukrainischer Militärsprecher zog die Schlagkraft der russischen Luftverteidigung in Zweifel, und der Berater des Präsidentenamtes Mychajlo Podoljak schrieb auf der Plattform X, Moskau gewöhne sich an den „vollwertigen Krieg, der bald ganz auf das Gebiet der ‚Autoren des Krieges‘ übergreift“. Russland stehe ein „objektiver historischer Prozess“ bevor: „Mehr unbekannte Drohnen, mehr Zusammenbruch, mehr zivile Konflikte, mehr Krieg.“

Seit einem Drohnenangriff auf den Senatspalast im Kreml Anfang Mai ist es mehrfach zu entsprechenden Angriffen auf Moskau und das Umland gekommen; größere Schäden sind indes nicht entstanden. Erst recht gemessen an der Zerstörung, die russische Angriffe auf ukrainische Städte anrichten. Dennoch verglich die Sprecherin des russischen Außenministeriums die Angriffe auf Moscow City am Dienstag mit den Anschlägen auf die USA vom 11. September 2001, „die Methodologie ist dieselbe“. Dem schloss sich Dmitrij Peskow, der Sprecher von Präsident Wladimir Putin, nicht an. Er sagte bloß, es gebe eine „offensichtliche Bedrohung“, gegen die „Maßnahmen ergriffen“ würden. Eine ist, dass Ministeriumsmitarbeiter nun vorerst von zu Hause arbeiten.

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