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#Russland will wieder zurück nach oben

Russland will wieder zurück nach oben

Wenn den Amerikanern eine Raumfahrtmission gelingt, reagiert der Chef von Russlands Weltraumbehörde Roskosmos, Dmitrij Rogosin, gerne mit hämischen Witzen. So etwa im Februar, als eine Sonde der Nasa erfolgreich auf dem Mars landete. Da postete Rogosin auf Twitter ein Bild von Marsmenschen, die ein Schild halten mit der Aufschrift: „Yankees go home!“ Und als die Vereinigten Staaten 2014 Sanktionen unter anderem gegen russische Weltraumfirmen verhängten, schrieb Rogosin, dann sollten die Amerikaner doch besser künftig ihre Astronauten mit einem Trampolin zur Internationalen Raumstation ISS schicken als wie bis dahin mit russischen Sojus-Raketen.

Katharina Wagner

Wirtschaftskorrespondentin für Russland und die GUS mit Sitz in Moskau.

Auffällig anders reagierte Rogosin, als China Mitte Mai erstmals erfolgreich eine Sonde auf dem Mars landen konnte: Da gratulierte er höflich zu diesem „großen Erfolg“. Russland hat China wegen der schlechten Beziehungen zum Westen als bevorzugten Partner auserkoren. Auch in der Raumfahrt soll Peking nun dafür sorgen, dass Moskau den Anschluss nicht völlig verliert. Während Amerikaner wie Jeff Bezos inzwischen privat ins All fliegen, ist Russland in dieser Hinsicht ein Schatten früherer Tage.

Als die Sowjets 1957 mit dem Sputnik den ersten künstlichen Erdsatelliten ins All schickten, plante Mao in Peking seine katastrophale Wirtschaftskampagne „Großer Sprung nach vorn“, die vier Jahre später mit dem Ergebnis von geschätzt 45 Millionen Hungertoten ihr Ende nehmen sollte. Für die Raumfahrt hatte die Volksrepublik, deren Wirtschaft kleiner war als die der meisten Länder in Afrika, kein Geld. Staatsführer Mao sprach zwar davon, dass China auch einen Satelliten bauen wolle, erkannte aber schnell, „dass wir nicht einmal eine Kartoffel ins All schießen können“.

Amazon-Gründer Jeff Bezos ist erst vor kurzem privat ins Weltall geflogen – und hat noch viel vor.


Amazon-Gründer Jeff Bezos ist erst vor kurzem privat ins Weltall geflogen – und hat noch viel vor.
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Bild: Reuters

Heute ist China eine Macht im Weltraum. Vor der pompösen Feier zum einhundertjährigen Bestehen der Kommunistischen Partei am 1. Juli gratulierte Staatspräsident Xi Jinping drei Astronauten, die die Partei rechtzeitig zum Beweis ihres Erfolgs in Chinas erste eigene Raumstation geschickt hatte. Wenige Wochen zuvor hatte China seinen eigenen Rover auf dem Mars landen lassen. 2033 soll dort auch ein mit Astronauten besetztes Raumschiff ankommen, die auf dem Roten Planeten eine Basisstation aufbauen sollen.

China auf dem Weg zur führenden Weltraumnation

Während die amerikanische Nasa mit dem Kongress heftig ringen muss, um wenigstens einen Teil der von ihr gewünschten Gelder für weitere Missionen zu erhalten, fließen in China immer mehr Milliarden in das staatliche Raumfahrtprogramm. Die Amerikaner ausgenommen, investierte mit knapp 9 Milliarden Dollar im vergangenen Jahr kein anderes Land so viel in die Eroberung des Weltalls. Zwar ist das Budget der Chinesen immer noch gerade einmal ein Fünftel so groß wie die Summe, die Amerika in die Raumfahrt steckt. Angesichts der Vorgabe Xis, China solle zu einer „führenden Weltraumnation“ werden, dürften dort den Wissenschaftlern bald noch deutlich mehr Geld zur Verfügung stehen.

Bei der Zusammenarbeit mit den Russen schielt China vor allem auf deren reichen Erfahrungsschatz in der Raumfahrt. Peking ist sich dabei wohl bewusst, dass das zu Sowjetzeiten ruhmreiche Kosmosprogramm Moskaus seit Jahren tief in der Krise steckt. An den aktuellen internationalen Wettkämpfen im Weltraum, etwa der Frage, wer zuerst Touristen ins All befördert, nimmt Russland gar nicht teil. Selbst die früheren Errungenschaften sind mittlerweile veraltet oder überholt: Das russische Modul der Internationalen Raumstation (ISS), das 1998 als Erstes ins All gebracht wurde, hat Risse im Metall und lässt sich nicht mehr reparieren, weshalb Russland angekündigt hat, die Raumstation von 2025 an nicht mehr nutzen zu wollen.

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