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#Samsung spürt die Folgen der Halbleiterknappheit

Samsung spürt die Folgen der Halbleiterknappheit

Die Knappheit an Halbleitern ist bei Samsung Electronics, dem wichtigsten Unternehmen Südkoreas, angekommen. Im ersten Quartal des Jahres beeinträchtigte der Mangel an Mikrochips schon das Geschäft mit Displays, weil wichtige Hersteller von Smartphones aufgrund der Knappheit weniger bei Samsung bestellten. Für das aktuelle zweite Quartal warnte Samsung am Donnerstag, dass auch der hauseigene Verkauf von Smartphones und anderen mobilen Elektronikgeräten beeinträchtigt werde.

Ungewollt trug Samsung Electronics zu der schwierigen Lage selbst bei. Im Februar führte ein gewaltiger Schneesturm in Texas zu Stromausfällen und Wassermangel in einem Halbleiterwerk des Unternehmens in Austin. Die Produktion musste zeitweise stillgelegt werden, läuft mittlerweile aber wieder mit voller Kapazität. 71.000 Siliziumscheiben (Wafer) waren betroffen, erklärte Samsung in einer Analystenkonferenz zum Ergebnis des ersten Quartals. Der Schaden belaufe sich auf 300 Milliarden bis 400 Milliarden Won (bis zu 300 Millionen Euro).

Koreaner prüfen Standorte in Amerika

Samsung hatte schon zuvor vor einem ganzen Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage am Markt für Halbleiter gewarnt. Taiwan Semiconductor Manufacturing (TSMC) prognostizierte diesen Monat, dass die Knappheit sich bis in das kommende Jahr hinein hinziehen könne. Samsung Electronics versucht mit neuen Investitionen, dem Marktführer in der Auftragsproduktion von Mikrochips Konkurrenz zu machen.

Die Koreaner prüfen derzeit Standorte in den Vereinigten Staaten für eine neue 17 Milliarden Dollar teure Fabrik. Vizepräsident Han Shawn von der Halbleiterabteilung kündigte am Donnerstag an, dass Samsung in der zweiten Jahreshälfte die Massenproduktion in der Fertigungslinie Pyeongtaek 2 in Südkorea beginnen werde.

Der Produktionsausfall in Austin war nach Angaben Samsungs noch vor den sinkenden Preisen für NAND-Speicherchips der wichtigste Grund dafür, dass die Halbleitersparte des Konzerns im Zeitraum von Januar bis März einen niedrigeren Betriebsgewinn als zuvor erwirtschaftete. Erstmals seit dem Frühjahr 2016 erwirtschaftete die Mobiltelefonsparte einen höheren Betriebsgewinn als die Halbleiter. Dazu trug bei, dass Samsung das neue Spitzenmodell Galaxy S 21 in diesem Jahr schon im Januar und damit früher als üblich vorgestellt hatte.

Samsung-Aktie

SAMSUNG EL./25 GDRS NV PF


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Doch Samsung warnte, dass Umsatz und Gewinn im Geschäft mit mobiler Elektronik in diesem Quartal sinken dürften wegen des Mangels an Bauteilen und einer schwächeren Nachfrage für das neue Handy-Spitzenmodell. In der Halbleitersparte erwartet das Unternehmen dagegen einen signifikanten Zuwachs des Umsatzes und des Gewinns.

Samsung bestätigte die schon Anfang April vorab geschätzten finanziellen Eckwerte für das erste Quartal. Der Umsatz stieg um 18 Prozent auf 65,39 Billionen Won, der Überschuss um 46 Prozent auf 7,14 Billionen Won (5,3 Milliarden Euro). Operativ erwirtschaftete Samsung einen Überschuss von 9,38 Billionen Won.

Die gute Entwicklung stützte sich auf den Verkauf an Smartphones und auf die in der Pandemie starke Nachfrage nach Fernsehern und Haushaltsgeräten. Im aktuellen Quartal erwartet Samsung mit Verweis auf die bevorstehende Fußballeuropameisterschaft und die Olympischen Spiele in Tokio einen weiteren Schub für den Verkauf von Fernsehern. Die Sonderkonjunktur für Fernseher dürfte nach den Angaben des Unternehmens im zweiten Halbjahr aber enden, wenn die Menschen mit zunehmenden Schutzimpfungen gegen Covid-19 ihre Nachfrage nach Heimunterhaltung auf Aktivitäten im Freien umstellten.

Schwierige Phase für Samsung

Das wichtigste südkoreanische Unternehmen befindet sich in einer schwierigen Phase. Der Vize-Vorsitzende Lee Jae-yong sitzt derzeit wegen Bestechung und Veruntreuung im Gefängnis, so das die strategische Entscheidungsfindung des Konzerns deutlich erschwert ist. Südkoreanische Wirtschaftsverbände bitten Präsident Moon Jae-in um eine Begnadigung, die bislang aber nicht in Sicht ist.

Erst am Mittwoch hatte die Lee-Familie ihre Pläne vorgestellt, wie sie die Erbschaft des im vergangenen Oktober verstorbenen Vorsitzenden Lee Kun-hee regeln wolle. Die Familie will die Kunstsammlung des Vaters mit mehr als 23.000 Stücken an südkoreanische Museen spenden. Auf die Lees kommt darüber hinaus eine Erbschaftssteuerzahlung von mehr als 12 Billionen Won (9 Milliarden Euro) zu.

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