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#Sanitätsdienst fordert tausende neue Soldaten

Sanitätsdienst fordert tausende neue Soldaten

Bioterroristische Angriffe können Deutschland und seinen Verbündeten mindestens ebenso zusetzen wie Angriffe mit konventionellen Waffen – sie sind aber wahrscheinlicher und in Kombination mit Cyberattacken auf die Gesundheitsinfrastruktur eventuell eine starke Bedrohung. Nach Auffassung des Sanitätsdienstes der Bundeswehr ist das eine Lehre aus der Covid-19-Pandemie.

Peter Carstens

Lorenz Hemicker

In einem Positionspapier schlägt der Inspekteur des Sanitätsdienstes Ulrich Baumgärtner daher eine umfassende Stärkung aller medizinischen Komponenten der Bundeswehr vor. Das Sanitätswesen habe sich in der gegenwärtigen Pandemie bewährt, sei aber auf Verbesserungen angewiesen, um in Zukunft, sowohl in militärischen als auch zivilen Krisen, bestehen zu können.

Der Generaloberstabsarzt und sein Stab schlagen vor, Beschaffungsvorhaben für die medizinische Betreuung der Bundeswehr und für die Zivilgesellschaft zu beschleunigen und dafür Haushaltsmittel bereitzustellen. Nachdem der Sanitätsdienst bereits Teile des medizinischen Beschaffungswesens vom zentralen Rüstungsamt in Koblenz übernommen hat, fordert Baumgärtner nun, das gesamte Beschaffungswesen und das dazugehörige Personal für den Sanitätsdienst zu bekommen.

Der Sanitätsdienst als Instrument der Politik

Für den ersten, bereits genehmigten Schritt wurde in den vergangenen Monaten eine neue Beschaffungsorganisation im Kommando Sanitätsdienst vorbereitet, die bis Juni ihre Arbeit aufnehmen soll. Allerdings wurde dazu bislang noch kein Personal des Rüstungsamtes „verschoben“. Nur mit einer effizienteren und schnelleren Beschaffung, so heißt es in dem noch unveröffentlichten Positionspapier, sei mit „rasanten Innovationszyklen in Wissenschaft und Technik Schritt zu halten“. Die gegenwärtigen Beschaffungsabläufe könnten „derzeit nicht Schritt halten. Es muss zukünftig schneller gelingen, Material zu regenerieren und technische Neuerungen in die Anwendung zu bringen.“

Baumgärtner, der sein Amt seit 2018 innehat, sagte der F.A.Z.: „Investitionen in die Zukunft des Sanitätsdienstes tragen zur staatlichen Resilienz bei und eröffnen ein breites Spektrum an Handlungsoptionen für die Politik.“ Denn aus seiner Sicht kann der Sanitätsdienst auch als Instrument der Politik wirken, „vom international beachteten Signal der Verbundenheit“ wie kürzlich gegenüber Portugal oder zuvor während der Ebola-Krise in Westafrika bis hin zur Unterstützung lang andauernder Einsätze wie etwa in Mali oder Afghanistan. Der Grad der Ausstattung, so heißt es in dem Positionspapier weiter, „bestimmt dabei maßgeblich den Einsatzwert“.

Um besser auf künftige medizinische Großlagen in Deutschland vorbereitet zu sein, schlägt der Sanitätsdienst vor, ein Netz von Partnerkrankenhäusern aufzubauen. Die fünf Bundeswehrkrankenhäuser seien nicht ausreichend. Die aktuelle Pandemie, so die offenkundige Hoffnung, hat womöglich auch eher militärkritischen Teilen der Gesellschaft bewiesen, was die Bundeswehr leisten kann. Anders als die zivilen medizinischen Einrichtungen seien die Streitkräfte zudem „die einzigen Elemente im Gesundheitssystem, die in Krisenzeiten über eine eigene Reserve verfügen“, nämlich die Sanitätsregimenter, die meist in der Nähe der Bundeswehrkrankenhäuser stationiert sind. Der Sanitätsdienst plädiert zudem dafür, Forschungsexpertise der Streitkräfte – etwa in Bundeswehr-Instituten für Mikrobiologie, Toxikologie, Präventivmedizin oder Radiobiologie – ressortübergreifend mit anderen, zivilen Forschungsverbünden zu verknüpfen.

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