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#Sankt Moritz wird noch teurer

Sankt Moritz wird noch teurer

Für eine Saison standen in vielen Skigebieten die Lifte still. Dort, wo sie nicht stillstanden, herrschte oftmals eine gespenstische Atmosphäre. Grund war die grassierende Covid-Pandemie. Doch in der nun bevorstehenden Saison wird zwar nicht alles wieder wie früher sein, aber vieles wieder normal. Die Menschen zieht es wieder in die Skigebiete. Nicht nur als Urlauber, sondern auch als Hausbesitzer. Vor allem reiche Menschen investieren dort ihr Vermögen. Die Investmentgesellschaft Knight Frank untersucht seit Jahren, wie sich die Preise in Skigebieten verändern, und hat nun ihren neuesten Jahresbericht veröffentlicht. Sie untersucht in ihrer „Global Buyer“-Studie sowohl die Interessen der Käufer als auch in ihrem Index die Preisentwicklung.

Demnach hat der Anteil der Menschen, die eher eine Skihütte kaufen, im Zuge von Corona zugenommen: von 11 Prozent im Vorjahr auf 18 Prozent in diesem Jahr. Und das sorgt für neue Rekorde der Hauspreise. Die Preise für Immobilien in Skigebieten werden demnach in den kommenden Jahren weiter steigen. Zwar bleibe die Anzahl der Skifahrer auf der Welt ungefähr gleich, aber besonders in Asien könnte es viele neue Skifans geben, angetrieben von der Winterolympiade in China. Mehr als 13 Millionen Skifahrer gibt es dort bereits. Und die chinesischen Superreichen kaufen auch gern in Europa. Besonders asiatische Käufer können sich mit 22 Prozent gut eine Immobilie in Skigebieten vorstellen. Noch ist davon aber nichts zu sehen – unter den Top-Five-Käuferländern finden sich noch keine asiatischen Länder.

Besonders in Sankt Moritz haben sich die Preise deutlich erhöht. Dort, wo die Reichen sich die Tür in die Hand geben, sind die Preise um 17 Prozent gestiegen. Gründe sind ein Mangel an Angebot und eine starke Nachfrage. Vor einem Jahr waren noch 90 Objekte zum Kauf verfügbar, nun waren es nur noch 20.

„Dieses Jahr war eine Anomalie“

Allgemein sind die Schweizer Ski­resorts dieses Jahr die beliebtesten. Und auch die Gründe dafür liegen laut Knight Frank genau in den Corona-Regeln, die am lockersten gewesen seien. Eigene Einreiseregeln, die Entscheidung, die Skigebiete im Dezember 2020 trotzdem zum Teil zu öffnen, und die allgemeine Reaktion auf die Pandemie seien für Käufer ausschlaggebend gewesen. Ähnlich ist es im Skigebiet Verbier gewesen. Die Preise sind um 10 Prozent gestiegen. Der Quadratmeter wurde dort teilweise für 30.000 Schweizer Franken verkauft – ein Rekord.

Kate Everett-Allen, die bei Knight Frank den globalen Markt verantwortet, sagt dazu: „Dieses Jahr war eine Anomalie. Wir erwarten nicht, dass sich dieser Preisanstieg so fortsetzen wird. Nachfrage und Angebot werden sich wieder die Waage halten“, schätzt die Expertin ein. Alex Koch de Gooreynd, der den Schweizer Bereich verantwortet, erklärt das geringe Angebot und die hohe Nachfrage nach Immobilien: „Mögliche Verkäufer sind selbst Vermieter geworden, und Eltern geben die Wohnungen lieber ihren Kindern, als sie zu verkaufen. Die Liebe zu den Bergen zeigt gleichzeitig keine Abkühlung.“

Auch in den französischen Alpen sind die Preise gestiegen, aber bei Weitem nicht so stark. In Chamonix und Megève ging es um 6,1 Prozent und 4,7 Prozent nach oben. Grund dafür war unter anderem die leichte Erreichbarkeit aus Städten wie Mailand, Turin und Genf. In Frankreich gibt es daneben die Häuser mit der höchsten Miete: In Courchevel kostet die tägliche Miete im Durchschnitt 516 Euro. Roddy Aris, der für Frankreich zuständig ist, erklärt: „Besonders die Resorts in mittlerer Höhe, die das ganze Jahr über eine tragfähige Basis mit einer Mischung von Aktivitäten bieten, sprechen eine breitere Käuferschicht an.“

Megatrends Klima und Corona

Die Gewinner des Vorjahres sind dagegen etwas abgetaucht. Hier kann man besonders gut ein Schlaglicht auf Aspen im amerikanischen Colorado werfen. Nachdem im Jahr 2020 mehr als 50 Prozent mehr Transaktionen als noch im Jahr 2019 verzeichnet worden waren, sah es 2021 ganz anders aus. Grund war aber nicht eine mangelnde Nachfrage, sondern ein mangelndes Angebot. Im August 2021 gab es nur 19 neue Angebote auf dem Markt, im Jahr zuvor waren es noch 61. Dieses Jahr wechselten deswegen nur 25 Objekte den Besitzer, im August 2020 waren es noch 54 gewesen.

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Und was ist den Käufern allgemein in diesem Jahr wichtig? An erster Stelle steht natürlich eine gute Anbindung an größere Skigebiete. Genannt werden zudem eine gute Luft und eine tolle Sicht auf die Natur. Außerdem wollen sich viele mehr ins Private zurückziehen und dort dann mehr Zeit mit Familie und Freunden verbringen.

Doch die beiden Megatrends Corona und Klima haben ihre Spuren hinterlassen. So sollen viele Wohnungen und Häuser perfekt für das Homeoffice aufgestellt sein. Dazu gehören ein schnelles Breitbandinternet und eine schnelle Anbindung an den Flughafen. Mit Blick auf den Klimawandel sagen 90 Prozent, Energieeffizienz sei ihnen wichtig oder sehr wichtig. Nicht umsonst nutzt schon ein Drittel der 250 Top-Skigebiete auf der Welt zu 100 Prozent erneuerbare Energien, weitere 60 Prozent nutzen sie zumindest zum Teil.

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