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#Schaden durch gefälschte Produkte steigt weiter an

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86 Millionen gefälschte Artikel zogen Zollbehörden im Jahr 2022 aus dem Verkehr. Aus Fernost wurden Computerspiele, Elektronik und Kleidung bestellt. Im EU-Binnenmarkt dominieren weiter gefälschte Tabakwaren.

Der „Black Friday“ und die vielen Weihnachtseinkäufe sorgen in diesen Tagen nicht nur bei den Paketzustellern für Stress. Kommt das im Internet bestellte vermeintliche Schnäppchen aus Fernost oder den unmittelbaren EU-Nachbarländern, wirft der Zoll bei Verdacht einen Blick auf die Ware.

Marcus Jung

Redakteur in der Wirtschaft.

Wie groß das Ausmaß der beschlagnahmten Waren und der wirtschaftliche Schaden von Produktfälschungen im vergangenen Jahr war, zeigen jetzt veröffentlichte Daten: Rund 86 Millionen gefälschte Artikel zogen die jeweiligen nationalen Zollbehörden an den EU-Außengrenzen und im EU-Binnenmarkt im Jahr 2022 aus dem Verkehr, heißt es in einem Bericht des EU-Amtes für geistiges Eigentum (EUIPO) im spanischen Alicante, an dem die Generaldirektion Steuern und Zollunion der EU-Kommission mitgearbeitet hat. Den Wert der „fake ware“ schätzt das EUIPO auf mehr als zwei Milliarden Euro, was einem Anstieg von 3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr 2021 entspricht.

Höhere Nachfrage nach „fake ware“

Nach einem zwischenzeitlichen Rückgang im Corona-Jahr 2020, als deutlich weniger Waren beschlagnahmt worden waren, haben sich die organisierte Produktfälschung und damit Verstöße gegen geistige Eigentumsrechte wieder auf einem höheren Niveau eingependelt. Aus dem Datenmaterial lassen sich sowohl die Handelsströme als auch Verlagerungen der kriminellen Handlungen herauslesen.

Die Zahl der tatsächlich entdeckten Fälschungen, die erstmals in den Wirtschaftsraum der EU gelangen, ist deutlich rückläufig. Waren es im Vorjahr noch über 75.000 Fälle, so sind es im Jahr 2022 nur noch 63.000 beschlagnahmte Warensendungen, was einem Rückgang von 15 Prozent entspricht. Der Wert der Waren, die nach wie vor überwiegend aus China, Hongkong und der Türkei stammen, stieg jedoch um 11 Prozent auf nun geschätzte 943 Millionen Euro. Mit den Ansprüchen der Käufer sind also offenbar auch die Angebotspreise der Produktpiraten im Ausland gestiegen – in dem Report ist vom „erheblichen Anstieg“ insbesondere einiger der teuersten Kategorien wie Elektronik, Smartphones und Kleidung die Rede.

Deutlicher ist der Trend im EU-Binnenmarkt: Hier stieg die Zahl der beschlagnahmten Fälschungen innerhalb eines Jahres um rund 26 Prozent an. Polizei, Zoll und nationale Marktüberwachungsbehörden zogen 67 Millionen Produkte aus dem Verkehr. Ihr geschätzter Wert stagnierte jedoch bei 1,2 Milliarden Euro, was das EU-Amt und die Kommission auf eine „deutliche Verschiebung“ hin zu Billigprodukten zurückführen.

Fast 97 Prozent aller gefälschten Produkte wurden in nur sechs Mitgliedstaaten beschlagnahmt. Spitzenreiter ist Italien mit allein 63 Prozent, mit deutlichem Abstand vor Frankreich, Spanien und den Niederlanden. Am häufigsten wurden im Binnenmarkt Zigaretten, Verpackungsmaterial und Spielzeug gefälscht, während von Käufern aus dem EU-Ausland deutlich häufiger kopierte Computerspiele, DVDs und Tonträger nachgefragt wurden.

In einer anderen Studie zeigte das EUIPO jüngst eine Reihe von Faktoren auf, die – wenn sie zusammenwirken – das Ausmaß der Produktpiraterie in einer Volkswirtschaft begünstigen können. Demnach besteht ein Zusammenhang zwischen der Anzahl gefälschter Produkte und dem Gesamtwert der Importe in ein Land, dem Bildungsniveau und dem durchschnittlichen Einkommen der Bevölkerung, der Infrastruktur sowie dem freien Zugang zum Internet.

Die Analyse kommt zu dem Schluss, dass gerade die wachsende Rolle des Internets zu einer deutlichen Erleichterung des Handels mit gefälschten Waren geführt hat. Im Online-Umfeld sei es generell sehr leicht, getäuscht zu werden, heißt es in der Studie vom Juli 2023.

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