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#Schneller zum Facharzt

„Schneller zum Facharzt“

Deutschland hat viele Ärzte, im Verhältnis zur Einwohnerzahl sogar sehr viele. Rund 80.000 davon haben sich als Fachärzte mit eigener Praxis niedergelassen, als Spezialisten für Augenheilkunde, Hals-Nasen-Ohren-Leiden, Orthopädie oder Gynäkologie zum Beispiel. Die Deutschen gehen aber auch sehr, sehr oft zum Facharzt. Deshalb bietet die Hals-Nasen-Ohren-Praxis im Frankfurter Nordwesten, bei der wir für diesen Artikel angefragt haben, ihren nächsten freien Termin erst am 31. Mai an.

Sebastian Balzter

Redakteur in der Wirtschaft der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

Privatpatienten kommen dort übrigens früher dran. Sie müssen bloß drei Tage warten, nicht 13 Wochen. Aber um diesen Unterschied soll es hier einmal nicht gehen. Wir wollen stattdessen zwei Wege beschreiben, wie gesetzlich Versicherte leichter und schneller an einen Termin beim Facharzt kommen.

Wer das Problem nicht aus eigener Erfahrung kennt, der kann sich mithilfe einiger Daten einfühlen. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung hat in ihrer jüngsten Patientenbefragung ermittelt, dass 40 Prozent aller Patienten länger als drei Tage auf einen Arzttermin warten; seit 2008 hat dieser Anteil um fast ein Drittel zugenommen. Und „länger als drei Tage“ kann viel bedeuten. Das Wirtschaftsforschungsinstitut RWI hat in einer Studie bei Internisten und Ohrenärzten eine durchschnittliche Wartezeit von 25 Tagen ermittelt. Die frustrierenden Stunden, die beim Abtelefonieren der Praxen draufgehen, nicht mitgezählt.

Es gibt einen überraschend einfachen Tipp für alle, die sich das ersparen möchten. Wer schneller drankommen will, der muss dafür sorgen, dass sich genau das auch für den Arzt lohnt.

Bestechung? Es geht viel eleganter

Wir würden in der F.A.S. selbstredend nie zu Bestechung raten, einem Kuvert mit Banknoten auf dem Praxistresen etwa. Im deutschen Gesundheitswesen geht das eleganter. Seit einigen Jahren betreiben die Kassenärztlichen Vereinigungen dafür einen eigenen Terminservice. Dazu hat sie der Gesetzgeber verpflichtet, um etwas gegen den Wartefrust vieler Patienten zu tun. Dieser Vermittlungsdienst ist unter der Telefonnummer 116117 erreichbar und – komfortabler, weil ohne Warteschleife – im Internet unter der Adresse 116117.de oder mit der Smartphone-App 116117.

Hier gibt man außer der benötigten Facharztrichtung den eigenen Wohnort sowie zur Identifizierung eine E-Mail-Adresse an. An diese Adresse wird im Handumdrehen ein Authentifizierungscode geschickt – und sobald man diesen eingegeben hat, schlägt die Datenbank im Normalfall einen Termin vor, der sich durch Anklicken auch gleich reservieren lässt. Das funktioniert unkompliziert und mit einem klaren Anreizsystem. Für jeden vermittelten Termin lassen die Krankenkassen im Namen ihrer Beitragszahler etwas springen. Die Ärzte bekommen für die Behandlung einen Zuschlag, dessen Höhe danach gestaffelt ist, wie schnell der Termin zustande gekommen ist – ganz offiziell, nicht im Briefumschlag. Die Höchstsumme gibt es für einen Termin gleich am Folgetag, danach wird es bis zum 35. Tag schrittweise weniger.

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