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#Schufa will bald dein Bankkonto auslesen: Das ist der fragwürdige Plan

Die Schufa steht immer wieder in der Kritik. Der Grund: der Schufa-Score. Ein streng gehütetes Geheimnis, das die Kreditwürdigkeit der deutschen Bürger beurteilt. Und mit dem Sammeln und Verkaufen der Daten macht die Schufa jährlich einen Umsatz von rund 250 Millionen Euro. Doch man will mehr.

Schufa will bald dein Bankkonto auslesen: Das ist der fragwürdige Plan
Schufa will bald dein Bankkonto auslesen: Das ist der fragwürdige PlanBildquelle: inside digital mit Material von Schufa & Etienne Girardet / Unsplash

Die Schufa weiß, ob du etwas auf Raten gekauft hast und welchen Handyvertrag du hast. Banken und Sparkassen melden dem Unternehmen, ob du ein Konto eröffnet hast und ob du eine Kreditkarte benutzt. All das nutzt die Schufa dazu, um dich und dein Handeln in eine Zahl umzurechnen. Und diese Zahl, den Schufa-Score, wollen immer wieder Vermieter, Mobilfunkanbieter und Co. erfahren, um mit dir ein Geschäft zu machen. Sie wollen einfach nur wissen, ob du bezahlst und dir eine Wohnung oder einen Handyvertrag leisten kannst – oder eben nicht. Mit dem Sammeln und Verkaufen dieser Daten verdient die Schufa Geld. Rund 250 Millionen Euro hat das Unternehmen mit der Bewertung der Kreditwürdigkeit von Menschen in Deutschland im Jahr 2021 umgesetzt. Nun plant man, noch mehr Daten einzuholen. Man beabsichtigt offenbar dein Bankkonto auszulesen.

Schufa will Zugriff auf dein Bankkonto

Die Schufa weiß heute zwar, ob du ein Girokonto hast, aber nicht, wie viel Geld sich darauf befindet. Bereits 2020 plante das Unternehmen, sich Einblick in die Konten der Deutschen zu verschaffen. Das sorgt für einen Skandal; Datenschützer waren entsetzt. Eine Petition mit über 400.000 Unterschriften zwang die Schufa in die Knie. Die Auskunftei stampfte das Projekt ein, an dem sie angeblich bereits seit 2018 arbeitet. Doch nun greift man die Idee wieder auf. Man möchte die Bankkonten der Deutschen auslesen, berichtet die Süddeutsche Zeitung (SZ). Somit könnte die Auskunftei bald nicht nur dein Gehalt kennen, sondern auch wissen, ob du etwa Unterhaltszahlungen leistest und wie viel Geld du für Hobbys ausgibst.

→ Schufa-Beben: Hunderttausende Deutsche profitieren

Dazu hat die Auskunftei im vergangenen Jahr die Finanzplattform Bonify gekauft. Das Fintech ermöglicht einem, kostenlos die eigene Bonität zu überprüfen und über eine App dauerhaft zu überwachen. Zudem bietet man – in Gegensatz zur Schufa – eine kostenlose Mieterauskunft an. Dazu kann Bonify dein Bankkonto auslesen und analysieren. Und eben das will sich die Schufa jetzt zunutze machen, um ebenso auf dein Konto schauen zu können.

Plan stößt auf heftig Kritik

So will die Schufa bald in einer App deinen Schufa-Score anzeigen. Um ihn zu verbessern, kannst du dem Unternehmen einen Kontoeinblick bei Bonify zur Verfügung stellen. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, soll das freiwillig sein. Doch das sorgt erneut für Kritik. Die verbrauchernahe Nichtregierungsorganisation Finanzwende fürchtet, dass die Schufa über einen solchen Kontoeinblick an mehr Daten kommen könnte, als sie sollte, und startet eine Petition, in der sie die Schufa auffordert, die Pläne zu beerdigen, wie die SZ vorab erfuhr. Finanzwende-Vorstand Gerhard Schick nennt die Pläne ein trojanisches Pferd und warnt: „Mit Einblick in Kontodaten würde die Schufa noch mächtiger werden, als sie es ohnehin schon ist.“ Zudem könnte das Angebot einen gewissen Druck auf Verbraucher auslösen. Wenn jemand einen guten Score brauche, um einen Kredit zu bekommen und den aber nur mit einem Kontoeinblick erreiche, dann sei das nicht freiwillig, so Schick gegenüber der SZ.

Die Schufa hingegen weist die Kritik teilweise zurück. Es gebe derzeit noch keine konkreten Pläne, die man kritisieren könne. So sollen Bonify und die Schufa getrennt voneinander bleiben. Zudem wolle man Daten aus dem Kontoeinblick gar nicht erst bei sich speichern.

Bildquellen

  • Schufa lüftet das Geheimnis: Endlich ist klar, was den Schufa-Score verändert: Schufa
  • Schufa will bald dein Bankkonto auslesen: Das ist der fragwürdige Plan: inside digital mit Material von Schufa & Etienne Girardet / Unsplash

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