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#Sein Blau ist eine warme Farbe

Sein Blau ist eine warme Farbe

Triumphal rocken und singen, doch bittere Verse unterbringen: das zeichnet Bruce Springsteen ebenso aus wie John Mellencamp. Wenn sie das dann auch noch im Duett tun wie bei dem vor wenigen Tagen erschienenen Lied „Wasted Days“ (das thematisch an die Eagles-Ballade „Wasted Time“ anknüpft), kann man schon wehmütig werden, wenn es heißt: „How many summers still remain? How many days are lost in vain?“

Während Springsteen ja ohnehin ständig auf Sendung ist, hat man von John Mellencamp zuletzt nur in größeren Abständen etwas gehört. 2017 erschien das Album „Sad Clowns and Hillbillies“, das mit Stücken wie „Mobile Blue“ und „Indigo Sunset“ auch schon deutlich blaugefärbt war – aber Mellencamps Blau ist doch meist noch eine warme Farbe. So kann er, wie schlimm es auch steht um seine eigene Gesundheit, um sein Land, um die Welt, einen uramerikanischen Optimismus in der Ausstrahlung nie ganz verleugnen.

Aus dem Refrain seines bekanntesten und besten Stückes „Jack and Diane“, dessen Selbstbeschreibung als „lil’ ditty“, also kleines Liedchen, stark untertrieben ist, weiß er ja schließlich schon seit 1982: „Life goes on / Long after the thrill of living is gone“. Auch der Satz wäre fast zu traurig, würde er nicht getragen von der fidelen, fiedelfolkigen Roots-Musik, die bei Mellencamp nach seinen Anfängen im (Glam-)Rock immer stärker in den Vordergrund gerückt ist und derer sich ja ohnehin im Alter alle wieder selig zu erinnern scheinen.

Ganz vergessen sollte aber, wer Mellencamp gebührend würdigen will, doch nicht, wie deftig er es bisweilen in der Rockmusik getrieben hat: bei „Crumblin’ Down“, „Cherry Bomb“, dem großartigen „Martha Say“ oder in der schweißtreibenden Version von Van Morrisons „Wild Night“, die er 1994 mit der Sängerin und Bassistin Me’shell Ndegeocello zusammen einspielte.

Was wir uns von John J. (ehemals „Cougar“) Mellencamp, der am heutigen Donnerstag siebzig Jahre alt wird, wünschen: dass er noch einmal an seinen charakteristischen Folkrock-Sound der späten Achtziger- und frühen Neunzigerjahre anknüpft, den er zusammen mit Mike Wanchic und Lisa Germano im Echo Park Studio in seinem Heimat-Bundesstaat Indiana pflegte. Das wäre auf keinen Fall verlorene Zeit.

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