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#Sie führen Trump im Schilde

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Sie führen Trump im Schilde

Dave Mitchko trägt keine Schuhe, als er die Tür aufmacht. Warum auch, er sitzt schließlich zuhause in seinem Wohnzimmer. Da reichen Socken. Draußen wird es langsam dunkel, Abenddämmerung. Drinnen flimmert der Fernseher, ein Football-Spiel läuft.

Eigentlich habe er nicht viel Zeit, sagt er, er müsse gleich noch eine Lieferung abholen. Aber dann redet er doch ganz gern. Aus den angekündigten fünfzehn Minuten, die ihm blieben, werden plötzlich zwanzig, dann dreißig. Die Erzählung klingt irgendwann wie ein Märchen. Bis er sein Telefon zückt und zur Beweisführung auf seinem Bildschirm mit dem Zeigefinger hin- und herwischt. Stolz zeigt er die Aufnahmen, von sich in Anzug und Krawatte, rot natürlich, wie beim „Big Boss“ auch; vom einrollenden Präsidentenflugzeug „Air Force One“ auf dem Flugfeld und von den Secret-Service-Agenten mit den handlichen Schnellfeuerwaffen.

Dem American Dream hinterher

Es muss so etwas wie ein Dankeschön gewesen sein: Dave Mitchko durfte in der Karawane des Präsidenten mitfahren, als der im August nach Scranton kam. Der Frührentner hatte sich nämlich um die Kampagne von Donald Trump verdient gemacht. Seit dem Sommer hatte er nach eigenen Anhaben rund 26.000 Trump-Wahlkampfschilder von seiner kleinen Garage im Nordosten Pennsylvanias aus an Anhänger verteilt.

Die Online-Flatrate: F+


Er saß wieder einmal im Wohnzimmer, als vor ein paar Monaten das Telefon klingelte. Seine Frau rief, er solle sofort kommen. „Wer ist dran, Schatz?“, fragte er. „Das Weiße Haus“, sagte sie.

Erst dachte Mitchko, ein Freund wolle ihn hochnehmen. Dann folgte eine E-Mail, die seinen Verdacht zerstreute. Auch sie zeigt er auf seinem Telefon. Wie das Weiße Haus auf ihn gekommen sei, wisse er nicht. „Ich bekomme die Schilder geliefert, packe sie in meine Garage, und poste auf Social Media, dass ich wieder welche habe. Ich klopfe an keine Türen, die Leute kommen zu mir und holen sie ab.”

Die Schilder bezieht Mitchko von Trumps Wahlkampfteam. Sie sind gratis, und er verteilt sie gratis weiter. Er kenne da jemanden, den habe er gefragt, wie man an Schilder komme. „Besorg‘ ich dir“, habe er zur Antwort bekommen. Bei der ersten Lieferung waren es 3000, erzählt Mitchko bei einer kleinen Führung durch sein Lager. „Es hat zwei Tage gedauert, dann waren die alle weg.“

Mitchkos Garage befindet sich in einem Wahlkreis, den Donald Trump 2016 nur knapp gegen Hillary Clinton verloren hat. 2012 holte Barack Obama hier noch fast doppelt so viele Stimmen wie Mitt Romney. Lackawanna County wählt verlässlich demokratisch in diesem ländlichen, spät-industriellen Teil von Pennsylvania mit langer Gewerkschaftstradition.

Und gleichzeitig ist Pennsylvania immer noch der Stoff, aus dem demokratische Albträume gestrickt sind. Zumindest seit 2016. Hier sowie in Michigan und Wisconsin hatten Clintons Anhänger einen Sieg erringen sollen. Stattdessen gewann Trump hauchdünn. Das sicherte sich ihm am Ende Präsidentschaft, obwohl landesweit drei Millionen Amerikaner mehr für seine Widersacherin stimmten.

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