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#Sky Q per Internet im Test: Das beste Feature wird gar nicht beworben

Sky Q per Internet im Test: Das beste Feature wird gar nicht beworben

Wolltest du den Pay-TV-Sender Sky samt Sky Q-Receiver nutzen, brauchtest du bislang einen Kabelanschluss oder eine Sat-Schüssel. Damit ist nun Schluss. Sky Q IPTV bringt den Sky Q samt TV-Signal per Internet zu dir. Wir haben den Dienst getestet.

Der Sky Q IPTV mit Fernbedienung
Der Sky Q IPTV mit FernbedienungBildquelle: Thorsten Neuhetzki / inside digital

„Warum?“, fragt man sich. Warum hat es das nicht schon viel eher gegeben? Einen Sky-Receiver, der (fast) alle Sky-Sender per Internet empfängt und zusätzlich auch noch zahlreiche lineare Free-TV-Sender an Bord hat. Deinen bisherigen Kabelanschluss oder die Sat-Schüssel kannst du mit dem Sky Q IPTV getrost vergessen. Ausnahme: Du brauchst einige wenige Spartensender.

Der kleine neue Receiver von Sky bietet dir auf der Größe einer Packung Rittersport fast alles, was auch der normale und deutlich größere Sky-Q-Receiver kann. Entscheidender Grund für den Größenunterschied: Die IP-Variante hat keine Festplatte an Bord und du kannst nichts aufnehmen. Das geht beim großen Bruder für Kabel und Satellit. Da sich aber die meisten Inhalte inzwischen ohnehin bei Sky und den anderen Sendern on Demand abrufen lassen, dürften die meisten Nutzer dieses Problem verschmerzen.

Ärgerlicher ist es da schon, dass UHD fehlt. Zwar sei die Box technisch in der Lage, 4K zu empfangen und darzustellen, das Feature ist aber noch nicht verfügbar. Dabei wären zumindest die schnelleren Internetleitungen in Deutschland inzwischen problemlos in der Lage, die Bandbreite für UHD bereitzustellen. Für den Heimkinofan ist der Sky Q per Internet so keine wirkliche Alternative zum Empfang per Kabel oder Satellit, wo sich Sky die Übertragungskapazitäten unabhängig von der tatsächlichen Nutzung durch die Kunden einkaufen muss.

Die Inbetriebnahme des Sky Q IPTV

Die Anschlüsse des Sky Q IPTV
Die Anschlüsse des Sky Q IPTV

Die Inbetriebnahme des Sky-Receivers ist einfach. Lediglich die Verbindung zum Stromnetz und zum Fernseher mittels HDMI-Kabel ist erforderlich und schnell erledigt. Wer die Möglichkeit hat, sollte den Receiver auch mit einem Netzwerkkabel mit dem Internet verbinden. Das verringert den Datentraffic in den oftmals schon überlasteten WLAN-Netzen. Freunde optischer Signalkabel gehen allerdings leer aus – eine Buchse dafür ist nicht vorhanden.

Und das Netzwerkkabel erspart dir das vergleichsweise umständliche Eingeben deines WLAN-Passwortes. Denn hier musst du durch rauf- und runterscrollen in einer senkrechten Liste von Klein- und Großbuchstaben sowie Zahlen und Sonderzeichen und nacheinander die Zeichen deines Passwortes anklicken. Wir haben selten eine so unkomfortable Variante gesehen, ein WLAN-Passwort über eine Fernbedienung einzugeben. Die Kundennummer und PIN gibst du auf gleiche Weise ein, danach läuft das Gerät auch schon. Die WLAN-Integration per WPS funktioniert zwar grundlegend, machte in unserem Netzwerk aber Probleme: Der Sky Q verlor immer wieder die Verbindung zum Internet.

Die Nutzung

Der Betrieb des Sky Q per Internet ist so einfach, wie man es vom Sky Q kennt. Positiv ist, dass du wie eingangs erwähnt auch die üblichen Free-TV-Sender über Sky per Internet empfängst. So reicht wirklich die kleine Box und ein Internetanschluss zum TV-Empfang samt Sky aus. Auch für On-Demand-Inhalte brauchst du keine weiteren Sticks oder Endgeräte, da Sky Q per App Zugriff auf Netflix, Amazon Prime Video, DAZN sowie zahlreiche Mediatheken und Yahoo bietet.

Die Bedienung läuft flüssig, die Oberfläche ist wie beim großen Sky Q Receiver für den klassischen Empfang gut strukturiert. Was fehlt ist eine Aufnahmefunktion, um Inhalte unabhängig von möglichen Mediatheken und deren Verfügbarkeitsfristen sehen zu können. Da es hier aber vermutlich eine Aufnahme in der Cloud geben müsste, wie es beispielsweise Magenta TV und waipu.tv mit ihren Stick-Lösungen machen, ist das zumindest aktuell nicht möglich. Sky hält keine Architektur für Aufnahmen in der Cloud vor. Möglicherweise wird dies durch diverse rechtliche Fragen verhindert.

Punkte abziehen müssen wir erneut beim Stichwort Heimkino. Neben dem fehlenden UHD schafften wir es auch nicht, einen Ton in Dolby Digital aus der kleinen Box heraus zu zaubern. Obwohl die Toneinstellungen in der Box entsprechend gesetzt und Dolby Digital eingeschaltet war, wollte die Sonos Arc lediglich ein Stereo-Signal wiedergeben. Das wird dem Anspruch von Sky, Kino für zu Hause anzubieten, nicht gerecht. Auf Nachfrage teilte uns Sky dazu mit, dass „die Dolby 5.1 Tonspur noch nicht bei allen Inhalten verfügbar ist“. Im linearen TV und den On-Demand Inhalten von Sky sei noch ausschließlich Stereo verfügbar. „Bei verschiedenen Apps und auch Sky Store Inhalten […] ist Dolby 5.1 bereits verfügbar – ansonsten ist es auf der Entwicklungs-Roadmap und wird bei den nächsten Releases verfügbar sein“, verspricht Sky.

Die Fernbedienung

Der Fernbedienung widmen wir in diesem Test einen eigenen Abschnitt. Der Grund: Sie hat uns besonders gut gefallen. Sie liegt angenehm in der Hand, die wesentlichen Steuertasten sind problemlos mit dem Daumen erreichbar und sie verfügt – für Streaming-Geräte ungewöhnlich – noch über echte Zifferntasten. So kannst du deine liebsten linearen Sender direkt per Kanalnummer aufrufen. Eine Sprachsteuerung rundet die Bedienung ab.

Besonders hervorheben müssen wir aber die dezente Hintergrundbeleuchtung der Fernbedienung. Natürlich dürfte diese etwas zu Lasten der Batterien in der Fernbedienung gehen, doch die Zeiten, wo du im Dunkeln die richtige Taste auf der Fernbedienung erfühlen musst, sind vorbei. Denn das Licht geht an, sobald du die Fernbedienung bewegst – nicht erst mit dem ersten Druck auf eine Taste.

Sky Q per Internet: Sky wird wieder mobil

Ein Feature, das Sky natürlich nicht hervorhebt, ist die mobile Nutzung des Sky Q. Während wohl kaum jemand den klassischen Sky-Receiver durchs Land schleppen will, wenn er auf Geschäftsreise oder zu Besuch bei jemandem ist, ist genau das mit dem Sky Q IPTV möglich. Er passt in jeden Rucksack und ist am Ziel einfach aufgebaut, sodass Sky Bundesliga oder die Formel 1 auch unterwegs auf dem großen Fernseher landet. Eigentlich ist genau diese Möglichkeit das beste Feature am Sky Q IPTV, das Sky aber gar nicht bewirb. Für die mobile Nutzung gibt es (auch bei Sky Q IPTV Zugang zu Sky Go. Doch Sky Go lässt sich nicht auf den großen Fernseher bringen.

Unterm Strich bleibt ein neuer Sky-Empfänger, der sich für Kunden ohne klassisches Fernsehen durchaus zu einer Alternative entwickeln kann. Was UHD und Dolby Digital angeht lässt Sky die Kunden aber enttäuscht zurück. Hier sollte man nachbessern, will man dem eigenen Ruf gerecht werden.

Sky Q IPTV kostet so viel wie ein normales Sky-Abo. Das richtet sich nach deinen gewünschten Paketen. Ab 12,50 Euro monatlich im ersten Jahr bist du dabei. Wenn du auf mehreren Fernsehern gleichzeitig gucken willst, kannst du übrigens den Dienst „Multiscreen“ gegen Aufpreis hinzubuchen.


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Bildquellen

  • Die Anschlüsse des Sky Q IPTV: Thorsten Neuhetzki
  • Sky Glass: Sky steigt in den Fernseher-Markt ein: Sky
  • Der Sky Q IPTV mit Fernbedienung: Thorsten Neuhetzki

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