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#„So schwierig es war, so schön ist es jetzt“

„So schwierig es war, so schön ist es jetzt“

Mavi Phoenix, Sie sind Rapper und haben sich vor einem Jahr als trans geoutet.

Ich wusste, dass ich mein Leben als Mann weiterleben werde, weil ich das ja innerlich schon immer war. Ich habe nur nie jemandem davon erzählt. Ich wollte auf jeden Fall meine Musik weitermachen und mir war klar, ich kann nicht für Mavi Phoenix und die Außenwelt weiblich bleiben. Ich wusste, dass ich diese Transition machen muss und sich das auf alles auswirken wird, auch auf meine Musik und mich persönlich.

Was kam nach dem Coming-out?

Man geht für die Gesellschaft als das eine Geschlecht durch die Welt – und für sich selbst als das andere. Nach meinem Outing musste ich darum zuerst lernen, mich komplett auf mich selbst zu konzentrieren, die eigenen Wünsche wahrzunehmen und alles andere außen vor zu lassen. Das war extrem schwierig, obwohl ich eigentlich eine sehr selbstsichere Person bin. Die Herausforderung war aber, dass andere den eigenen Kampf nicht verstehen können oder damit nicht klarkommen. Der Prozess ist einfach extrem unangenehm für alle, aber er muss passieren. Das war sehr schwer.

Gerade haben Sie die Testosteron-Behandlung begonnen, damit sind Sie im zweiten von drei Schritten der Transition angekommen – nach dem Outing folgen die geschlechtsangleichenden Maßnahmen, dann kommt die juristische Anerkennung des Geschlechts. Wie fühlt sich der Prozess für Sie an?

Die Transition ist auf der einen Seite heftig, auf der anderen Seite so fantastisch und etwas komplett Positives. Meine Stimme ist stark runtergegangen, das bemerkt man beim Reden kaum, aber ich habe das dokumentiert und jede Woche ein Video von mir gemacht. Die Veränderung ist krass, das hätte ich nicht gedacht. Ansonsten bekomme ich Pickel – es ist halt wie eine zweite Pubertät. Aber es ist insofern toll, als dass ich merke, dass sich etwas verändert. So schwierig es war, so schön ist es jetzt: zu merken, dass der Prozess das Richtige ist. Ich kann nur jedem empfehlen, zu sich zu stehen. Es ist nie zu spät.

Welche Schwierigkeiten ergeben sich seit der Transition im Umgang mit anderen?

Ich glaube, es ist total wichtig zu verstehen, dass ich schon immer ein Mann war. Ich habe gemerkt, wenn die Leute das verstehen, verstehen sie auch mich besser. Viele Menschen bedenken das nicht und glauben, ich wolle mehr Aufmerksamkeit bekommen. Natürlich hat man danach ein Alleinstellungsmerkmal, weil es nicht so viele trans Künstler im deutschsprachigen Raum gibt. Andererseits haben die Leute keine Berührungspunkte oder sind sogar zu ängstlich, mit dir zu reden, weil sie Angst haben, etwas Falsches zu sagen.

Ist Ihre Musik politisch?

Auf jeden Fall. Ich muss oft meine Existenz als trans Mann bekräftigen, das ist eine anstrengende Mission, wenn man gleich irgendwo eingeordnet wird. Aber ich versuche, mir treu zu bleiben und das fließt auch in meine Musik ein.

Hat sich der Umgang mit Ihnen auch innerhalb der Musikszene verändert?

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